Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA MOZART IN MANNHEIM SALZBURG, 2. FEBRUAR 1778
Mein Liebes Weib! ___________________________________________________________________37________________\hfill Salzb: d 2t Febr. ____________________________________________________________________________________________________________________________________\hfill 1778 dein Schreib vom 24t Jener hab richtig erhalt. der Wolfg: wird nun längst zurück gekom seÿn: ich wünsche daß er ein gutes present bekom hat. du must Geld auf die Reise hab, und ich hab auf das neu Jahre 2 _____Schneider Contos ocunlfdlr Csnts bekom, nämlich vom daser und vom Aman. der erste weg des Wolfg Kleid und Vesten p. ___________________________________________________________________________________________weiß nicht____wie__ich sie bezahle. pr: 15 f. der zweÿte weg deiner pr: 6 f 24 Xr. und ich wlfo nfcut wfl fcu ofl blzmuel. bis auf die dult ______________________________bezahlt werden_________________________Therese auch ihren Lohn müssen sie doch blzmuet wlrdln, und da will die trlole much furln esun um ihr etwas zu kauff. ______Hauszins der umhozfnoo komt dan auch, den weis ich aber schon, wo ich ihn hernehme: das erste aber weis ich, beÿ Gott, nicht! das seufzen in Manheim wird vermuthlich noch stärker werd. dan der Churfürst wird nicht nur itzt, wegen der Untersuchung und Einrichtung, sond auch ins Künftig vielleicht die meiste Zeit in Münch zubring. Aus dem Brief vom h: v Heufeld werdet ihr abnehm, daß, wie es auch gewiß so ist, daß die Recomendation, sondhtl: von gross, mehr schädlich als nützlich ist. daß man sich aber des Wolfg: erinert, wird, auf mein eindringend Brief, die Dr Fauckin gewiß anzubring wiss. Ich hab nun eine Antwort an den Edlen von Heufeld und Messmer abgeh lass. wenigst, weis der Wolfg: ein sicheres Ort, wen er heute nach Wien kom sollte, od wollte. vor allem mache meine gehorsste Empfehlung an die Fr: HofCamerräthin ihr herrn und freul: Tochter. an den h: Hartig. h: Wendling und alle diese Herrn. ich denke ihr sollt es öfter gethan hab, wen ichs gleich nicht schreibe, so wie ichs hier von euch imer so mache. was alte Strimpfe, seidene od ande, und sonst vom Wolfg: da ist, so nichts taugt, in wäsche od andern, must du mit dir nehm: dan er muß mit gut Sach verseh seÿn, er würde es nur wegschmeissen, da er sich, sondheitl: von Anfange nicht zu helfen wüsste. wir kön doch wieder eins oder anders zu nutz bring. Eben itzt erhalte ein Brief vom Rossi. die operisten kom nun abermahl nicht: mir ist es gleichgiltig, und fast lieber; dan ich mußte doch besorg, sie möcht etwa hinach Lust bekom, nach Ostern forthin noch weiter zu spiel, sonderheitl: weil sie dan allein würd gewesen seÿn, da der Comoediant zeit schon mit dem fasching aufhört. und diese Ungelegenheit wäre mir alsdan zu lange gewesen. übrigens ist es eine Schande, daß der Erzb: den Rossi hat fortreisen lass, ohne sich zu erklär, was er für seine Person giebt. Heut vormittag ist h: von Kleinmaÿr nach Wien abgeschickt word. der gewisse Wiener, Cetti, in der geheim Canzleÿ ist ihm als Cancellist mit gegeb worden, weil er die Wohnung und Person alda kennt. Wir steck in einer nicht klein Ver=legenheit wegen dem Salz, welches itzt, vermög der öster: besitznehmung in Baÿern, da und dort durch öster: Hände in weitere Länder geh, theils auch von ihn selbst über=nom werd muß, da sie nun Herrn vieler Salzlegstätt geword sind, und solche vermuthlich mit ihrem aigen Salze verseh werden. wohin dan mit unserm Salz? – – od müssen wir dan weniger sieden? – dan hab viele Leute kein Brod, und unsere Einkünft werd kleiner. Man will sagen, daß dieses Monat der Kayser selbst nach Regenspurg kom, und alda einer Session des Reichtstages beywohn solle. obs wahr? – das wird sich bald zeig. Heute 8 Tage d 9t wird die Hochzeit des h: von Schiedenhof vor sich geh. die Copulation wird in der frühe |: man weis nicht wo :| seÿn, dan fahr sie nach Mattse mit wenig Person, wo sie wohl nach einem paar Täge erst die feyerlichkeit beschlüss werd, weil der Peruckmacher Hochreitter auch mit geht. H: von Schiedenhof will keine öffentl: Hochzeit halt; er sagt: er will niemand zu Gnad leb. Er hat eb nicht unrecht! den 8t soll die erste Redout seÿn. ___________________________________________weil Salzb: steht hat man nie=mals so wenig von dem Rathaus=___________________________________________Ball gesproch, als dieses mahl, man hörte bis itzt nicht ein Wort!_________________________________________ aber Kein Wund! Kaufleute und Magistrat sind sehr niedergeschlag, ___________________________________indem auf eine sondbare Steuer für die Kaufleute Studiert wird, da _____________________________________________ der Erzb: nicht zufried ist, ob man gleich die Steuer so eingerichtet _________________________________________hat, daß der Landschaft, über alle Ausgab jährlich eine nahmhafte ________________________________________Suma überbleibt, wen er gleich die jährlich 30000 f von d Camer nicht _______________________________bezahlt. alles ist niedergeschlag! Ich werde, wen ich den Brief zumache, vermutlich, alles was dem Wolfg: zu schick habe auf einmahl einschlüss. Ich denke es wird eb so gut, und vielleicht besser seÿn ein Brief recht theuer zu bezahl, als zweÿ, dan auf den 3t Brief darf ich es nicht ankom lass, den würdet ihr erst, wen er auch accurat eintrift, erst den 15t erhalt. Es ist auch besser ich habe, als wen ich hätte. INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 Dem Bäsle habe zwar etwas hergericht –, allein ich habe keine sichere Gelegenheit gehabt es noch zu schick, und ich dachte, ob sie es früher od später hat, daß ich ihrs durch die Kaufleute im Markt sicher, und ohne Unköst schick kan. Sie hat dem Wolfg: ihr Portrait geschickt, das er imer von ihr verlangte. warum muste man ihr diese Unkost mach? – – am Ende wird es halt ein Miniaturbildl und etwa vermuthlich nicht einmahl gut getroffen seÿn. die Nanerl Kisset dir die Hände, umarmt ihr Brud von ganz Herz. wir Kissen euch Beÿde und da wir, Gott Lob, gesund sind, und euch gesund wünsch und hoffen, so bin d alte Mzt mp – – wie wirst den du nach Hause Kom? – – Ich werde noch ein Brief an h: v Grim schreib, und ihn Rüe neuve Luxembourg addressier. Die Nanerl bittet auf eine Modehaub nicht zu vergess. N:o 35. \newpage A Monsieur Monsieur Wolfgang Amadé Mozart Maître de Musique à____frcoaug Manheim INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881