Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
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Los Altos
California, USA
Morgenstern
Anja
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Kelnreiter
Franz
technical supervisor, data modelling
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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2013-10
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A-Sm
A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT)
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WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG
WIEN, 12. SEPTEMBER 1781
____Mon trés cher Pére!_______________________________________________\hfill Vienne ce 12 de Sept:bre 1781
Ich habe ihre beÿde briefe den von 5:ten durch M:r Marchal, und den von 7:t durch
die Post richtig erhalten – und zwar den von 7:ten eher als den von 5:ten. –
die Serenade vom Rust muß auf dem Steinern Theater recht gut gelassen
haben; besonders weil die Sänger gesessen sind, und aus dem Papier her=aus gesungen haben. – in einem Zimer oder Saal würde das gewis nicht
thunlich seÿn. – ich muß lachen; man redet hier imer von Accademien die
man zu Ehre des Großfürsten geben wird, und – der grosfürst wird auf
einmal da seÿn – und – wir werden kein Steiners Theater haben! –
H: Lipp muß vor den grossen Herrschaften ein schönes Ansehen gemacht haben,
noch ein wenig schlechter als der Haÿdn, wen es möglich ist! – die Tapferkeit
die Haÿdn im lazaretwaldl bewiesen hat, war von keinem geringen
Nutzen für meine gesundheit! – Ich bedauere die Armen verunglückten
in Radtstatt recht von Herzen! – eben weil wir von feuer reden,
es hat diese ganze Nacht durch in der Stephanskirche in der Magda=lena kapelle gebrant – um 5 uhr Morgens hat der Rauch den Thurm=Wächter aufgeweckt – bis halb 6 uhr ist keine Seele zum löschen ge=komen; und um 6 uhr wo es am Heftigsten gebrandt hat, hat man
erst Wasser und die spritzen gebracht. – der ganze Altar mit allem
zugehör, und die stühle, und alles was in der kapelle ist, ist verbronen. –
Man hat die leute zum löschen und helfen geprügelt, und weil fast
niemand hat helfen wollen, so hat man leute in Portirten kleidern und gestickten
Westen helfen sehen. – man sagt daß seit Wien steht keine solche
schlechte anordnung gewesen seÿe, als diesmal – der kaÿser ist halt
nicht hier. – wen nur der Daubrawaick bald hieher käme, damit ich meine
Musick beköme. – die frl: v: Auerhamer quält mich entsezlich wegen den
DopelConcert. – Nun sind Proben über Proben im theater. – der ballet=Meister Antoine ist von München berufen worden – und da wird in
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ganz Wien und in allen vorstädten um figuranten geworben – den es ist
noch ein trauriger Rest vom Noverre vorhanden, die aber die 8 Jahre
durch kein bein bewegt haben, und die meisten davon also wie lauter
Stöcke sind. – ich habe ihnen glaube ich schon lezthin geschrieben daß die
Iphigenie teutsch und Alceste welsch vom Gluck aufgeführt wird – wen die
Iphigenie oder Alceste allein aufgeführt würde, wäre es mir schon recht,
aber alle beÿde, ist mir sehr unangenehm; ich will ihnen die ursache sagen.
der die Iphigenie in das teutsche übersezt hat, ist ein vortreflicher Poet,
und dem hätte ich recht gerne meine Oper von München zum übersetzen
gegeben – die Rolle des Idomenè hätte ich ganz geändert – und für
den fischer im Bass geschrieben – und andere Mehrere veränderungen
vorgenomen, und sie mehr auf französische art eingerichtet. – die
Bernaskoni, Adamberger und fischer hätten mit grösten vergnügen ge=sungen – da sie aber nun 2 opern zu studiren haben – und so
mühsame opern – so muß ich sie entschuldigen. – und eine 3:te opera
wäre ohnehin zu viel –
Ich muß nun zum Marchal eilen, den ich habe ihm versprochen ihn beÿm
Graf kobenzl aufzuführen, sonst kome ich zu spätt. – Nun leben
sie recht wohl, ich küsse ihnen 1000mal die hände und meine schwester
umarme ich von herzen und bin Ewig dero
_________________________________________________________________\hfill gehorsamster Sohn
________________________________________________________________\hfill W: A: Mozart mp
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P: S: Mein kompliment an alle gute freunde und freundinen;
den Marchand küsse ich –
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N. 29.30
À
Monsieur
Monsieur Leopold Mozart
maitre de la Chapelle
à
Salzbourg.
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