Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg Austria
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Morgenstern Anja text encoding, text editing Kelnreiter Franz technical supervisor, data modelling Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition Ulrich Leisinger Digitale Mozart-Edition https://dme.mozarteum.at
2013-9 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=1173 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:15 2022
WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG WIEN, 20. JUNI 1781
______________________________________________________________________________________________________________\hfill Vienne ce 20 de Juin ______Mon trés cher Pére!__________________________________________________________________________________________\hfill 1781 Ich habe den Pack richtig erhalten, und hoffe sie werden nun auch schon das Portrait und die Bänder haben. – Ich weis nicht warum sie nicht gleich in einem koffer oder eine küste alles zusam gepackt haben; wen man so nach und nach die sachen schickt, muß man für Jede kleinigkeit zahlen, wo es in allem zusamen nicht so viel ausmachen würde. – daß sie die Hofschranzen über die querre ansehen werden, will ich gerne glauben; doch was haben sie sich aus solchem Elenden Gesinde zu machen. wie feindlicher daß diese leute gegen sie sind, desto stolzer und ver=rächtlicher müssen sie sie ansehen; wegen dem arco darf ich nur meine vernunft und mein Herz zu rathe ziehen, und brauche also gar keine dame oder Person vom stande dazu, um das zu thun was recht und billig ist, was nicht zu viel und zu wenig ist; – das Herz adelt den Menschen; und wen ich schon kein graf bin, so habe ich vielleicht mehr Ehre im leib als mancher graf; und hausknecht oder graf, sobald er mich beschimpft, so ist er ein hundsfut. – ich werde ihm von anfang ganz vernünftig vorstellen, wie schlecht und übel er seine sache gemacht habe; – zum schlusse aber muß ich ihm doch schriftlich versichern daß er gewis von mir einen fuß im arsch, und noch ein paar ohrfeigen zu gewarten hat; – den, wen mich einer beleidigt, so muß ich mich rächen; und thue ich nicht mehr als er mir angethan, so ist es nur wiedervergeltung und keine strafe nicht; und noch dazu würde ich mich mit ihm in gleichheit stellen, und da bin ich wahrlich zu stolz dazu, als daß ich mich mit so einem dumen schöps verglieche. ich werde ihnen, ausgenomen es fiele etwas nothwendiges zu schreiben vor, nur alle 8 tage schreiben, weil ich dermalen zu viel beschäftiget bin. ich schlüsse den ich muß noch für meine scolarin variazionen fertig machen adieu. ich küsse ihnen 1000mal die hände und meine schwester umarme ich von herzen und bin Ewig _______________________________________________________________________________________________\hfill Dero _______________________________________________________________________________________________\hfill gehorsamster Sohn _______________________________________________________________________________________________\hfill W. A. Mozart wegen dem Jungen Marchand hätte ihnen längst nur sagen können. – nehmen sie sich in acht. nächstens ein Mehrers. DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 N:° 20 19 N 19. \newpage À Monsieur Monsieur Leopold Mozart Maitre de Chapelle de et à Salsbourg DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881