Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
The Packard Humanities Institute
Los Altos
California, USA
Morgenstern
Anja
text encoding, text editing
Kelnreiter
Franz
technical supervisor, data modelling
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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2013-5
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A-Sm
A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT)
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WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG
MÜNCHEN, 3. JANUAR 1781
__________________________________________________________________________München \hfill Salzbourg ce 3 de Janvier
______________Mon trés cher Pére!___________________________________________________________________\hfill 1781.
Kopf und Hände sind mir so von dem dritten Ackte voll, daß es kein Wunder
wäre, wen ich selbst zu einem dritten Ackt würde. – der allein kostet mehr
Mühe als eine ganze opera – den es ist fast keine scene darin die nicht Äussert
interessant wäre. – das Accompagnement beÿ der Unterrirdischen Stime be=steht in nichts als 5 stimen; nemlich; in 3 Posaunen, und 2 Waldhorn,
welche an dem nemlichen orte Placirt sind, wo die Stime herkömt. –
das ganze Orchestre ist beÿ dieser Stelle still –
die Hauptprobe ist ganz gewis den 20:ten – und die Erste Production den 22:ten
– sie brauchen beÿde nichts als Jedes ein schwarzes kleid mitzunehmen –
ein anders kleid – für alle tag – wen sie nirgends hingehen, als zu gute freunde
wo man keine Complimenten macht, damit man das schwarze kleid ein wenig
schonen kan – und wen sie wollen, ein hüpschers um auf dem ball und die
accademie Masquèe zu gehen. – wegen dem ofen werde ich es künftigen
Postage schreiben – diesen brief werde wohl wieder mit der Post fortschicken
müssen. – ich habe den Conducteur hundertmal gesagt er möchte allzeit
um 11 uhr um den brief herschicken – um halb 12 uhr geht der Wagen ab –
ich kleide mich vor halb 1 uhr niemal an, weil ich zu schreiben habe,
mit hin kan ich nicht ausgehen – hinschicken darf ich den brief nicht, weil er
ihn heimlich mitnimt, den auf der Post sehen sie es nicht gern --h: v: Robinig ist schon hier, er lässt sich ihnen beÿderseits empfehlen –
die 2 Barisani höre ich werden auch nach München komen, ist es wahr? . . .
dem Himel seÿ dank! daß der schnitt in dem Finger vom Erzbischof von
keiner Folge war; – Gerechter gott! – was bin ich nicht anfangs erschrocken.
Canabich dankt ihnen für ihr charmantes schreiben, er und seine ganze
Famille empfehlt sich – er sagte mir – sie hätten sehr launigt geschrieben,
sie müsten guter Humor gewesen seÿn. –
Freÿlich werden wir noch vielle beobachtungen im 3:ten Ackt auf dem theater
zu machen haben; – wie zum beÿspiell scena VI. nach dem Arbace seiner
Aria steht. Idomeneo, Arbace Etc: wie kan dieser gleich wieder da seÿn? –
– zum Glück daß er ganz wegbleiben kan – aber um das sichere zu spiellen
habe eine etwas längere Introduzion zu des grospriesters Recitativ gemacht. –
DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM
INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881
Nach dem Trauerchor geht der könig, das g[a]nze volk und alles weg –
und in der folgenden Scene steht – Idomeneo in ginochione nel tempio –
das kan so ohnmöglich seÿn – er muß mit seinem ganzen gefolge komen –
da muß nun nothwendiger weise ein Marche seÿn – da hab ich einen
ganz simpeln Marsche auf 2 violin, Bratsch, Bass und 2 oboen gemacht, welcher
à mezza voce gespiellt wird – und worunter der könig kömt, und
die Priester die zum Opfer gehörigen sachen bereiten – dan sezt sich
der könig auf die knie, und fängt das gebett an –
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in den Recitativ der Ellettra nach der unterrirdischen stime – soll
auch stehen Partono – ich hab vergessen in der zum druck geschriebnen
abschrift zu sehen ob es steht, und wie es steht – es kömt mir so
einfältig vor daß diese geschwind wegzukomen eilen – nur um Mad:me
Elettra allein zu lassen. –
eben den Augenblick erhalte ihre 5 zeilen vom 1:t Jener; – wie ich den brief
erbrochen, hatte ich ihn eben so in der hand daß mir nichts als lerr Pa=pier in die augen fiel – endlich – – fand ich es; –
bin recht froh daß ich die aria für den Raaff bekom – den er hat ab=solument seine gegebene aria wollen hineinsetzen lassen – ich hätte
es |: NB: mit einem Raaff :| nicht anders richten könen, als daß varesco
seine aria gedruckt gewesen wäre, und Raaffs seine aber wäre gesungen
worden. – Nun muß ich schliessen, den sonst verliere ich zu viel zeit
– beÿ meiner schwester bedanke mich schönstens für den NeuJahres=Wunsch,
wünsche ihr alles wieder entgegen. – hoffe, daß wir uns bald recht
lustig zusamen machen könen. Adieu. ich küsse ihnen 1000mal die
Hände, und Meine schwester umarme ich von herzen. ud bin Ewig
dero
___________________________________________________________________\hfill Gehorsamster Sohn
________________________________________________________________\hfill Wolfg: Amad: Mozart mp
DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM
INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881
an alle gute freunde und freundinen meine Empfehlung. – –
das Ruscherle nicht zu vergessen – der Junge Eck schickt ihr
ein busserl – ein zuckertes, versteht es sich –
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14
À
Monsieur
Monsieur Leopold Mozart
maitre de la Chapelle de S: A: R:
l'archeveque et Prince de et à
Salzbourg.