Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg Austria
The Packard Humanities Institute
Los Altos California, USA
Morgenstern Anja text encoding, text editing Kelnreiter Franz technical supervisor, data modelling Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition Ulrich Leisinger Digitale Mozart-Edition https://dme.mozarteum.at
2013-5 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=1143 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:14 2022
WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG MÜNCHEN, 10. JANUAR 1781
______________________________________________________________________________________\hfill Munic ce 10 de Janvier ________Mon trés cher Pére!__________________________________________________________\hfill und 11:tn 1781. Zur grösten Neüekeit daß die opera wieder um 8 Täge verschoben ist – die hauptProbe ist erst den 27:tenNB: an meinem Geburtstage – und die Erste opera am 29:ten – warum? – vermüthlich damit graf Seeau ein paar Hundert gulden ersparrt. – ich bin zwar froh, so kan man noch öfter und mit mehr bedachtsamkeit Probiren. – die Robinischen haben gesichter gemacht wie ich ihnen diese Neüekeit gesagt habe; – die Louise und der Sigmund blieben ganz gerne so lange hier – und die Mama wäre fast leicht zu überreden, aber die liß – das herumschleichende Elend – hat ein so dumes salzburger Maul – daß man Närrisch darüber werden möchte. – vielleicht geschieht es doch – ich wünsche es, wegen der louise. – Ich habe |: nebst vielen andern kleinen streittigkeiten :| einen starcken Zank mit dem Graf Seeau wegen den Posaunen gehabt – ich heiss es einen starcken streitt weil ich mit ihm hab müssen grob seÿn, sonst wär ich nicht ausgekomen. – künftigen Samstag werden die 3 Ackte in zimer Probirt. – ihr schreiben von 8:ten habe richtigst erhalten, und mit gröstem vergnügen gelesen; – die Bourlesque gefällt mir sehr wohl. – erlauben sie mir daß ich ihnen nur dießmal noch sehr wenig schreiben, und schliessen darf, den erstens ist wie sie sehen, feder und dinte nichts Nutz, und 2:t hab ich noch etwelche arien zum letzten Ballet zu schreiben – aber – sie schreiben mir Ja hofentlich keinen solchen brief mehr wie der lezte von 3 oder 4 zeilen? – – der Mad:me Fiala mache mein Compliment über die kretzen – – sie hat doch etwas daß nicht Jederman hat; – sie kan sagen: ich habs; – ein anderer mag sehen wie er sie bekömt, um das auch sagen zu könen; DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 H:r. Prohaska sagte mir daß die gilofskÿ katherl gewis wird hieher komen, ist es wahr? – sagen sie doch dem Barisani daß die opera spätter ist, so könen sie sich darnach richten. – Nun, ich weis nichts neües ihnen zu schreiben – als daß ich, durch den buckelichen brudern von der Mad:me zimerl |: Berühmten fleckausbringer :| welcher mit der Mad: ludwig von Salzburg hier ist, und zusamen wie Man und frau leben, gehört habe, und zwar für gewis; – daß die storchenfelds: von Böhm weg sind – Murschhauser auch; – der Peter Vogt schon lange weg – und der Elias – seine frau wirklich sitzen lassen, und durchgegangen ist. – das Böhm in Mainz ist – daß die Zimerlischen und Müller=rischen auch von ihn weg waren, aber so bald er Mainz hatte, wieder zu ihm gegangen sind. – wen ich Zeit hätte, hätte ich ihm schon längst zu=geschrieben nur um etwas Neües zu hören. – Nun Adieu \newpage wie gehts dem schickaneder? – ich hoffe ihn diesen Carneval hier zu sehen – machen sie ihm doch mein Compliment. – ich küsse ihnen 1000mal die hände, und meine schwester umarme ich von herzen und bin Ewig dero _____________________________________________________________\hfill gehorsamster Sohn __________________________________________________________\hfill Wolf: Amd: Mozart mp DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881