Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
The Packard Humanities Institute
Los Altos
California, USA
Morgenstern
Anja
text encoding, text editing
Kelnreiter
Franz
technical supervisor, data modelling
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
[https://dme.mozarteum.at]
2012-12
CC BY-NC-SA 4.0
https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=1025
US-NYpm
US-NYpm: The Morgan Library & Museum. New York (USA)
last file update: Wed May 11 14:48:13 2022
LEOPOLD MOZART AN BREITKOPF UND SOHN IN LEIPZIG
SALZBURG, 6. JULI 1778
___________________________________________________________________________________________________pr. d. 13.
____________________________________________________________________________________________________________Julÿ.
_____WohlEdl insonders Hochzuehrende Herrn!
Euer wohlEdl nehm mir nicht ungütig, daß dieselb mit gegenwärtigem
belästige. da der Instrumentenmacher in Dressden h: Grenser schon unterm
5 Maÿ 1776 mir die Lieferung der verlangt Instrumente versproch, aller
von Euer wohlEdl so wohl als von mir ofters gemacht Erinerung und
sondheitl: dero gütigst oft wiederhohlt Betriebs ohngeacht wed die Instrum:
eingeschickt noch mir einige Antwort ertheilt: als mußte ich, nach
verlauf zweyer Jahre ganz natürlich alle Hofnung solche zu erhalt
aufgeben. Nun kom diese Instrument vor einig Tag, wo ich sie
gar nicht mehr vermuthete, da der Fürst unterdess solche von
Wien |: ohne daß ich etwas wuste :| verschreib lass: welches mir zur
gleich Zeit den Verdruß zuziehet, daß, ohneracht ich die Briefe
vorgezeigt, doch einiges Misstrauen auf den Eifer meiner Betreibung
möchte entstand seÿn. Nichts destoweniger machte ich, daß die Instrumt:
angenohm würd, obwohl die Lieferung derselb erst nach 2 Jahr
erfolgt und ich unterdess nicht einmal mehr ein Schreib vom h: Grenser
erhielt, welches die ganze Sache, und zwar mit einer gewissen Art
Mozart Leopold___Vater
der ohnanständigst verachtung als abgethan erklärte. das ist nun
aber nicht alles. Ich hätte alles wieder gut gemacht: dieser Man macht
mir aber neuerdings verdruß; indem die 2 Hautbois zwar gut,
die 2 englischen Horn aber falsch sind. da er nun die Instrument hat
schnurgerade an mich geh lass, Euer WohlEdl aber solche nicht von ihm
erhalt hab; so vermuthe dieselb werd die Vorsicht gehabt hab ihm nichts
zu bezahl, bevor Sie nicht des Empfangs sowohl als des Betragshalb von
mir benachrichtiget sind. – Seine Rechnung überhaupts beträgt in allem
50 f 8 Xr 12 ConventionsMüntz. Die engl: Horn allein betrag 30 f.
da ich nun ihm heute in betreff dieser schlecht ausgefahlen engl: Horn
schreibe und solche nicht zu brauch sind; als kan ihm h: Grenser der=mahl nichts anders als 20 f 8 Xr 12 bezahl lass; bis er mir ande
liefert und sich äussert, was mit diesen zu thun ist. Euer wohlEdl:
vergeben mir diese ihn verursachte Belästigung, man ist gezwung
durch dergleich unangenehme Comission sich verdruß über den Hals zu zieh, und
noch dabeÿ freunden überlästig zu seyn. – Mein Sohn, der schon im Sept:
des vorigen Jahres die hiesigen Dienste als Concertmeister niedergelegt, be=findet sich, seit dem 23 Merz in gutem Wohlstande in Paris. find sie
mich hier Orts ihn gefählige Dienste zu thun im Stande, so mach sie Rechnung
auf meine punckuelle Dienstfertigkeit, da ich mit aller Hochschätzung bin
\newpage
_______________________________________Euer wohlEdlen
________________________________________________________________________________________\hfill ergebenster dr
_______Salzb: d 6 Julÿ____________________________________________________\hfill Leopold Mozart mp
_________________________1778.
Rp. den 21. Julÿ
Herrn
Herrn Breitkopf und Sohn
in
Leipzig
_______________________456
778
6 July.
____________________Salzburg
Rsp d 21
_____________________Mozard.