Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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Morgenstern Anja text encoding, text editing Kelnreiter Franz technical supervisor, data modelling Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition Ulrich Leisinger Digitale Mozart-Edition https://dme.mozarteum.at
2012-10 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=947 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:11 2022
WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG MANNHEIM, 3. DEZEMBER 1777 mit Nachschrift von Maria Anna Mozart
___________________________________________________19.__________________\hfill Manheim den 3.t Decem:bre _____________Monsieùr______________________________________________________________\hfill 1777 ____________________mon trés cher Pére. Noch kan ich gar nichts gewisses schreiben wegen meinen umständen hier. vergan=genen Montag hatte ich das glück, nachdeme ich 3 täge nach ein ander, vor=__________________________zu den natürlichen Kindern und nachmittag zh dln nmth"refculn kfndlrn hingegangen, dln C:ih"rotln endlich anzutreffen. wir haben zwar alle geglaubt, es wird die Mühe wieder _________________________________________________________________________________________sahen wir ihn kommen. umsonst seÿn, weil es schon spätt war. doch endlichen omuln wfr fun khaaln. die Gouvernante___________________die Comtesse dfl gshvlrnmntl liess gleich dfl Csatlool zum Clavier sizen, und ____________________________________________________________________________________________der Kurfürst ich sezte mich neben ihr, gab ihr lection, und so sahe uns dlr C:ih"rot _____er herein__kam______stunden___auf__________er sagte__wir als lr ulrlfn kma. wir othndln mhi, aber lr omgtl wfr sollten__fortmachen___________________________________________________die Gouvernante osetln isrtamculn. als sie ausgespiellt hatte, nam dfl gshvlrnmntl das wort, und sagte, das ich ein so schöns Rondeau geschrieben hätte. ich spiellte es; es gefiel ihm sehr. endlich fragte er. wird sie es aber wohl ___________________________________________________________________________________________daß ich das lernen können. o, ja, sagte ich. ich wollte nur wünschen, dmo fcu dmo Glük________hätte__ihr__es__selbst__zu lernen.__Er schmunzte und sagte ge:hck um"ttl fur lo olebot zh elrnln. lr oczahztl, hnd omgtl, ___mir__wäre es auch lieb;____aber würde___sie sich nicht______verderben afr wm"rl lo mhcu eflb; mblr wh"rdl ofl ofcu nfcut vlrdlrbln, wen sie zweierlei meister hätte______________ach nein, E.D.!___sagte ich wln ofl zwlÿlrelÿ melotlr um"ttl? – mch nlfn, E: D: omgtl fcu, es kommt nur darauf an, ob sie einen guten oder schlechten bekommt, lo ksat nhr dmrmhi mn, sb ofe lfnln ghtln sdlr ocuelcutln bl= ________ich hoffe E.D. werden nicht zweifeln,_________werden Vertrauen ksat. fcu usiil Ed: wlrdln nfcut zwlfiln – – – wlrdln vlrtrmhln auf____mich haben_____________________________________sagte er___Nun__sagte mhi afcu hmbln – – o, das ganz gewis, omgtl lr. Nhn omgtl die____Gouvernante dfl gshvlrnmntl, hier hat auch M:r Mozart variaz: über den Menuet v: ______________den jungen Grafen_________________________________________________________ihm fischer für dln J. Grmiln geschrieben. ich spiellte sie. sie haben fua _______________________________________er mit___der Comtesse sehr gefallen. Nun scherzte lr aft dlr Csatlool. da bedankte ich mich ____für das Präsent______________________________werde darüber denken____wie ih"r dmo Prlolnt. er sagte. Nun, ich wrldl dmrh"blr dlnckln; wfl DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 lange will Er denn hier bleiben?__________________________so lange E.D. befehlen emng wfee lr dlnn uflr belfbln? – – antwort. os emng ED: bl= ___________ich habe__gar kein Engagement,___ich__kann bleiben__so lange ilueln; fcu umbl gmr klfn lngmglalnt, fcu kmn belfbln os emng _________E.D. befehlen Ed: blilueln. Nun war alles vorbeÿ. ich war heüte Morgens wieder dort. _____________________________________der Kurfürst da sagte man mir, daß dlr C:ihrot gestern abermal gesagt hat. der Mozart bleibt diesen__Winter hier. dlr Aszmrt belft dfloln wfntlr uflr. Nun sind wir mitten drin. warten Muß ich doch. heüt |: zum 4:ten Mahl :| hab ich beÿ wendling gespeist. vor dem Essen, kam graf Savioli mit dem kapell=meister schweitzer, der ____________________________________________________________________________________ich habe gestern gestern abends angekomen, hin. savioli sagte zu mir. fcu umbl glotlrn abermals mit dem Kurfürsten gesprochen;__er__hat sich aber__noch mblrame aft dln C:ihrotln gloprsculn; lr umt ofcu mblr uscu nicht resolvirt nfcut rlosevfrt. ich sagte zu ihm: ich mus mit ihnen ein paar= worte ________________________________________________________________________________________________des Kurfürsten sprechen. wir giengen ans fenster. ich sagte ihm den Zweifl dls C:ihrotln. beklagte mich daß es gar so lange her=geht. daß ich schon so viell hier ausgeben____________________________________doch machen___das mich uflr mhoglgbln. bat ihn, er möchte dscu amculn dmo afcu der Kurfürst____auf beständig__nähme dlr C:ihrot mhi blotm"ndfg nm"aal. indeme ich förchte, daß er _____den Winter___so__wenig geben__wird___daß__ist__etwa gar mir dln wfntlr os wlnfg glbln wfrd, dmo fcu ltwm gmr nicht__hier__bleiben____kann______mir arbeit___geben.__ich nfcut uflr belfbln kmn. er soll afr mrblft glbln. fcu arbeite gern_______________________________________________gewiß__so proponiren. mrblftl glrn. Er sagte mir, er wird es ihm glwfo prspsnfrln. ___________________________________________________________________________________________________nach heüte abends könte es zwar nicht seyn, indem er heüte nicht nmcu Hof___kömmt__aber___morgen______________________gewisse____antwort usi ksat, mblr asrgln verspricht er mir die glwfool mntwsrt. ___________________________________________________Behält er mich__nicht Nun mag geschehen was will. blumltlt lr afcu nfcut, so dringe ___auf ein_____________Reisegeld, den das Rondeau___die Variazionen ich mhi lfn Rlfolgled, dln dmo Rsndlmh und dfl vmrfmzfonln schenke__ich ihm_____nicht oculnckl fcu fua nfcut. ich versichere sie, daß ich so ruhig beÿ der sache bin, weil ich gewis weis, daß es nicht anderst als gut gehen kan, es mag geschehen was will. ich habe mich völlig in willen gottes gegeben. gestern haben wir den brief von 27:ten nov: erhalten. ich hoffe sie werden das allegro und Andante von der sonata empfangen haben! – – hier folgt das Rondeau. H: kaplm: schweizer ist ein guter, brafer, ehrlicher Man. Trocken, und glatt wie unser umfdn nur das die sprache ______________________________________________________Haydn INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 feiner ist. in der zukünftigen opera sind sehr schöne sachen, und ich zweifle gar nicht das sie gewis reusirn wird. die alceste hat sehr ge=fallen, und ist doch halb nicht so schön, wie die Rosemunde. freÿlich hat das viell beÿgetragen, weil es daß erste teütsche singspiell war. Nun macht es, NB: auf die gemüther, die nur durch die neüheit hingerissen werden, lange den eindruck nicht mehr. h: wieland, der die Poesie gemacht hat, wird auch den winter hieher=komen, den möchte ich wohl kennen. wer weis es! –# – vielleicht – – wen der Papa dieses liest, so ist, wills gott, alles vorbeÿ. wenn__ich hier bleibe,___so soll___ich in der Fasten wln fcu uflr belfbl, os osee fcu fn dlr fmotln, en compagnie, mit h: wendling, Raam oboist welcher sehr schön bläst, h: ballet=meister lauchery nach Paris. h: wendling versichert mich daß es mich nicht gereüen wird. er war zweÿmal in Paris. er ist erst zurückkomen. er sagt, daß ist noch der einzige ort, wo man geld und sich recht Ehre machen kan. sie sind ja ein Man der alles im stande ist. ich will ihnen schon den rechten weg zeigen. sie müssen, opera seria, Comique, oratoire, und alles machen. wer ein Paar opern in Paris gemacht hat, bekomt etwas gewisses das jahr. hernach ist das Concert spirituell, accademie des anateurs, wo man für eine sinfonie, 5 louisd'or bekömt. wen man lection giebt, so ist der brauch, für 12 lectionen 3 louisd'or. man läst hernach sonaten, trio, quatuor stechen per suscription. der Canabich toeschi, die schicken viell von ihrer Musique nach Paris. der wendling ist ein man der das reisen versteht; schreiben sie mir ihre Meÿnung darüber. ich bitte sie. Nüzlich und klug scheint es mir. ich reise mit einem Man der Paris, | wie es iezt ist, | in und auswendig kent; den es hat sich viell verändert. ich gebe noch so wenig aus, ja ich glaube daß ich nicht halb so viell depensire, weil ich nur für mich zu bezahlen habe, indeme meine Mama hier bleiben würde, und glaublicher weise beÿ wendling im hause. _____# das heißt wol: vielleicht kann ich hoffen, daß er eine Oper schreibt, die ich komponiere. DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 den 12:ten dieses wird h: Ritter, der den Fagott sehr schön bläst, nach Paris reisen. wen ich nun allein gewesen wäre, hätte ich die schönste gelegenheit gehabt. er hat mich selbst angesprochen. der Ram oboist ist ein recht braver lustiger ehrlicher Man, etwa von 35 jahr, der schon viel gereiset ist, und folglich viell erfahrung hat. die Ersten und besten von der Musique hier haben mich sehr lieb, und eine wahre achtung. man nent mich nie anderst als h: kappellmeister. ich kan sagen daß mir sehr leid ist, daß ich nicht aufs wenigste 1 abgeschriebne Messe beÿ mir habe. ich hätte doch eine producirt; den ich habe neülich eine vom holzbauer gehört, welche auch nach unsern geschmack ist. wen ich doch nur das misericordias abgeschriebner hätte. iezt ist es ein=mal so. das kan man nicht anderst machen. ich hätte mich entschlossen eine Copiren zu lassen, aber das Copiren kostet hier gar zu viell, vielleicht hätte ich nicht einmal so viel für die Messe bekomen, als ich für die Copiatur hätte zahlen müssen. den man ist hier so freÿgebig nicht. nun bitte ich meine Empfehlung an alle gute freünd und freündinen; besonders an j: graf arco, Mad:selle sallerl, h: bullinger und sämtlichen PelzlCompagnie. ich küsse dem papa 100000 mahl die hände, und meine schwester umarme ich vom ganzen herzen, und wünsche daß meine sonata ihnen, meiner schwester, h: bullinger, und allen die sie hören, so gut gefällt, als sie hier allen, die sie hören, gefallen hat. addieu. Ich bin dero gehorsamster sohn _________________________________________________________\hfill wolfgang Amadé Mozart mp DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 ______________________________3 _________________________Vor 6Dec 77 Mein lieber Mann, ich Kan dir ia nicht vill schreiben, weill mir der wolfgang nicht mehr plaz last, und was zu schreib ist; er selbst alles schreibet, das ich nichts mehr weis von unsern aferen, ich winschte nur offt beÿ euch zu sein auf das wenigste ein tag, um euch erzell zu Könn, was wür nicht alles schreib könn, dan es ist unmöglich die briefe wurd zu lang, wir schreib alle woch 2 mahl, also müst ihr auch so vill bekom wie wür adio lebts gesund ich Küsse euch beÿde vill 100000 mahl und verbleibe dein getreues weib an alle bekante alles_________\hfill Maria anna mozart erdenckliches DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 N. 19__________________________________________N: 19 À fci Augspurg Monsieur Monsieur Leopold Mozart maitre de la Chapelle de s: A: R: L'archeveque de et à Salzbourg. INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881