Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
The Packard Humanities Institute
Los Altos
California, USA
Morgenstern
Anja
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Kelnreiter
Franz
technical supervisor, data modelling
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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A-Sm
A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT)
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WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG
MÜNCHEN, 13. DEZEMBER 1780
______________________________________________________________________________________\hfill Munic ce 13 decembre
_____________Mon trés cher Pére!__________________________________________________________\hfill 1780
Ich habe den lezten brief mit den veränderungen und scena für Panzachi, und
das kleid und trompetten Sordini richtigst erhalten. – Ich hoffe nun bald
die Aria für Raaf zu bekomen. – H: Esser war noch nicht beÿ mir –
er wird meine logis nicht so leicht erfragen könen; – mit Canabich hat
er in der Comœdie gesprochen. – die letzen zweÿ Briefe von ihnen waren
mir gar zu kurz – deswegen durchsuchte ich alle Säcke in den schwarzen
kleid, um zu sehen, ob nicht noch etwas darin stecke. – in Wien und allen
kaÿserlichen Erbländern fängt also das Spectacle in zeit 6 wochen
wieder an. – das ist auch ganz vernünftig gedacht – den, dem toden
oder der toden bringt das zu lange trauren nicht so viel Nutzen als
es so viellen Menschen – schaden bringt. – wird h: schickaneder in
Salzburg bleiben? – auf solche art könte er doch noch meine opera
zu sehen und hören bekomen. – hier kan man |: zwar mit
recht :| nicht begreifen, daß die trauer 3 Monathe dauert – und
beÿm Gottseeligen Churfürsten hat sie nur 6 wochen gedauert.
die Schaubühne geht aber fort wie sonst. –
sie schreiben mir nicht, wie h: Esser meine Sonaten accompagnirt hat?
– – schlecht? – gut?
die Comœdie, wie man sich die Sache denkt, oder die zweÿ schlaflosen
Nächte, ist charmante, den ich habe sie hier – – –
nein, nein, nicht gesehen, nur gelesen; den, man hat sie noch nicht
aufgeführt, und überdaß bin ich nur ein einziges Mahl im theater
gewesen – weil ich nicht zeit habe – den, abends ist mir doch
allzeit die liebste zeit zum Arbeiten. –
wen Ihro Gnaden die allervernünftigste gnädige frau v: Robinig
ihre Gnädige Reise Nach Münchnen diesmal nicht ein wenig zu
versetzen geruhen, so werden ihro Gnaden nichts von meiner opera
hören könen – Ich bin aber der Meÿnung daß ihro Gnaden aller=vernünftigst ihrem Gnädigen h: Sohn zu gefallen sich länger
alda aufzuhalten gnädig geruhen werden –
____________(Dies ist eine Nachäffung der Art dieser Frau, sich auszudrükken
____________________Es war eine Kaufmannsfrau.)
DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM
INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881
Nun werden sie Ja doch schon im Bilde angefangen seÿn? – und
meine schwester schon gar zu gewis! – wie fällt es aus? –
haben sie keine antwort von Wezlar von unsern – Bevollmächtigen
aldort – ich weis seinen Nam nicht mehr – fuchs glaub ich – wegen
den Duetten auf 2 klavier meÿne ich. – ist nichts schöners als wen
man sich deütlich erklärt – und – die arien von Aesopus seiner
Hand, liegen doch noch imer bereit auf dem Tisch? – schicken sie
mir selbe mit den Postwagen – dan gieb ich es h: v: Dumhoff selbst.
welcher sie ihm dan francò überschicket. – wem? – – Nu, dem
Heckman! – er ist ein ganz artiger Man, nicht wahr? – und ein
Passionirter liebhaber der Musick; – der h: Sieger. – Heüte kömt beÿ
mir die Hauptsache allzeit auf die letzt – ich thu es nicht anders;
Neulich fuhr ich nach tisch mit dem Le grand von der lisel Wendling weg
zum Canabich |: weil es so gräulich geschneüet hat :| und da sahen
sie ihm durchs fenster für sie an – glaubten wircklich ich käme mit
ihnen – ich wuste nicht was das zu bedeuten hatte, daß schon der
karl und die kinder über die stiege entgegen kamen –
und als sie den Le grand sahen, kein Wort mehr sagten – und
ein ganz decontenancirtes gesicht machten – bis man es uns dan
oben erklärte. – Ich will nun auch nichts mehr schreiben, weil sie
mir so wenig geschrieben – Nichts als daß M:r Eck welcher
eben beÿ der thür herein schleicht, um seinen Degen welchen
er das letztemal vergessen, abzuhollen, sich der thresel, dem
Pimperl, Jungf: Mitzerl, Gÿlofskÿ katherl, meiner schwester
und endlich auch ihnen sich tausendmal sich empfehet sich.
sein h: Sohn hat heüte Nacht das bett voll gespien, gebrunst,
und geschissen – Non plus ultra.
bitte meine Empfehlung überall zu Machen – wie ich es hier
von überall an sie beÿde zu entrichten habe.
DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM
INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881
Nun muß ich Enden, sonst muß ich dem Postwagen mit den brief
in der hand nachreitten. Adieu. Ich küsse ihn 1000mal die
hände, und meine schwester küsse ich vom ganzem herzen – und
bin Ewig dero
küssen sie die Thresel – und
wen es ihnen unmöglich ist –
so soll es der huatara – _________________________\hfill gehorsamster Sohn
verrichten. – den Pimperl__________________________\hfill Wolfg: Mozart mp
1000 busseln. Adieu.
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INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881
9
À
Monsieur
Monsieur Leopold Mozart
Maitre de la Chapelle de
S: A: R: l'Archeveque de et à
Salzbourg.
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