Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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2013-5 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=1140 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:14 2022
WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG MÜNCHEN, 3. JANUAR 1781
__________________________________________________________________________München \hfill Salzbourg ce 3 de Janvier ______________Mon trés cher Pére!___________________________________________________________________\hfill 1781. Kopf und Hände sind mir so von dem dritten Ackte voll, daß es kein Wunder wäre, wen ich selbst zu einem dritten Ackt würde. – der allein kostet mehr Mühe als eine ganze opera – den es ist fast keine scene darin die nicht Äussert interessant wäre. – das Accompagnement beÿ der Unterrirdischen Stime be=steht in nichts als 5 stimen; nemlich; in 3 Posaunen, und 2 Waldhorn, welche an dem nemlichen orte Placirt sind, wo die Stime herkömt. – das ganze Orchestre ist beÿ dieser Stelle still – die Hauptprobe ist ganz gewis den 20:ten – und die Erste Production den 22:ten – sie brauchen beÿde nichts als Jedes ein schwarzes kleid mitzunehmen – ein anders kleid – für alle tag – wen sie nirgends hingehen, als zu gute freunde wo man keine Complimenten macht, damit man das schwarze kleid ein wenig schonen kan – und wen sie wollen, ein hüpschers um auf dem ball und die accademie Masquèe zu gehen. – wegen dem ofen werde ich es künftigen Postage schreiben – diesen brief werde wohl wieder mit der Post fortschicken müssen. – ich habe den Conducteur hundertmal gesagt er möchte allzeit um 11 uhr um den brief herschicken – um halb 12 uhr geht der Wagen ab – ich kleide mich vor halb 1 uhr niemal an, weil ich zu schreiben habe, mit hin kan ich nicht ausgehen – hinschicken darf ich den brief nicht, weil er ihn heimlich mitnimt, den auf der Post sehen sie es nicht gern --h: v: Robinig ist schon hier, er lässt sich ihnen beÿderseits empfehlen – die 2 Barisani höre ich werden auch nach München komen, ist es wahr? . . . dem Himel seÿ dank! daß der schnitt in dem Finger vom Erzbischof von keiner Folge war; – Gerechter gott! – was bin ich nicht anfangs erschrocken. Canabich dankt ihnen für ihr charmantes schreiben, er und seine ganze Famille empfehlt sich – er sagte mir – sie hätten sehr launigt geschrieben, sie müsten guter Humor gewesen seÿn. – Freÿlich werden wir noch vielle beobachtungen im 3:ten Ackt auf dem theater zu machen haben; – wie zum beÿspiell scena VI. nach dem Arbace seiner Aria steht. Idomeneo, Arbace Etc: wie kan dieser gleich wieder da seÿn? – zum Glück daß er ganz wegbleiben kan – aber um das sichere zu spiellen habe eine etwas längere Introduzion zu des grospriesters Recitativ gemacht. – DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 Nach dem Trauerchor geht der könig, das g[a]nze volk und alles weg – und in der folgenden Scene steht – Idomeneo in ginochione nel tempio das kan so ohnmöglich seÿn – er muß mit seinem ganzen gefolge komen – da muß nun nothwendiger weise ein Marche seÿn – da hab ich einen ganz simpeln Marsche auf 2 violin, Bratsch, Bass und 2 oboen gemacht, welcher à mezza voce gespiellt wird – und worunter der könig kömt, und die Priester die zum Opfer gehörigen sachen bereiten – dan sezt sich der könig auf die knie, und fängt das gebett an – \newpage in den Recitativ der Ellettra nach der unterrirdischen stime – soll auch stehen Partono – ich hab vergessen in der zum druck geschriebnen abschrift zu sehen ob es steht, und wie es steht – es kömt mir so einfältig vor daß diese geschwind wegzukomen eilen – nur um Mad:me Elettra allein zu lassen. – eben den Augenblick erhalte ihre 5 zeilen vom 1:t Jener; – wie ich den brief erbrochen, hatte ich ihn eben so in der hand daß mir nichts als lerr Pa=pier in die augen fiel – endlich – – fand ich es; – bin recht froh daß ich die aria für den Raaff bekom – den er hat ab=solument seine gegebene aria wollen hineinsetzen lassen – ich hätte es |: NB: mit einem Raaff :| nicht anders richten könen, als daß varesco seine aria gedruckt gewesen wäre, und Raaffs seine aber wäre gesungen worden. – Nun muß ich schliessen, den sonst verliere ich zu viel zeit – beÿ meiner schwester bedanke mich schönstens für den NeuJahres=Wunsch, wünsche ihr alles wieder entgegen. – hoffe, daß wir uns bald recht lustig zusamen machen könen. Adieu. ich küsse ihnen 1000mal die Hände, und Meine schwester umarme ich von herzen. ud bin Ewig dero ___________________________________________________________________\hfill Gehorsamster Sohn ________________________________________________________________\hfill Wolfg: Amad: Mozart mp DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 an alle gute freunde und freundinen meine Empfehlung. – – das Ruscherle nicht zu vergessen – der Junge Eck schickt ihr ein busserl – ein zuckertes, versteht es sich – DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 14 À Monsieur Monsieur Leopold Mozart maitre de la Chapelle de S: A: R: l'archeveque et Prince de et à Salzbourg.