Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG MÜNCHEN, 13. NOVEMBER 1780
________________________________________________________________________________________\hfill Munic ce 13 Novembe 1780. ________________________Mon trés cher Pére! In der grösten Eÿle schreibe ich, den ich bin noch nicht angezogen, und muß zum Graf Seeau, Canabich, Quaglio, und Le grand der Balletmeister speisen auch dort, um das Nöthige wegen der Opera zu verabreden. – Gestern habe ich mit Canabich beÿ der Gräfin Baumgarten gespeist, eine gebohrne lerchenfeld – mein freund ist alles in diesen hauß, und ich nun also auch – das ist das beste und Nützlichste hauß hier für mich. durch dieses ist auch alles wegen meiner gegangen, und wird – – wills Gott, noch gehen. Sie ist die welche einen fuchsschwanz im Arsch stecken hat, und eine spitzige Uhrkette an ohr hangen, und einen schönen Ring, ich habe ihn selbst gesehen, und soll der tod über mich komen, ich unglücklicher Man ohne Nase. sapienti pauca. Nun muß ich mich anziehen – Nun also das Nothwendigste, und zwar der Hauptzweck dieses briefes, ist ihnen, mein liebster, bester vatter alles erdenckliche – zu ihrem Nahmenstage anzuwünschen – Ich Empfehle mich ferners in der vätterliche liebe, und versichere Sie meines Ewigen gehorsames – – die gräfin La Rosèe empfehlt sich ihnen und meiner schwester – das ganze Canebichische, und dopelte Wendlingische hauß, Ram, Eck vatter und Sohn, Becckè und der h: del prato + + + der eben beÿ mir ist + + + gestern hat mich graf Seeau beÿ s: D: dem Churfürsten vorgestellt, er war sehr gnädig mit mir. wen sie itzt dem graf Seeau sprechen sollten, so würden Sie ihn nicht das 2:te Duetto bleibt ganz weg – und zwar mit mehr Nutzn als schaden für die opera; den, sie sehen wohl, wen sie die scene überlesen daß die scene durch eine aria oder Duetto matt und kalt wird – und für die and acteurs, die so hir stehn müssen sehr genant ist – und überdiß würde der großmüthige kampf zwischen Ilia und Idamante zu lange, und folglich sein ganzen Werth verlieren. Die unterstrichenen Zeilen sind Chiffresprache und bedeuten nur: Favoritin (des Kurfürsten). DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 mehr kenen, so ganz haben ihn die h: Manheimer umgekehrt. – apropós! Neulich vergaß ich zu schreiben, daß h: Wegscheider anstatt 120 nur 118 fl. geschickt hat, mithin Mr: Gandville mir noch keine förmliche Quittung geben konte, er wird ihm aber ver=muthlich darüber geschrieben haben – Mad.me de Fosman und ihre schwester lässt sich der Mad.me Maresquelle schönstens empfehlen. ihre Mutter auch. – h: Baron Götz empfiehlt sich h: v: gi=lofskÿ, und Berantzkÿ bestens – ein liebenswürdiger Man! –  Nun aber – obwohl ich noch sehr viel zu schreiben hätte, muß ich schliessen. Ich küsse ihn 1000mal die hände, und meine schwester umarme ich von herzen und bin Ewig \newpage ________________________________Mon trés cher Pére die Mara hat gar nicht das glück gehabt mir zu gefallen – sie macht zu wenig um einer Bastardina gleich zu komen – (: den, dies ist ihr fach; – ) und macht zu______\hfill dero gehorsamster Sohn viel – um das herz zu rühren wie eine_________\hfill Wolf: Amd: Mozart mp Weber – oder, eine vernünftige Sängerin – Ich sollte zwar ex comissione S: E: eine förmliche ant=wort in dessen Namen an h: Abbate Varesco schreiben – allein ich habe nicht Zeit, und bin zum secretaire gar nicht gebohren. – im Ersten Ackt scena VIII. hat h. Quaglio den nemlichen Einwurf gemacht den wir gleich anfangs machten. nemlich daß es sich nicht schicke, das der könig ganz allein zu schiff seÿe – – glaubt der h: Abbè daß man ihn in den gräülichen sturm von Jederman verlassen, ohne schiff, ganz allein in gröster gefahr schwimend sich so ver=nünftig vorstellen kan, so mag alles so bleiben, aber NB: ohne schiff, den, im schiff kan er allein nicht seÿn – widrigen-falls müssen etwelche generals, vertraute von ihm |: Comparsen :| mit ihm aus=steigen, dan muß aber der könig nur noch etwelche Worte zu seinen leuten zu sagen # DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 ______gehört zu No 69 _________München 13. November 1780. P: S: an alle gute freünde und fredin mein Empf: apropós; graf Seeau hätte lust, |: weil man hier so schlecht übersetzt :| auch die opera in Salzburg traduiren zu lassen. – Nur die Arien in versen. – ich sollte ein Contract machen. da würde alsdan die bezahlung für den Poeten und übersetzer zu gleicher zeit entrichtet werden. geben sie mir bald antwort darauf. ________________________Adieu. ___________________________________________Adieu._____# Wie wird das etc: ____________________________________________________________Sind sie gut etc. # Wie wird das ____________________________________________________________Ist meine Schwester etc: [... (Textverlust) da]s familiengemälde? – – __________________________* Dießes gehört [... (Textverlust)] getroffen? – Sind sie gut getroffen? _____________________________dahin wo man das ________Ist meine Schwester [... (Textverlust)]wester auch schon angefangen? – __Loch siehet. Die opera wird erst den 20:t Jener das erstemal gegeben werden. haben Sie doch die güte und schicken mir die 2 sparten von den Messen die ich mit habe – und die Messe aus dem B auch. den graf Seeau wird nächstens dem Churfürsten etwas davon sagen – ich möchte daß man mich in diesem stÿl auch kenen lernte. – Ich habe erst eine Messe von Grua gehört – von dieser gattung kan man leicht täglich ein halb duzend Componiren. wen ich gewust hätte daß dieser Castrat so schlecht ist, ich hätte in der that den Ceccarelli recomandirt # nemlich daß sie ihn allein lassen sollten – welches, in der trauerigen situation: da er dermalen ist, ganz Natürlich ist. apropòs: die Aria für Mad:me Wendling werde ich Ja doch bald bekomen? – DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 2 À Monsieur Monsieur Leopold Mozart maitre de la Chapelle de S: A: R: l'Archeveque de et à Beschauet.______________Salzbourg. Duetto Deh soffri in pace ò cara INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881