Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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Morgenstern Anja text encoding, text editing Kelnreiter Franz technical supervisor, data modelling Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition Ulrich Leisinger Digitale Mozart-Edition https://dme.mozarteum.at
2013-12 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=1207 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:16 2022
WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG WIEN, 17. NOVEMBER 1781
___________________________________________________________________________\hfill Vienne ce 17 de Nov:bre ____Mon trés cher Pére!__________________________________________________________________\hfill 1781 Ich habe ihr schreiben von 6:tn richtig erhalten. – wegen dem Cecca=relli kan es ohnmöglich seÿn, und wen es nur auf eine einzige Nacht wäre; den, ich habe nur ein einziges zimer, welches nicht groß, und schon ganz durch kasten, tisch und klavier, so voll ist, daß ich nicht wüsste wo man noch ein Bett hinstellen könte. – und in einem Bett schlafen – mag ich mit niemand, als mit meiner zukünftigen frau. – aber um ein nach möglichkeit wohl=feiles logis will ich ihm umsehen; wen ich nur gewis weis wan er X__mt. – die gräfin X schönborn habe ich die ganze zeit nicht gesehen; ich hatte das herz nicht hinzugehen, und habe es auch noch nicht – ich kene sie – sie würde mir |: ganz gewis :| etwas sagen, welches ich vielleicht nicht so unbeantwortet einstecken würde, – und, es ist allzeit besser dergleichen sachen zu vermeiden – genug, sie weis daß ich hier bin – und wen sie mich will, so kan sie mich haben. der Czernin hat es wegen der Mölkischen geschichte doch nicht gerathennen, und hat ihn beÿ öfentlicher tafel gefragt; ob er keine Nachrichten von seinem Bruder den hofrath habe? – der Mölk war betroffen, und konte nichts antworten. – ich würde ihm gewis geant=wortet haben. Er ist in einem hause verdorben worden, welches sie sehr stark frequentirt haben – die klötzlischen werde so bald möglich aufsuchen. – Nun habe endlich wieder etwas für meine opera zu arbeiten bekomen. Ja, wen man allzeit den leuten, den sogenanten ohrenbläsern glauben und trauen wollte! – wie sehr würde man sich öfters X Die Gräfinn Schönborn war die Schwester der Erzbischofs. DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 dadurch schaden. – man hat mich so über den Jungen Stephani auf=gehezt, daß es nicht zu sagen ist – mir ist ordentlich bange da=beÿ geworden – und wen ich gethan hätte, was mir die leute gesagt haben, so würde ich mir aus einen guten freund einen feind gemacht haben, der mir viel schaden könte; und ohne alle ursache; – gestern ließ mich nachmittags um 3 uhr der Erzherzog Maxi=milian zu sich rufen – als ich hineinkam, stand er gleich im ersten zimer beÿm ofen, und Paste auf mich; gieng mir gleich entgegen, und fragte mich, ob ich heute nichts zu thun hätte. – Euer königl: Hoheit, gar nichts; – und wen auch, so würde es mir allzeit eine gnade seÿn, Eu. königl: Hoheit aufzuwarten. – Nein, ich will kein Menschen geniren. – dan, sagte er mir, daß er gesint seÿe, abends den Würtembergisch Herrschaften eine Musique zu geben. – ich möchte also etwas spiellen dabeÿ, und die arien accompagniren. – und um 6 uhr soll ich wieder zu ihm komen, da werden alle zu=sam komen. – mithin habe ich gestern alda gespiellt. – wem gott ein amt giebt, giebt er auch verstand – ______________________________________________Erzherzog so ist es auch wirklich beÿm lrzulrzog. – als er noch nicht Pfaff war, war er viel witziger und geistiger, und hat weniger aber vernünftiger gesprochen. – sie sollten ihn izt sehen! – die dhaulft guckt ihm aus den augen he=________________________Dummheit INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 raus. – er redet und spricht in alle Ewigkeit fort, und alles in falset. – er hat einen geschwollnen hals. – mit einem wort als wen der ganze herr umgekehrt wär. – der herzog von Würtenberg aber ist ein charmanter herr – wie auch die her=zogin, und die Prinzessin. der Prinz aber ist ein 18 Jähriger stecken, und ein wahres kalb. – Nun muß ich schliessen. – leben sie recht wohl, und seÿen sie so viel als möglich Munter! – ich küsse ihnen 1000mal die hände, und meine liebe schwester umarme ich vom herzen und bin ewig dero _____________________________________________________________\hfill gehorsamster Sohn _____________________________________________________________\hfill W: A: Mozart mp DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 À Monsieur Monsieur Leopold Mozart maitre de la Chapelle de S: A: R: l'archeveque de et à Salzbourg N. 39. INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881