Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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2013-5 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=1106 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:14 2022
LEOPOLD MOZART AN WOLFGANG AMADÉ MOZART IN MÜNCHEN 20. NOVEMBER 1780
_____Mon trés cher Fils!___________________________________________\hfill Salzb d 20t Nov: ______________________________________________________________________________________\hfill 1780 Du wirst das Paquet, so gestern mit dem Postwag abgesandt erhalt haben. die Aria für Schickaned hoffe gewiß mit dem Postwag zu erhalt; solltest du sie aber, wie nicht hoff will, noch nicht aufgegeb hab, so giebs auf die Post, Schickaned will alles bezahl. Ich schäme mich, der ehrliche gute Man ist doch so gar mit dir zum Postwag gelauff, um ______________________________________________________________________________Gräfin beÿ deiner Abreise zu seÿn. Daß du dich beÿ der grm"ifn von Baumgarten_____________einschmeichelst, vsn Bmhagmrtln lfnocualfculeot, ist sehr wohl gethan. _______________________________________________________________Graf Seinsheim________der du wirst wohl nach der Hand auch dem grmii Olinohlfa und dlr Präsidentinn Prlofdlntfn dein Besuch mach. Wen du dein Besuch nicht vor=mittag sond nach Tische machest, wird dirs niemand übl nehm, weil man weis, daß du über Hals und Kopf zu schreib hast. Für dein Glückwunsch danke dir, und wünsche dir entgeg glück __________deine oper gut ausfällt das dlfnl splrs ght mhoim"eet: auf dieses kom alle folg an. h: Wegscheider sagt, du sollst dir vom gandville eine quittung geb lassen, daß du ihm ein versiegelt Brief mit Geld richtig behändiget hast. da der Brief versiegelt war mag er sich nur an denjenig hinach wend, d ihm das Geld überschickt hat; du must ein quittung hab, daß du ihm es eingeliefert hast. damit du keine zeit versäumst, wird h: Becke dir gewiß die gefälligkeit thun und dies Schein abfordern, ausgenom es wäre dir im Weege es selbst im vorbeÿgeh zu thun. Ist es wohl wahr, daß M:dme Mara sich darüber aufgehalt, INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 weil man ihr Man nicht accompagnier ließ? – – daß Sie das orchester darüber angeruff?, daß h: Canabich mit h: Mara in ein Wortwechsel gerath? – ich glaube dem Fiala hat es sein Schwiegervatter geschrieb. Du fragst wie das Familiengemälde ausfällt? – – noch ist nichts weiter daran gemacht word. Ich hatte nicht zeit zu sitz, und manchmahl d Mahler nicht; und itzt darf deine Schwester nicht aus dem Hause geh. Heute frühe war Dr: Barisani wieder beÿ uns. Er verschrieb ihr eine Brustlatwerge, – dan muß sie Brustthée nehm, viel gerstenwasser trinck, gerstenschleim und leichte anfeuchtende speisen essen. Du weist, daß sie schon dortmals als die accademie beÿm Barisani war, lange schon Schnupfen und ein mit vielem Hussten begleitet Cathar hatte, daß sie imer ausgieng, Lection gab, und dabeÿ sich sehr erhitzte: sie kamt ja imer von ihr Instruction wie gebrath zurück. Endlich sprach sie mit dem h: Dr: Barisani, und sie musste ihr alsogleich aderlass, Sie ließ 7 untz. und er sagte sie wäre in Gefahr gewes eine Brust=abzehrung zu bekom. Nun da noch eine kleine trockene Huste nach d Aderlass da ist, eine Tröckne im Hals und auf der Brust, so muß mit einer fleisig Wartung, mit Diet, Ruhe, und anfeichtend Mitteln der Brust zu Hilfe gekom werd. Sie darf auch in keinem kalt zimer mehr schlaff. Ich muß nun wieder krankwärther und mit mein 61 Jahr auf dem Rück der standhafteste seÿn, ob ich gleich INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 seit einig Tag selbst ein stark Cathar hatte, das Gersten=wasser trincke, fusswasser nehme, und so zimlich beÿ allem Umlauff, Geschäft, Dienst, und Schreib und denk ein gut Theil meines Cathars weggebeittelt habe. Basta! So lang es geht, – gehts! Ich werde nicht das Glück auf dieser Welt hab mein Leb in Ruhe und ohne Sorge, wenigst die letzt Täge, mit vergnüg hinauszuleb, und denoch hätte ich es verdient. Nun weiter! – – Ceccarelli hat noch 11 Monat hier zu bleib, es würde also eben recht für ihn seÿn, wen er hier nicht neuer=dings engagiert wird, welches aber gewiß vermuthe. _________________________Bald antwort, weg Schachtner, _________________________und wen noch etwas etwa _________________________zu verändern wäre. Am Ende schreibst du: Tfl! kan wied nicht alles schreib, was ich schreib möchte. – ja das glaube ich, wen man dort, wo man am Punckte stehet alles schreib soll, da fällt es oft nicht alles beÿ, was man schreib wollte, – und erinert man sich, dan fehlt die zeit dazu. deine Schwester Küsst dich millionmahl und ich bin dein alter redlicher Vatter u Freund _________________________________________________\hfill L Mozart mp Wir empfehlen uns allen Nun gehe in die Vesper und Lytaneÿ, morg ist mein Hochzeit Tag – – itzt eine sehr traurige Erinerung, die dir unbegreiflich ist, – dermahl! INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 À Monsieur Monsieur Amadé Wolfgang Mozart Maître de Musique à Munic Franco INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881