Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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2013-5 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=1146 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:15 2022
WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG MÜNCHEN, 18. JANUAR 1781
83__________________________________________________________________________________________________\hfill Munic ce 18 du Janvier ____Mon trés cher Pére!__________________________________________________________________________________\hfill 1781. Ich habe ihr schreiben vom 11:ten und das letztere vom 13:ten durch h: Fiala richtigst erhalten. – verzeihen sie mir wen ich ihnen dermalen recht sehr wenig schreibe, den ich muß augenblicklich |: es ist gleich 10 uhr – Morgens versteht es sich – :| in die Probe; – es ist heute das erstemal Recitativ Probe im theater; – vorschreiben habe ich mir nicht gekönt, weil ich noch imer mit den verwünschten tänzen zu thun gehabt habe – Laus deo – nun hab ich es überstanden. – mithin nur das nothwendigste; – die Probe mit dem dritten Ackt ist vor=treflich ausgefallen. man hat gefunden daß er die 2 Erstern Ackte noch um viel übertrift. – Nur ist die Poesie darin gar zu lang, und folglich die Musick auch; |: welches ich imer gesagt habe :| deswegen bleibt die aria vom Idamante, Nò, la morte io non pavento, weg, – welche ohnedieß ungeschickt da ist – worüber aber die leute die sie in Musick ge=hört haben, darüber seüfzen – und die letzte von Raaff auch – worüber man noch mehr seüfzt – allein – man muß aus der Noth eine tugend machen. – der orackel spruch ist auch noch viel zu lange – ich habe es abgekürzt – der varesco braucht von diesem allem nichts zu wissen, den gedruckt wird alles wie er es geschrieben – die bezahlung für ihn und schachtner wird fr.: v: Robinig mitnehmen – h: Geschwendner sagte mir er köne kein geld mitnehmen. – sagen sie unterdessen dem varesco in meinem Namen, daß er von graf Seau keinen kreützer mehr als accordirt worden, bekömt – den die veränderungen hat er nicht ihm, sondern mir gemacht – und da darf er mir noch darum obligirt seÿn, indeme es um seiner Ehre willen geschehen ist – es wäre noch gar vielles zu ändern – und versichere daß er mit keinen Compositeur so gut ausgekomen wäre, wie mit mir; – ich habe mir genug mühe gegeben ihn zu entschuldigen. – wegen den ofen ist es nichts. es kömt zu theuer – ich werde in daß nemliche zimer wo die alcove ist noch ein bett stellen lassen. man muß sich behelfen wie man kan. – DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 vergessen sie nicht meine kleine uhr mitzunehmen; wir werden hofentlich nach Augsburg hinüber, und da könte man die Amalie vielleicht richten lassen. – ich wünschte auch daß sie die operette von schachtner mitnehmen – ins Canabichsche haus komen leute, wo es nicht Mal à propos ist wen sie so was hören. – Nun muß ich in die Probe – Adieu. ich küsse ihn 1000mahl die hände, und mein schwest umarme ich von herzen u bin _________________________________________________________\hfill dero gehors: sohn nächstens mehr – und mündlich_____\hfill W: A: Mzt mp noch mehr – von Canabichen hauß alles erdenkliche. DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881