Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA UND WOLFGANG AMADÉ MOZART IN PARIS SALZBURG, 29. JUNI 1778
Mein liebes Weib und lieber Sohn!_______________________________52________________________\hfill Salzb: d 29 Junÿ 1778. Daß ihr gesund seÿd hoffen wir –, Beÿde sind wir gesund! Mein Brief vom 11 Junÿ werdet ihr er=halten haben am hl: Dreÿfaltigkeit Sontag speiste ich, wie gewöhnlich, im Priesterhaus. Nach=mittag spielte Haÿdn beÿ der Lytaneÿ und Te Deum Laudamus |: wo der Erzbischof zugeg war :| die Orgel, aber so erschröcklich, daß wir alle erschrack, und glaubt es werde ihm wie dem seel: Adlgasser ergeh. Es war aber nur ein kleiner Rausch, der Kopf, und die beyden Hände könnt sich gar nicht mit einand vergleich, so etwas habe ich seit Adlgassers zufahl nicht ge=hört. Nach der Litaneÿ sagte mir Graf Starnberg, ob ich nicht morg zu ihm kom könnte, er hätte etwas mit mir zu sprechen. Ich kam – niemand war da, als sein Bruder der kaÿs: Major, der beÿ ihm wohnt, und sich hier von der Furcht will Curier lass, die er vor dem Preusisch Pulver und Bleÿ hat. Er sagte mir es wäre ihm ein organist recomandiert word, er wollte sich aber der Sache nichts anehm ohne zu wiss, ob er gut wäre –, er wollte sich demnach beÿ mir erkundig, ob ich ihn nicht kannte, – er sagte mir, er hieß Mandl oder wie – er wüste es selbst nicht recht. o du ungeschickter Teufel! dachte ich: man wird den Auftrag od ein Ansuch aus Wien erhalt um iemand zu reccomandier und den Namen p: des Clienten nicht schreib. Ich hätte es nicht merk soll, daß dieses der Eingang wäre um mich zu bewegen von meinem Sohn zu red: aber ich? – – nicht eine Sylbe! Ich sagte – daß ich die Ehre nicht hätte diesen Mensch zu könn; und daß ich niemals es wagen würde dem Fürst iemand anzuempfehl, indem es imer schwer wäre iemand zu find, der ihm nach der Hand recht anständig wäre. Ja! sagte er, – ich werde ihm auch niemand recomandier, es ist viel zu hart! – – Ihr h: Sohn sollte halt itzt hier seÿn! |: bravo! aufgesess :| dachte ich: schade daß dieser Man nicht ein grosser Staats=Minister und abgesandter ist! – Dan sagte ich ihm: wir woll recht aufrichtig sprech; und fragte ihn ob man nicht alles mögliche gethan ihn mit Gewalt aus Salzb zu ver=dreib? – ich fieng vom Anfange an, und vergaß nichts herauszusag, was alles vorbeÿ gegangen, so daß sein Bruder ganz erstaunte und er selbst aber nichts anders sag konnte, als daß alles die gründliche Wahrheit wäre. Wir kahm auf alles von d ganz Musik – ich erklärte ihm alles von d Brust heraus – und er erkannte, daß alles die vollkomne wahrheit wäre, und sagte endlich seinem Bruder, daß alle fremde, die an den Salzb: Hof gekom nichts and als den jung Mozart bewundert hätt. Er wollte mich imer bereden, daß ich an mein Sohn dessweg schreib sollte: ich sagte ihm aber, daß ich dieses nicht thun könnte, – daß es eine vergebliche Arbeit wäre, – daß mein Sohn über ein solch Antrag lachen würde; Es wäre denn die Sache, daß ich ihm zu gleich den Gehalt, den er hab sollte, überschreib könnte, den auf den Gehalt eines Adlgassers würde nicht einmal eine Antwort zu hoffen seÿn. ja, wen Se: hochf: Gd ihm auch monatl: 50 f zu geb sich entschlüss könnt, so stünde noch gar sehr zu zweifeln, ob er es anehm würde. Wir giengen alle 3 miteinand aus seinem Hause, den sie ging auf die Reitt=schule, ich begleitete sie und wir sprach imer von dieser Sache, ich blieb dabeÿ, was ich ob gesagt hatte, – er blieb dabeÿ, daß er für mein Sohn alleine eingenohm wäre, wir sprach, daß auch die Haydin bald hin seÿn werde, – Meissner ist schon hin, – INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 Haydn wird sich in wenig Jahr die wassersucht an Hals sauff, od wenigst, da er itzt zu allem zu faul ist, imer fäuler werd, so wie er älter wird: ich blieb endlich imer dabeÿ, daß ich nichts schreib könnte – ohne zu wiss, daß ich von einem ansehnlich Gehalt sichere Meldung mach könnte, – und so ließ ich ihn lauff! Nun müsst ihr wissen, daß der Fürst kein gut Organist bekomt, der auch ein guter Cla=vierspieler ist. – daß er itzt sagt |: aber nur zu sein liebling :| das Becke ein Scharletan und schwenkmacher seÿe, daß der Mozart alle weit übertreffe, also, möchte er lieber denjenig hab, den er kent, was er ist, als ein and fürs theure Geld, den er noch nicht kenet. Er kan keinem |: wen er ihm weniger Gehalt geb wollte :| ein Einahm durch Scolarn versprech, da dern wenige sind, und ich solche habe, und zwar mit dem Ruhm, daß kein Mensch besser Lection=zugeben im Stande ist. – Hier liegt nun der Haas im Pfeffer! ich schreibe aber alles dieses nicht in der Absicht, dich mein lieber Wolfg: zu bered, daß Du nach Salzburg zurück kehrn solltest – den ich mache ganz und gar keine Rechnung auf die Worte des Erz=bischofes, ich habe auch mit der gräfin kein Wort gesproch, sond vermeide vielmehr die Ge=legenheit mit ihr zusamzukom: da sie das mindeste Wort für willfährigkeit und Ansuch aufnehm möchte. Sie müssen Kom – und, um etwas einzugeh, müssten wohl gar günstige und vortheilhafte Conditiones vorgeschlag werd. und das ist nicht zu vermuth. – wir woll es erwart – man muß nichts verred, als das Nasenabbeisen. Der h: Prelath zu Baumburg hat sich in die verhoffentlich glück=seelige Ewigkeit hineingedrunck. – auf ergangenes Ansuch habe deine beÿd Lytani de Venerabili zum hl: Kreuz nach Augsp: schreib lass, und die sind den 10t und 11t Tag Maÿ |: wo die grosse Procession alda ist :| mit allem Beyfahl ge=halt word. Der ehrliche alte h: Prelat ließ sich beÿ mir bedank, und mich im Nahm seiner und im Nahm des ganz Convents einlad, wen ich mit meiner Tochter etwa nach Augsp: kom sollte geradezu im Kloster abzusteigen, – allein bald darauf erkrankte er und Starb. – und wer wurde Prelat? – – mein Brud hat es errath! den 22 Junÿ ist der Schussbartl Ludwig Zeschinger Decanus erwehlt worden, und heute den 28 da dieses Schreibe, ist er benediciert word: mein Brud hat mir am Wahltag selbst noch diese Nachricht überschrieb und ich habe der Eberlin Waberl diese vergnügte Zeitung überbracht. Ein guter Prelat für die Musik! – vor 4 Täg ist die schöne etwas dicke Stockhamer Freule mit ihrem Starmb: Laqué Louis Handl in aller frühe – beÿ geschlossener Kirchenthüre, zu St: Nicola im Kaÿ hint, ehlich ver=bund word, man musste es gescheh lass, dan sie war versproch und ein 7 Monat: Kind |: ob es generis masculini od Fæminini muß man erst erwart :| ist als zeug des versprechens mit Fractur dicken Buchstab unterschrieb. Er hat das Hochgräfl: Decretum als Leib=Friseur! – das spritzt! keine Seele von ihrer Freundschaft war wed beÿ der Copulation noch weniger beÿ der Hochzeit vor 7 Monat. das Sailer=wirtshaus ist nun richtig an den Wirth im Milchgassl verkauft, weil Kraibich INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 von freising geschrieb, daß er sich seines Rechts Einzusteh gänzlich begiebt. Ich glaube euch schon geschrieb zu hab, daß zum Nahmenstag des versazamts verwalter Bauernfeind im Steigerhause über 4 Stieg 2 Comoedi gespielt word. Nun hab sie auf des Steigers Nah=menstag abermahl den Splin, und dan nach derselb eine zweyte kleine pieçe recht sehr gut aufgeführt. das erste mahl war die acteurs. Beranscky, Schweiger, Altman der junge Steiger. andretter Caietan als ein alter grober wundlicher ins Geld verliebter Kaufman. Der Steiger Mathiesel und ein Student als bediente. dan die 2 Baurn=feind mädl und Strasser Nanerl. bey d 2t pieçe so die Werbung hieß, war auch noch als Werbsoldat, der Andretter Sigerl und ein gewisser h: von Lirzer dabeÿ. das 2te mahl. war Beransky, Schweiger, Altman, d junge Steiger, der Brud der Braunhoferin, und die nämlich weibsPerson, beÿ beÿd pieçen. Nun sind sie eb im Begriffe, u werd den Triumph d freundschaft, dan darauf oder Inchle und Iarico aufführ. die 2 Bauernfeindisch Mädl hab es das erste mahl erträglich, das 2te mahl aber gut gemacht. die Strasserische Nanerl, die jüngste der 3 Schwestern macht gewisse Roll, zum Exempl, eine Mutter, einen sanft Caracter p: unvergleichlich, hat auch eine treffliche Stellung und weis besser auf dem Theater zu geh, als die andern. Cornet Andretter ist noch hier: mir schwindelt etwas. Er hat nur halbe gagé. Er sagt zwar ande hätt es auch so. er macht keine solche Winde mehr, sond schont sein Uniform, und geht und reittet imer in einem schmutzig hechtengrau überrock herum. Er erwartete imer seine Wäsche von Ötting durch den Both und brachte nur ein paar hemder und eines auf dem Leibe, mit, dan er kam geritt. Nun sind sie versetzt, und müss abermahl schuld bezahlt werd: und ich höre von Reduction einer Baÿr: Officiers red. – – mir ist Leid! mir gefählt es nicht! der Kropf wächst auch ganz erstaunlich. – – Ich hab euch von einer Czerninisch Nachtmusik den 11 Junÿ geschrieb. diese hat ein traurig-lächerlich, Eselhaftes End genom. Czernin wollte es den näml: Abend der gräfin Londron, und auch seiner Schwester mach. Nun war schon die erste Narrheit, daß er solche zu erst seiner Schwester machte und hinach erst zur Lodronin gieng, da nicht nur eine Landmarschallin d Schlossoberstin weit vorgehet, sond auch die grafin Lizow als Schwester nach ihrer angebohrn Bescheidenheit einer fremd Dame diese Ehre willigst gelass hätte. die zwote Narrheit war aber noch unbegreiflicher. die Musik nahm beÿ d Lodronin ihr Anfang, – Czernin schaute auf die Fenster hinauf, dan schrie er Durchaus. dan kam Menuet und Trio: nur einmahl, dan ein Adagio, das spielte er mit allem fleiß abscheulich schlecht – sprach imer mit dem hinter ihm stehend Brunetti, schrie laut durchaus: und dann allons! marche! und gieng mit der Musik im augenblick davon, so, wie ieder machen würde und könnte, wen er einer Person durch eine Nachtmusik eine öffentliche Unehre erweisen wollte, da die halbe Statt zugeg ware. und warumb? – weil er sich einbildete die Gräfin wäre nicht am fenster, in welcher vorgefasst Meinung INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 ihn Brunetti besterkte: da doch die Gräfin mit dem Domdechant Fürst Breiner am Fenster waren und von allen and Leut geseh wurd. Ein paar Täge darauf, als die gräfin in die Gesellschaft kam |: den an ihr Namenstage war sie zu Seeburg :| hat sie den Bru=netti abscheulich heruntergewasch, und seit der Zeit redet der Erzbischof nichts mehr mit ihm. Er hat |: nachdem er lange kein Concert gespielt :| itzt damit sich einschmeicheln woll; allein niemand gab auf sein Spieln acht; und als Hafeneder spielte ruffte alles Bravo! – So bekomt alles seine Wendung! Euer unterm 12t Junÿ datiertes schreib habe erst den 26t erhalt. Hoffe es werde mein letztes vom 11 dieß euch eingegang seÿn. Euer ganzes Schreib handelt vom Mr. Raff, der ohnehin so wohl als ein guter Professore und ehrlicher Christlicher Mann mir unbekannter weise herzlich Lieb ist, ihn von Person zu ken wünschte, und unendlich vergnügt bin, daß mein lieber Sohn in der Achtung und Bekanntschaft eines solchen verdienstvoll Manes ist, dem ich mich gehors: empfehle. Ich habe aus allen euren Schreib abgenohm, daß ihr nur imer dasjenige hin=schreibt, was euch eb in demselb Augenblick einfällt – und die letzte Begebenheit, oft desselbig Tages nur ist der Held der Geschichte und Stoff eueres Briefes. Es würde mit mein Brief nicht viel besser gehen, wen ich ihn den letzt Augenblick, wen ich ihn wegschick wollte, ganz hinschreib wollte. So aber fange ihn eher zu schreib an, um ihn sodan, nach Erhaltung eueres Schreib, zu schlüss, und auf euer Schreib zu ant=worten: wo ich noch ein Stück Papier vor mir lieg habe, auf welches ich von zeit zu zeit dasjenige mit einen paar Worte aufzeichne, was ich zu schreib habe, und eur Brief genau durchlese. – ich bin frohe daß der Wolfg: nicht imer in dem Zweifel seÿn wird obs gestochen od gehauet ist? Man kan ja nicht beständig beÿ guter Laune seÿn. – doch geschieht keine Meldung mehr von d Compositions Scolarin, – nichts mehr vom Ballet des Noverre, – nichts mehr von d opera. auch kein Wort ob Wendling noch in Paris ist? – ob d Wolfg: den Baron Bach geseh? – ob Piccini noch in Paris ist? – ob er die 2 Staÿmetz kent? – ob er den Gretry geseh? – ob die Besetzung im Concert Spirituel und die production gut ist? Eine Erwehnung aller solcher Sachen mit einem paar Worte |: NB ohne ganze Seit darüber zu überschreib :| würden mir viel ver=gnügen machen. Ich habe in meinem letzt Schreib schon Meldung gethan, daß ihr meine übersetzte Violinschule mit Gelegenheit kauffen und dan wen etwas gutes |: schlechtes mag ich nicht :| fürs Clavier zu hab ist – am liebst vom Wolfgang – zu gleich durch den Postwag überschick sollt. alles mit Gelegenheit – vielleicht kan es durch den Churf Minister h: B: Sickingen Franco nach Manheim kom. er wird doch manchmahl etwas dahin schicken. Mein lieber Sohn kan sich leicht vorstell, daß es ein kleine Marter für mich ist zu wiss, daß er unterdess vielles Componiert hat – und ich leider! nichts davon hör kan, welches ehemals mein grösstes vergnüg war. Gedult! ist aller hundsf – – Patron. – Des Rusts Serenata |: um auf euere frag zu antwort :| hat nicht gefahlen, es war imer die alte Leyern, der Erzbischof selbst, und die ganze welt fand nichts als ausgeschriebne und ausgedroschene Passagen, folglich die Wort hinein gezwung um die gestohlne Musik brauch zu kön. auf die letzte war ein Quintet, INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 _________________________________________________________________________________________29 Jun 78 da nahm er gar ein seiniges Septet aus einer opera Buffa her, welches auf lustige und närrische Wort gemacht war, folglich auch sehr geschwind muste ausgeführt werd; er zwang nun ernsthafte Wort darauf – das war wirklich zum todlach. der Fürst war gar nicht zufried. – den Erzb: zu ollmütz Colloredo hab wir in ollmütz als domherr beÿm Podsdatskÿ alle geseh. Er ist ein etwas dicker schöner Man. weis und Roth in seinem fett angesicht, ein sehr guter Man! er ist nur ein vetter vom Erzb: – von den welsch Colloredo, sein Mutter lebt in Mantua. – die Martinelli Lenerl lebt noch mit der alt Basen im nämlich quartier. man weis nicht wie, dan Martinelli hat nichts als sein schlechtes Hausgeräth hinterlass. das war beyd ganze Erbschaft. Es gehet seit einig Täg die Rede, sie solle iemand in Cremsmünster heÿrath. Es wäre nicht unmöglich – des quardelieutenants Bruder ist ein Pater in Cremsmünster, der möchte so eine Hayrat wohl stift um dort fürs Closter eine Singerin zu bekom und seinem Bruder von dieser Kostbar Unterhaltung zu befreÿen. Ihr habt den schönst Somer! gut! beÿ uns war der Junius schlecht – Reg – kalt – schnee im gebürge, einmahl gar auf dem Gaisberg. seit 5 tägen hab wir besseres Wetter und itzt warm. über donerwetter hab wir uns noch nichts zu beklag – bisher hab sie sich alle verzog. Nun lachet! Ihr wisst, daß der Obersthofmeister die gilowsky Catterl Kamerjungfer mit seiner altvätterisch liebe imer verfolgt hat. auf seine Protecktion stoltz, war sie mit d gräfin sehr grob. d Hofrath __________________________Gilowsky nahm sie weg, gab sie zur Fr: v Enk in die kost, und __________________________sie fand imer Gelegenheit mit ihrem alt Coridon zusamzukom, __________________________welcher nun endlich, um seine Stund in der LeopoldsCron recht ver=__________________________gnügt zuzubringen mit dem h: verwalter Anckner eine __________________________Hayrath stiftet. Die Sache ist richtig bis auf die Ankunft des h: Hofraths, der in Münch ist, dan soll gleich die Hochzeit seÿn – vielleicht hat er etwas einzuwend; die gräfin wird saure Gesichter mach. Wie gefählt euch der dicke, bürgerbäurische starke glatweg Anckner und das delicate Kamerkätzch zusam? Er ist gewiß stark genug Hirschgeweihe von 16 Enden zu trag. Euer gasse, wo ihr wohnt habe gefund, so bald du mir die Gegend schriebst. ihr seÿd in der That an einer gut Luft, und ich bin frohe. ich weis nicht, wen er so lebt, wie du mir schreibst, ob ihr beÿ einer Abänderung gar so viel ge=win werdet, sondheitl: wenn ihr beÿ gut Leut wohnt. Ich wünsche daß des Wolfg: Sinfonie im Concert Spirituel gefahl habe. – wen ich nach den Steimetzisch Synfoni, die in Paris gestoch sind, urtheil solle, so müss die Pariser liebhaber von Lermend Sinfoni seÿn. alles ist Lerm, das übrige Misch=masch, da und dort ein guter Gedank [am] unrecht Ort ungeschickt angebracht. – Voltaire ist nun auch Todt! und ist so gestorb, wie er war: das hätte er für sein Nachruhm besser mach könn. Etwas vom Krieg? – – ja, was? – – das man täglich ein Preusisch Angriff erwartet, welches gewiß schon längst gescheh wäre, wen er ein bequemes Loch auf ein fremd Grund und Bod zu kom gefund hätte. So aber werden wir wohl |: wen es anders möglich :| die ärnte abwart, den die Leute und Pferde woll ihr futter. Was wollt ihr wetten der König in Preuss rücket am Ende selbst mit Ansprüch an die Churbaÿr Lande heraus? – – Kurz! man weis nichts, und imer trägt man die zeitung herum, als hätt sich Russland, Schwed und Dänemark für Preuss INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 erklärt. daß der Herzog Ferdinand von braunschweig in Schweden odernemark ist, hat seine Richtigkeit. diese Herrn werd sich aber doch wohl bedenck sich in fremde Händl zu mischen. vom Krieg auf die gilowsky Catherl. sie war letzlich mit den graf Platzisch zu altenötting. ich liess sie mit einem wäxern opfer=mandl auf die Scheib mahl, auf einer Seite war die Plain kirche, auf der and Seite Altenötting zu sehen, und schrieb dazue. ______________An iedes frome Gnadenort, dahin ich mich begebe, ______________Bring ich ex voto etwas mit, für den ich einzig lebe: ______________Soll dan der Himel endlich nicht mich arme Seel erhörn? – ______________und für mein Opfer und Gebett mir s'mänchen nicht beschern? Die Compliment kan ich nicht alle hersetz. h: Deibl hält alle Sontage richtige Nachfrage, er empfehlt sich samt der hausMitzerl, bullinger, Sallerl, andrett: Hagenauer: Mölkisch, Ferlendis, Ferrari, Khünburgisch pp: ganz PeltzelCompanie pp: und da ich und die Nanerl euch millionmahl samt dem Pimpperl küss und leck, aber nicht im A– so bin nebst meiner und unser aller gratulation ad primas Vesperas d alte Mzt mp die Md:me Duscheck hat mir ein recomendationsBrief an ein gewiss ClarinetVirtuos, Mr: Josephe Bähr eingeschickt, der beym Prince de Lambesc in dienst, welcher oberststallmeister beym König ist. schreib mir, soll ich dir ihn schicken? – – suche den Mr. Bähr zu sprech. À Monsieur Monsieur Le Chevalier Wolfgang Amadé Mozart Maître de Musique ____________________________à Rue Gros chenet vis à vis celle du croissant à l'Hôtel___________Paris des 4 Fils emont Nro: 50. INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881