Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
The Packard Humanities Institute
Los Altos
California, USA
Morgenstern
Anja
text encoding, text editing
Kelnreiter
Franz
technical supervisor, data modelling
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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2013-9
CC BY-NC-SA 4.0
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A-Sm
A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT)
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WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG
WIEN, 4. APRIL 1781
_____________________________________________________\hfill Vienne ce 4 d' avril
______#___Mon trés cher Pére!______________________________\hfill 1781.
diesmal muß ich ihnen ganz kurz schreiben, aber Sontag
gehet Brunetti zurück, und da werde ich ihnen schon mehr
schreiben könen. – sie wollen wissen, was in Wien
mit uns – aber hofentlich Eigentlich – mit mir vorgehet –
den die beÿden andern zähle ich nicht zu mir. –
_______________________________________________________________________________der Erz-
Ich habe ihnen schon lezthin geschrieben daß mir dlr lrz=
bischof
bfocusi hier eine grosse hinderniß ist, den er ist
mir wenigstens 100 dukaten schade, die ich ganz
_________________________akademie__________Theater
gewis durch eine Mccmdlafl In tulmtlr machen
könte – den die dames haben sich mir schon selbst
angetragen, Billieters auszutheilen. – gestern kan
ich wohl sagen, daß ich mit den Wiener Publikum
recht zufrieden war. – ich spiellte in der accademie
der Witwen im kärtner thor Theater. – ich muste
wieder Neuerdings anfangen, weil des applaudiren,
kein Ende war. – was glauben sie, wen ich nun, da
mich das Publikum einmal kent, eine accademie für
mich gebe, was ich nicht da machen würde? – allein
___________Erzbischof
unser lrzefaale erlaubt es nicht – will nicht
daß seine leut profit haben sollen, sondern
schaden – doch dieß kan er beÿ mir nicht zu wegn
bringen; den wen ich hier 2 scolaren habe, so stehe
ich besser als in Salzburg – ich brauch sein logis
und seine kost nicht – nun hören sie; – Brunetti
sagte heut beÿm Tisch, daß der Arco ihm vom
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Erzbischof aus gesagt hätte, er sollte uns sagen, daß
wir das dilligence geld bekomen werden, und bis
Sontag abreisen sollten; – übrigens wer noch bleiben
wolle, O vernunft! köne bleiben, doch müsse
er auf seine faust leben, er bekome keine
Tafel und kein zimer mehr von ihm aus. –
Brunetti, qui ne demande pas mieux, lekte
alle 10 finger darnach; Ceccarelli der gerne hier
wäre, aber nicht so bekant hier ist, und den ge=brauch nicht so weis wie ich, will pousiren etwas
zu bekomen, wo nicht, so geht er in Gottes Namen.
den er hat keine logis, und keine Tafel in ganz
Wien wo er nicht zahlen muß. – als man
mich fragte, was ich zu thun entschlossen wäre – ant=wortete ich; – ich ignorire noch bis dato daß
ich weg solle – den bevor es mir graf Arco
nicht selbst sagt, so glaube ich es nicht – und ihm –
– werde ich mich dan schon entdecken. – schmecks.
Benecke war dabeÿ und schmutzelte; – O,
__________________Erzbischof gewiß____eine Nase
ich will dem lrzbfocusi glwfo lfnl Nmol
drehen____________eine Freude
drluln, daß es lfnl irlfdl seÿn soll –
____________________________________Politesse, den
und mit der grösten Psoftlool; – dlnn
er kann mir nicht aus
lr kma afr nfcut mho; – genug, im
zukünftigen briefe, werde ich ihnen mehr da=von schreiben könen. – seÿen sie versichert,
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daß, wen ich nicht recht gut stehe, und meinen
vortheil nicht recht gut sehe – ich gewis nicht hier
bleibe. – wen ich aber das haben kan, was
_______________________________________________________ziehen
soll ich nicht davon profitiren? – sie zfluln
unterdessen_____Besoldungen
hntlrdlooln 2 Blosedhngln und haben
mich aus dem Brodt
afcu mho dln Brsd. – bleib ich hier, so
versichere ich sie, daß ich ihnen bald werde
Geld nach Hause______________können
gled nmch umho schicken ks"nnln. – ich
rede im Ernst, und wo nicht, so kome ich
zurück. – Nun adieu – nächstens mehr und
alles. ich küsse ihn 1000mal die Hände, und
meine schwester umarme ich von herzen, und
hoffe sie wird wohl der Mad.selle Hepp ge=antwortet haben. – Adieu. Ewig.
meine Complim an
alle – alle – ______________\hfill Gehorsamste Sohn
________alle – _____________\hfill Wolfg Amadè Mozart mp
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\newline P: S: ich versichere sie, daß hier ein Herrlicher
ort ist – und für mein Metier der beste ort
von der Welt. – das wird ihnen Jeder=man sagen. – und ich bin gern hier, mithin
mache ich es mir auch nach meinen kräften zu Nutzn.
seÿen sie versichert, daß ich mein absehen nur
habe, so viel möglich geld zu gewinen; den
das ist nach der gesundheit das beste. –
an meine thorheiten denken sie nicht mehr, die
habe ich längstens von herzen bereut – mit
schaden wird man Witzig – und ich habe izt
als andere Gedancken. Adieu –
__________\hfill nächstens mehr und alles.
____________________________________________\hfill Adieu.
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