Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
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Los Altos
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Morgenstern
Anja
text encoding, text editing
Kelnreiter
Franz
technical supervisor, data modelling
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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2013-9
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A-Sm
A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT)
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WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG
WIEN, 28. APRIL 1781
Mon trés cher Pére!_________________________________________________________\hfill Vienne ce 28 d'avril
__________________________________________________________________________________________________________\hfill 1781.
Sie erwarten mich mit freude, mein liebster vatter! – das ist auch das
einzige was mich zum Entschluß bringen kan, Wien zu verlassen –
ich schreibe das alles nun in der Natürlichen Teutschen sprache, weil es die
ganze Welt wissen darf und soll, daß es der Erzbischof von Salzburg
nur ihnen, Mein Bester Vatter zu danken hat, daß er mich nicht gestern
auf imer |: versteht sich, für seine Person :| verloren hat – gestern war
grosse accademie beÿ uns – vermuthlich die lezte; – die accademie ist
recht gut ausgefallen, und trotz all den Hindernüssen seiner Erzbischöflichen
Gnaden habe ich doch ein besseres Orchestre gehabt, als Brunetti, das wird
ihnen Ceccarelli sagen; – den, wegen diesen arrangement habe so
vielle verdruß gehabt – o, das läst sich besser reden als schreiben; doch,
wen, wie ich aber nicht hoffen will, wieder so was vorgehen sollte, – so kan
ich sie versichern, daß ich die gedult nicht mehr haben werde, und sie werden mir
es gewis verzeihen – und das bitte ich sie, mein liebster Vatter, daß sie mir
erlauben künftige faste zu Ende Carneval nach Wien zu reisen – nur
auf sie kömt es an, nicht auf den Erzbischof – den will er es nicht erlauben,
so gehe ich doch, es ist mein Unglück nicht, gewis nicht! – O, könte er dieß
lesen, mir wäre es ganz recht; – aber sie müssen es mir im künftigem
briefe versprechen, den – nur mit dieser bedingnüss gehe ich nach Salz=burg; – aber gewis versprechen, damit ich den damen hier mein Wort
geben kan – Stefani wird mir eine teutsche oper zu schreiben geben –
Ich erwarte also ihre antwort hierüber. –
der Gÿlofskÿ hat mir bis dato noch kein Fürtuch gebracht – wird er mir es
bringen, so werde ich nicht ermangeln es sauber platt mitten in dem koffer
zwischen die Wäsche zu legen, damit es nicht verbogen und verdorben wird.
ich werde auch auf die bänder nicht vergessen –
wan und wie ich abreise, kan ich ihnen noch nicht schreiben – es ist doch
trauerig daß man beÿ diesen Herrn nichts wissen kan – auf einmal
wird es heissen, allons weg! – bald sagt man, es ist ein Wagen beÿm
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INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881
machen, worinen der Controleur, Ceccarelli und ich nach hause reisen sollen,
bald heist es wieder mit der Diligence, bald wieder, man wird Jedem
das Diligence geld geben, und da kan Jeder reisen wie er will –
welches mir auch in der that das liebste wäre. bald in 8 tägen, bald in
14, bald in 3 wochen, dan – wieder noch eher – gott! – man weis
nicht wie man daran ist, man kan sich in nichts helfen; – künftigen
Postage hoffe es ihnen doch so – à peu prés schreiben zu könen –
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Nun muß ich schliessen, den ich muß zur Gräfin schönborn – gestern haben
mich die Damen nach der accademie eine ganze stunde beÿm clavier
gehabt – ich glaube ich sässe noch dort, wen ich mich nicht davon gestohlen
hätte – ich dachte, ich hätte doch genug umsonst gespiellt –
Adieu – ich küsse ihnen 1000mal die hände, und meine schwester
umarme ich von herzen, und bin Ewig dero gehos: Sohn
P: S: an alle gute freunde und freundin
meine Empfehlung – den Jungen Marchand________\hfill W: A: Mozart mp
umarme ich vom herzen. –
meine schwester laß ich bitten, mir die gefälligkeit zu erweisen, daß, wen
sie ohnehin der Mad:selle Hepp schreibt, ihr 1000 Complimenten zu entrichten,
und die ursache daß ich ihr so lange nicht geschrieben, seÿe, weil ich ihr schreiben
müste, daß sie mir nicht antworten sollte, bis sie nicht ein anders schreiben von
mir erhielte – und auf diese weise – da ich ihr den zweÿten auch nichts anders
schreiben könte, würde ich nimer |: da ich mich in einer solchen ungewisheit befinde :|
nimer mehr einen brief von ihr in Wien erhalten – und das wäre mir unaus=stehlich – so aber – habe ich doch kein recht einen zu erwarten – bevor ich abreise
werde ich ihr schreiben. Adieu.
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