Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg Austria
The Packard Humanities Institute
Los Altos California, USA
Morgenstern Anja text encoding, text editing Kelnreiter Franz technical supervisor, data modelling Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition Ulrich Leisinger Digitale Mozart-Edition https://dme.mozarteum.at
2013-9 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=1158 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:15 2022
WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG WIEN, 9. MAI 1781
__________________________________________________________\hfill Vienne ce 9 de maj _____Mon trés cher Pére!____________________________________________\hfill 1781: Ich bin noch ganz voll der Galle! – und sie, als mein bester, liebster vatter, sind es gewis mit mir. – man hat so lange meine Gedult geprüft – endlich hat sie aber doch gescheitert. Ich bin nicht mehr so unglücklich in Salzburgerischen diensten zu seÿn – heute war der glückliche tage für mich; hören sie; – schon zweÿmal hat mir der – ich weis gar nicht wie ich ihn nenen soll – die grösten Sottissen und impertinenzen ins gesicht gesagt, die ich ihnen um sie zu schonen nicht habe schreiben wollen, und nur – weil ich sie imer, mein bester vatter, vor augen gehabt habe, nicht gleich auf der stelle ____________________________________________________Buben________________liederlichen gerrächt habe. – er nente mich einen bhbln, einen efldlr= Kerl efculn klre – sagte mir ich sollte weiter gehen – und ich – – litte alles – empfand daß nicht allein meine Ehre sondern auch die ihrige dadurch angegrifen wurde – allein – sie wollten es so haben – ich schwieg; – Nun hören sie; – vor 8 tägen kam unverhoft der laufer herauf, und sagte ich müsste den Augenblick ausziehen; – den andern allen bestimte man den Tag, nur mir nicht; – ich machte also alles geschwind in den koffer zusam, und – die alte Mad:me Weber war so gütig mir ihr haus zu offriren – da habe ich mein hüpsches zimer; bin beÿ dienstfertigen leuten, die mir in allen, was man oft geschwind braucht, und |: wen man allein ist nicht haben kan :| an die hand gehen. – auf Mittwoch setzte ich meine Reise |: als heute den 9:tn :| mit der ordinaire fest – ich konte aber meine Gelder die ich noch zu bekomen habe, in der zeit nicht zusamen bringen, DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 mithin schob ich meine Reise bis samstag auf – als ich mich heute dort sehen ließ, sagten mir die kamerdiener daß der Erzbischof mir ein Paquet mitgeben will – ich fragte ob es Pressirt; so sagten sie Ja, es wäre von grosser Wichtigkeit. – so ist es mir leid daß ich nicht die Gnade haben kan S: H: Gnaden zu bedienen, den ich kan, |: aus obengedachter ursache :| vor Samstag nicht abreisen; – ich bin aus dem hause, muß auf meine eigene kösten leben – da ist es nun ganz Natürlich daß ich nicht eher abreisen kan, bis ich nicht im stande dazu bin – den kein mensch wird meinen schaden verlangen. – kleinmaÿer, Moll, Benecke, und die 2 leibkamerdiener gaben mir ganz recht. – als ich zu ihm hineinkam; – NB: muß ich ihnen vorher _______________________________________________Schlaucher #__________sollte sagen, daß mir der ocuemhculr gerathen, ich oseetl ____Exküse______________________________Ordinari____________besetzt die lxchol nehmen, daß die srdfnmrf schon bloltzt seÿe – daß seÿe beÿ ihm ein stärkerer grund; – als ich also zu ihm hineinkam, so war das erste; – _____________________________________Bursch? Erz: Nun, wan geht er den Bhrocu? – Ich: Ich habe wollen heute Nacht gehen, allein der Platz war schon verstellt. ___________________________________________________________________der___lieder- dann giengs in einem odem fort. – ich seÿe dlr efldlr= lichste_____Bursch den_____kenne kein Mensch efcuotl bhrocu dln lr klnnl – klfn Alnocu bediene ihn so schlecht wie ich – er rathe mir heute noch weg zu gehen, sonst schreibt er nach haus, daß ___Besoldung die bloedhng eingezogen wird – man konte nicht zu rede komen, daß gieng fort wie ein feuer – ich hörte alles gelassen an – er lügte mir ins gesicht ich hätte ______________________________________________________Lump,__________Laus- 500 fl: besoldung – hiesse mich einen lhapen, emho= bub bhb, einen ilxln – o ich möchte ihnen nicht alles __________________Fex___# Schlauka, einer der______________Leib INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 schreiben – Endlich da mein geblüt zu starck in Wallung gebracht wurde, so sagte ich – sind also Ew: H: gnaden nicht zu frieden mit mir? – was, er will mir drohen, ___Fex_______Fex er ilx, O er ilx! – dort ist die tühr, schau er, ________________________________________elenden Buben ich will mit einem solchen lelndln bhbln nichts mehr zu thun haben – endlich sagte ich – und ich mit ihnen auch nichts mehr – also geh er – und ich: im weg gehen – es soll auch dabeÿ bleiben; morgen werden sie es schriftlich bekomen. – sagen sie mir also bester vatter ob ich das nicht eher zu spätt als zu frühe gesagt habe? – – Nun hören sie; – meine Ehre ist mir über alles, und ich weis, daß es ihnen auch so ist. – sorgen sie sich gar nichts um mich; – ich bin meiner sache hier so gewis, daß ich ohne mindester ursache quittirt hätte – da ich nun ursache dazu gehabt habe, und das 3 mal – so habe ich gar keinen verdienst mehr dabeÿ; O Contraire ich war zweÿmal hundsfut – das dritte=mal konte ich es halt doch nicht mehr seÿn; – _____________der Erzbischof so lang dlr lrzbfocusi noch hier seÿn wird, werde ich __________Akademie__________________daß Sie glauben keine mccmdlafl geben – dmo ofl gemhbln daß ____________________der Noblesse__________dem Kaiser selbst ich mich beÿ dlr Nsbelool und dla kmÿolr olebot ___________Kredit in übeln Crldft setzen werde, ist grund falsch – __der Erzbischof___________________________________________Kaiser dlr lrzbfocusi ist hier gehasst, und vom kmÿolr am____________meisten ma meisten – das ist eben sein zorn, daß ihn der kaÿser nicht nach laxenburg eingeladen hat – ich werde ihnen mit künftigem Postwagen etwas we=_______________Geld niges von Gled überschicken, um sie zu überweisen daß ich hier nicht darbe. kammerdiener DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 übrigens bitte ich sie, munter zu seÿn – den izt fängt mein glück an, und ich hoffe daß mein glück auch _________________________________________________________________heimlich das ihrige seÿn wird. – schreiben sie mir ulfaefcu daß sie vergnügt darüber sind, und daß könen sie _______________________________________öffentlich________zanken in der that seÿn – und s"iilntefcu aber zmnkln Sie mich recht darüber_____________________________Ihnen ofl afcu rlcut dmrh"blr, damit man funln klfnl ocuhed glbln kmn – oseetl ihnen aber der Erzbischof dlr lrzbfocusi ungeacht dessen die mindeste fa= Impertinenz plrtfnlnz thun, so komen sie alsogleich mit ____________Schwester__zu mir nach Wien____wir meiner ocuwlotlr zh afr nmcu Wfln – wfr können alle 3 leben_____das ks"nln meel 3 elbln; dmo versichere ich sie auf meine Ehre – doch ist es mir lieber, wen sie _______________________aushalten ein Jahr noch mhoumetlnnen – schreiben sie mir keinen brief mehr ins teutsche haus, und mit dem Pacquet – ich will nichts mehr von Salzburg wissen – ich hasse den Erzbischof bis zur rasereÿ. ____________________________________Adieu – ich küsse ihnen 1000mal ____________________________________die hände, und meine liebe ____________________________________schwester umarme ich von __________________________________________herzen und bin Ewig __________________________________________dero gehors: Sohn _____________________________________________\hfill W: A: Mozart mp Geben Sie mir Ihr Vergnügen glbln ofl afr fur vlrgnh"gln bald zu erkennen, denn nur dieses bmed zh lrklnnln, dln nhr dflolo iluet afr nscu zh alfnln ftzgfgln geh"ck. Adieu. fehlt mir noch zu meinem izigen Glük. schreiben sie nur abzugeben auf dem Peter im Aug=gottes im 2tn stock. DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881