Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
The Packard Humanities Institute
Los Altos
California, USA
Morgenstern
Anja
text encoding, text editing
Kelnreiter
Franz
technical supervisor, data modelling
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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2016-7
CC BY-NC-SA 4.0
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WOLFGANG AMADÉ MOZART AN MARIA ANNA THEKLA MOZART IN AUGSBURG
SALZBURG, 24. APRIL 1780
_______________________________________________________________________________________________\hfill Salsbourg ce 24 d'avril
__________Ma trés chére Cousine!________________________________________________________________________\hfill 1780
Sie haben meinen lezten brief so schön beantwortet, daß ich nicht weis, wo ich Worte
hernehmen soll, ihnen dafür meine dancksagung genug zu bezeigen, und Sie zugleich
neuerdings zu versichern, wie sehr ich seÿe
___________________________________________________________________________________\hfill dero gehorsamster diener und
__________________________________________________________________________________________________\hfill aufrichtigster Vetter
______________________________________________________________________________________\hfill Wolfgang Amadé Mozart mp
Ich wollte gerne mehr schreiben, allein der Raum wie Sie sehen
______________________________________________________________________ist
______________________________________________________________________zu______Adieu adieu
______________________________________________________________________klein
Nun aber spass und Ernst Sie müssen mir schon für diesmal verzeihen, daß ich ihren
allerliebsten brief nicht so wie er es verdiente, von Wort zu Worte beantworte, und
erlauben, daß ich nur das nothwendigste schreiben darf – Nächstens werde ich meinen
fehler nach möglichkeit zu verbessern suchen.
Es sind nun 14 Täge daß ich Mr Böhm geantwortet habe – Mir liegt nur daran
zu wissen daß mein schreiben nicht zu Verlust gegangen, welches mir sehr leid
wäre – den, sonst weis ich nur gar zu gut, daß M.r Böhm alle täge Nur
zu sehr occupirt ist – dem seÿe wie ihm wolle, so bitte ich Sie in Jedem fall,
mein lieber knall, Tausend komplimenten aldort zu machen, – und ich warte nur
auf einen Wink von ihm, so ist die Aria fertig –
Ich hab gehört, Munschhauser seÿe auch kranck, ist das wahr? – das wäre
nicht gut für M:r Böhm. – Nun bäsle werden Sie wohl alle tage, auch beÿ
Sturm und Hagel, das theater fleissig besuchen, weil sie Entrée freÿ sind? –
– Neues weis ich ihnen nichts zu schreiben, als daß leider h: Joseph Hage=nauer |: bei welchen sie, meine schwester und ich im laden=stübel Choccolata
getrunken :| gestorben ist. – ein grosser Verlust für seinen Vatter – sein
bruder Johanes |: der verheÿrathete :| welcher, weil er sich auf seinen Seeligen
brudern gänzlich verlassen konte, das faullenzen so ziemlich gewohnt war,
muß nun recht daran, welches ihn ein bischen Sauer ankömt. –
Nun, mein liebste, beste, schönste, artigste, und liebenswürdigste – bald
geschrieben, – das bitte ich mir aus, alle Neüekeiten in und aus dem hauß –
von allen den leuten, welche Sie komplimente geschrieb, wieder entgegen
dopelt so vielle – Adieu – Nächstes einen ganzen bogen, doch –
vorher von ihnen, mein schatz, ein ganzes buch voll – Adieu
von meinem Vatter Papa, und mein schwester zizibe, alles erdenkliche
– an dero Eltern von uns dreÿen, 2 buben und ein Mädle,
12345''678987'654321 Empfehlung, und an alle gute freund
und freundin von mir allein 624, von mein Vatter 1000 und mein
schwester 150, zusamen 1774 und suma sumarum
_________________________________12345''678987'656095 Complimente