Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
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Los Altos
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Morgenstern
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Kelnreiter
Franz
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Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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Verbleib unbekannt (Vorlage: Abschrift um 1768 in D-B)
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LEOPOLD MOZART AN LORENZ HAGENAUER IN SALZBURG
FRANKFURT AM MAIN, 13. AUGUST 1763
[... (Schluss der Abschrift des Briefes vom 3. August 1763)]
_______________________________N. 15.
_________________________\hfill Frankfurt den 13t Aug: 1763.
_____Der Churfürst in Maÿnz war, und
ist noch mit einem starken Fieber behaftet.
Man war sehr um ihn besorgt, weil er noch
niemals sein LebsTage Kranck war. Wir
logierten im König von Engelland, gaben ent=zwischen ein Concert beÿm römischen König, lies=sen dann unsern Waagen und einige Ba=gage in unserm Quartier, und fuhren mit
dem MarckMarckt-Schiffe nach FranckfortFrankfurt.
Wir sind schon einige Tage hier. Am kom=menden DonersTageDonnersTage werden wir glaublich ein
Concert geben, und dann wieder nach Maÿnz
zuruckkehren, danndenn die MarckschiffeMarcktschiffe gehen alle
Tage zu Maÿnz und Franckfurt gegen ein=
ander ab. Wir wohnen hier im goldengoldenen Löwen;
Ihren so wohl, als h: Adlgassers h: Spizeders
Briefe habe richtig durch meinen Freund H:n
Wahler empfangen. Ob ich aber so wohl ei=nem als dendem anderen dieser meiner lieben
Freunden antworten werde, weis ich nicht, denn
ich komme bluthart ans schreiben, weillweil ich bald
da bald dort bin. bastebasta, ich zehlezähle auf ihre
Freundschaft und empfehle uns alle in ihre Freund=schaft und GebettGebet. Wenn ich dem H:n Adl=gasser, und ihnen, liebster H: Hagenauer! zu
dero NahmensTage nicht glück gewunschen, so
thun wir es nun gegenwärtig, und haben uns
fleisig deroselben erinnert. Am Caietani-Fest, haben wir in Maÿnz bei einem gewis=
sen Canonico Starck gespeisset, Nachmittag
sind wir in Gesellschaft der Ursprungerischen
Familie, der Churfürstl: Kammerdiener, das
ist Leibkamerdiener, und ein gebohrner Salz=
burger ist, in die Favorite gegangen, und
Abends auf dem ReinRhein spazieren gefahren. Die
Favorite ist ein Churfürstliches SommerGebäu=de samt einem Garten, der jedermann offen
stehet. Die Lage ist die schönste so man
sehen kann. Der Churfürst siehet vom Zim=mer, und wenn er will, vom Bette aus, nicht
nur den ReinRhein, sondern auch den Maÿn, und
den Zusammenfluß beeder flüsse; alle Schiffe,
dann eine nicht zu übersehende Aussicht von
Weinbergen, Gärten, Dörffer, Feldern und
kleine StättchenStädtchen. FrankfurthFrankfurt ist ein alt=vätterischeraltväterischer Ort, und von dem Römer habe ich
mir viel andere Vorstellungen gemacht: Es
will weder der Platz noch der Römer gahrgar
nichts sagen. Es giebt doch einige schöne
Gebäude, doch wenigwenige: Hingegen giebt es
schöne Kaufmanns Gewölber, und viel 1000.
Juden. Jetzt wircklich muß ich ihnen sagen,
daß alles sehr Stille unter der Handelschaft ist,
auch gar wenig, ja fast nichts gethan wird,
wegen dem erstaunlichen Banquerot der in
Amsterdam ausgebrochen, und millionen, auch
bereits 30. Häuser alda betrift. Nun trauet
hier keiner dem anderen, bis man besser weiß,
wie tief ein und anderer stecket. – – – --Den 12.t kam Nachmittag gegen 3. Uhr ein
Donnerwetter. Auf den allerersten Blitz
erfolgte augenblicklich ein ganz erstaunlicher
unversehener DonerschlagDonnerschlag, der unfern unserer
Wohnung eine EggeEcke vom Haus wegschlug, 3.
PersonnenPersonen blessirte, und und in einen Garten fuhr.
Hiemit war aber auch das Wetter vorbeÿ.
Die Jungfrau Rosalia JoljJoli Camerkätzchen beÿ
S.rIhrer Excellenz Gräfin v Arco, hat mir
versprochen mit der Gräfin v VaneckVan Eyck wegen
einemeines QuartierQuartiers in Paris zu sprechen, und mir,
durch Sie, Nachricht zu geben. Bitte, so bald
es möglich ist mit ihr zu sprechen, und mir in
ihrem ersten Schreiben davon Nachricht zu ge=ben. Wenn sie eine Violinschule wollen,
so sind solche in Cabinetl gegen der Bettstatt
hin an der Mauer zu finden. Es mus beÿ
iedem Buch eine Tabelle, 4. Kupferblätter,
ein Bericht an den Buchbinder, und ein errata
blätchenblättchen seÿn. sind sie nicht darin, so fin=det man diese Sachen nebenbeÿ.
_____Unser aller vergnügen war ausnehmend,
als wir in dem eingeschickten Zeitungsblatt die
grosse Ehre laßen, die H: HofStatuarius
Hagenauer dem Salzburglichen Hofe und seinen
freunden gemacht hat. Wenn sie ihm schreiben,
so melden sie ihm mein GlückwunschsGlückwunsch Compli=ment, und geben sie ihm Nachricht von unsrer
Reiße. Er soll von Italien nach Franckreich
gehen: Allein Rom und Neapel wird ihn so
lange aufhalten, daß er uns nicht mehr in
Paris antreffen würde. Wir wollen uns
beÿde befleissen, unserem Hofe Ehre zu machen,
und Gelegenheit zu geben, daß zu zeiten et=was in den Zeitungen gelesen wird.
[... (Beginn der Abschrift des Briefes vom 20. August 1763)]