Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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2013-9 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=1154 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:15 2022
WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG WIEN, 11. APRIL 1781
_________________________________________________________________________________________\hfill Vienne ce 11 d'avril _______Mon trés cher Pére!________________________________________________________________________\hfill 1781. Te Deum Laudamus, daß endlich der grobe und schmutzige Brunetti weg ist, der seinem Herrn, sich selbst, und der ganzen Musick schande macht – so spricht ceccarelli und ich; – von den Wiener Neuekeiten ist alles erlogen, ausgenomen dies, daß Ceccarelli für künftigen Carneval in venedig die opera singen wird; – Potz Himel Tausend Teufeln und kein Ende! – Ich hoffe doch nicht daß das geflucht ist, den – sonst muß ich geschwind nochmal beichten gehen – den ich kome eben davon her, weil morgen als den Gründonerstag der Erzbischof die ganze Hofstaat selbst in Höchster Person abspeisen wird. – Ceccarelli und ich giengen also heute Nachtisch zu den Theatinern, um den Pater froschauer aufzusuchen, weil dieser Italienisch kan. – ein Pater oder Frater der eben auf dem Altar stund und leüchter Putzte, versicherte uns aber, daß sowohl er als noch einer der Wälsch kan, nicht zuhause gespeist und erst um 4 uhr nach hauß kömen. – Ich sorgte also für diesmal für mich allein, und ließ mich in ein zimer zu einen herrn hinauf weisen, und Ceccarelli erwartete mich unten im Hof – was mich gefreuet, war dieses, daß, als ich zu dem geistlichen Herrn leuchterPutzer gesagt, daß ich vor 8 Jahren auf diesem chor ein Violin=concert gespiellt habe, er gleich meinem Namen genent hat – um nun aber auf das fluchen zu komen, so ist es nur ein Pendant zu meinen lezten brief. – Ich hoffe mit nächster Post antwort darauf zu erhalten. – Nun im kurzen. – künftigen Sontag acht tag, das ist den 22:tn sollen Ceccarelli und ich nach Hause reisen. – wen ich daran denke, daß ich von Wien wegreisen soll, ohne wenigstens 1000 fl: wegzutragen so thut mir ___________________________________________________________________________________schlechtdenkenden doch das Herz weh; – ich soll also wegen einen – ocuelcutdlnklndln ______Fürsten____________________lausigen_____hundert Gulden______________kujonirt ih"rotln – der mich mit emhofgl 4 uhndlrt Ghedln alle tage chfsnflrt _____tausend Gulden___________________________stoßen?____________________________________________gewißtmholnd Ghedln mit füssen weg=otsooln? – den, das mache ich glwfo ___________________Concert gebe. wen ich ein Csnclrt glbl. – als wir hier im hause das Erste grosse Concert _______________________________dreien der Erzbischof___jedem___Dukaten hatten, schickte uns drlÿln dlr lrzbfocusi fldla 4 dhcmtln beÿ ________________________________________Brunetti_________neues Rondò__________________neue dem lezten wozu ich dem Brhnlttf ein nlhlo Rsndlmh, mir eine nlhl Sonate___________________Ceccarelli_________ein neues Rondò___gemacht habe osnmtl, und dem Clcmrleef auch lfn nlhlo Rsndlmh glamcut umbl, – _________________Nichts___________________________________________desperat bekome ich nfcuto. – was mich aber halb dloplrmt macht, ist, daß ich ____________________________abend___________________Scheismusik_________da hatten, an dem Nemlichen mblnd als wir die oculfo=Ahsfck dm umttln, zur Gräfin Thun invitirt war – und also nicht hinkomen konte, und __________________________der Kaiser wer war dort? – dlr kmÿolr. – Adamberger und die Weigl waren dort, und hat Jedes 50 dukaten bekomen! – und welche gelegenheit! – DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 ________________________dem__________Kaiser____sagen lassen, wenn er mich___hören will, Ich kan Ja doch dla kmÿolr nfcut smgln emooln, wln lr afcu us"rln wfee, so soll er bald machen___________________________________reise ich____ab os osee lr bmed amculn, den in soviell tägen rlfol fcu mb – sowas _______________________________________________erwarten__________________bleiben____kann, und mag ich muß man Ja doch imer lrwmrtln. – und hier belfbln kmn, hnd amg fcu nicht, ausser ich gebe ein Concert nfcut, mhoolr fcu glbl lfn Csnclrt – den, ich stehe freÿlich, wen ich nur ___Skolaren 2 ocsemrln hier habe, besser als beÿ uns. – aber – wen man 1000 oder _____________im Sack hat,____kann man sich ein wenig mehr_______bitten 1200 fl. fa omck umt, kmn amn ofcu lfn wlnfg alur bfttln lassen_________________________________bezalen lassen__________________________erlaubt er emooln; mithin auch besser blzmueln emooln. – und das lremhbt lr nicht__der Menschenfeind_________________ihn so nennen________er ist es nfcut, dlr alnoculnilfnd – ich muß fun os nlnnln; den lr fot lo, und___die ganze Noblesse nennt ihn_____so hnd dfl gmnzl Nsbelool nlnt fun os. – genug davon. ich hoffe _____________________________________________________________________________Salzburg meine jungen nächsten Posttag zu lesen, ob ich noch ferners in smlzbhrg alfnl fhngln Jahre und mein Talent vergraben solle,_______oder ob ich meine Glück, fmurl hnd alfn tmelnt vlrgrmbln oseel, – sdlr sb fcu alfn geh"ck, wenn ich es machen kann, machen darf,___oder warten soll, bis es wln Fcu lo amculn kan, amculn dmri. – sdlr wmrtln ahoo, bfo lo zu____spät____ist_______________________________________________________________________es freilich zh opm"tu fot. – in vierzehn tägen oder 3 wochen kan ich lo irlÿefcu nicht machen so wenig______________Salzburg_________________________tausend Jahren nfcut amculn, os wlnfg als in omezbhrg in tmholnd fmurln. – _________________________________________tausend Gulden das Jahr übrigens ist es doch mit tmholnd Ghedln dmo fmur – angenehmer __________________________________vier zu warten, als mit vflr. – den so weit hab ich es izt schon gebracht – __________________________Ich darf nur sagen, daß ich____________hier bleibe – wen ich will! – Fcu dmri nhr omgln dmo fcu uflr belfbl ____________________komponire_______________________gerechnet_________________Wien den, was ich Csapsnflrl ist nicht dazu glrlcunlt und dan, Wflnn, _________Salzburg?___________________________Bono stirbt,_________Salieri Kapellmeister und – omlzbhrg? – wen der Bsns otfrbt, so ist Omeflrf kmpleealfotlr __________________Salieri____________________Starzer_______________________________Starzer – dan anstatt omeflrf – wird otmrzlr einrücken, anstatt otmrzlr ___________________________________keinen – weis man noch klfnln. – Basta; – ich überlasse es ganz ihnen mein Bester Vatter! – ob ich beÿm Bonno war? – dort haben wir Ja meine Sinfonie zum 2:tn male Probirt. – das habe ihnen auch neulich vergessen zu schreiben, daß die sinfonie magnifique gegangen ist, und allen Succés gehabt hat – 40 Violin haben gespiellt – die blaß=Instrumente alle doppelt – 10 Bratschen – 10 Contre Bassi, 8 violoncelli, und 6 fagotti. – beÿm Bono läst sich ihnen alles empfehlen. – die haben eine wahre freude mich wieder zu sehen. – er ist der alte ehrliche brave Man. – die frl: Nanette hat geheurathet; ich hab schon 2 mal beÿ ihr gespeist; sie wohnt in meiner Nachbarschaft. – von fischerischen 1000 Complimenten, ich war eben als ich von den theatinern weg=gieng, beÿ ihnen. – leben sie wohl, und denken sie daß _____________________________________________________________________________________________________________vier ihr Sohn dermalen nur darauf bedacht ist, sich zu etabliren – den vflr hundert Gulden bekommt er überall undlrt ghedln blksaat lr hblrmeeAdieu, ich küsse ihn 1000mal die hände, und meine liebe schwester umarme ich von herzen und bin Ewig dero _______________________________________________________________________________________\hfill gehorsamst Sohn W. A: Mzt mp INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 P: S: haben sie doch die güte, und sagen sie M:r d'yppold daß ich ihm Nächsten Postage antworten werde, und daß ich den brief von seine gute freund richtigst erhalten habe. – Adieu. _____________________________________________________________________________Salzburgerisch Mein Compliment überall, was nicht gar zu arg omezbhrglriocu ist. Der Hofrath gÿlofskÿ hat auch ein Salzburgerstückl mit der katherl gespiellt. DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 No 6 À Monsieur Monsieur Leopold Mozart maitre de la Chapelle de S: A: R: L'archeveque de et à Salzbourg. INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881