Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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2013-5 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=1107 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:14 2022
WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG MÜNCHEN, 22. NOVEMBER 1780
____________________________________________________________________________________________\hfill Munic ce 22 de Nov:bre ________Mon trés cher Pére!______________________________________________________________________\hfill 1780. Hier folgt endlich die schon so lang versprochene Aria für H: Schickaneder  die Ersten Acht täge konte ich sie wegen meinen andern Geschäften wes=wegen ich hier bin, nicht ganz zu stande bringen – und lezthin – war eben Le grand der Balletmeister ein grausamer schwätzer und Seccatore beÿ mir, und machte mich durch sein geplauder den Postwagen versäumen. – Ich hoffe meine schwester wird nun wieder ganz gesund seÿn – ich habe der=malen einen karthar, welcher beÿ dieser Witterung hier sehr in Mode ist; ich glaube und hoffe aber er wird sich bald flüchten, den die 2 leichten Curassier Regimenter Rotz und schleim gehen so imer Nach und nach weg. –  in ihrem lezten brief steht alle augenblicke; O ihr Armen Augen – blind will ich mich nicht schreiben; – Nachts um halb 8 uhr und ohne Augengläser. aber warum schreiben sie den Nachts? – und warum ohne Augengläser? – – – das begreif ich nicht. – mit graf Seau habe ich noch nicht sprechennen – werde aber heute mit ihm reden und gleich mit der nächsten Post Nachricht geben. – ietzt wird wohl alles gewis so bleiben wie es ist – H: Raaff besuchte mich gestern vormittag und da richtete ich ihm ihr beÿder=seitiges Compliment aus – welches ihn ungemein erfreüete, er lässt sich ebenfals empfehlen. das ist doch ein würdiger und grundEhrlicher Man! vorgestern hat der Del Prato in der Accademie gesungen daß es eine schande war – ich will wetten daß der Mensch nicht einmahl die Proben, vielweniger die opera aushällt – der ganze kerl ist inwendig nicht gesund. – herein; – h: Panzachi – er hat mir schon 3 mal visite gemacht – hat mich itzt eben auf Sontag zum speisen eingeladen – hoffentlich wird es mir nicht gehen wie uns beÿden mit dem koffè. – er fragt sich unterthänigst an, ob er nicht anstatt Se la sàse co là – singen dörfte – oder etwa gar ut re mi fa sol la? – – DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 Mir ists schon recht wen Sie mir allemal recht viel schreiben – aber nur nicht beÿ der Nacht – vielweniger ohne Augengläser. – mir müssen Sie aber verzeihen, wen ich nicht viel schreibe – Jede Minute ist mir kostbar – ich kan ohnehin nur abends das meiste schreiben, weil es spätt tage wird – ankleiden muß man sich auch – und der kaufmansdiener beÿm Weiser führt einem auch bisweilen Jemand auf den Nacken. wen der Castrat komt, muß ich mit ihm Singen, den er muß seine ganze Rolle wie ein kind lernen. er hat um keinen kreützer Methode. – Nächstens werde schon mehr schreiben; – wie steht es den mit dem Familliengemälde? – Meine schwesternte wohl |: wen sie bisweilen lange weile hat :| wenigstens den titel der besten Comœdien die seit meiner abwesenheit aufgeführt worden sind zu Papiere bringen. – hat schickaneder noch gute Einahme? – an alle gute freunde und freundinen mein Compliment. auch an der gÿlofskÿ katherl ihren Arsch – den Pimperl geben sie eine Prise spanischen Toback, ein gutes Wein brod, und 3 busserl – gehe ich ihme nicht ab? – – 1000 komplimenten von allen – allen – allen – Adieu. ich kisse ihnen 1000mal die hände, und mein schwest küsse ich von herzen, und hoffe baldige besserung Adieu. ___________________________________________________________________________\hfill gehorsamster Sohn ____________________________________________________________________\hfill Wolfgang Amadè Mozart mp ____________________4 DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881