Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg Austria
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2013-12 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=1210 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:16 2022
WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG 24. NOVEMBER 1781
121.____________________________________________________________________________\hfill Vienne ce 24 Nov:bre ________Mon trés cher Pére!____________________________________________________________\hfill 1781 Gestern war ich eben in der accademie beÿm Auernhamer als Ceccarelli den brief überbrachte; er hat mich also nicht angetroffen, und hat des=wegen den brief beÿ den Weberischen gelassen, welche mir ihn also=gleich hingeschickt haben. – in der accademie war die Gräfin Thun |: die ich eingeladen :| Baron van Suiten, Baron Godenus, der reiche getaufte Jud wetzler, graf firmian, und h: v: Daubrawaick und sein Sohn. – wir haben das Concert à Due gespiellt, und eine Sonate in zweÿen die ich express dazu Componirt habe, und die allen succès gehabt hat; diese Sonate werde ihnen durch h: v: Dauvrawaick schicken, welcher gesagt hat, er wird stolz darauf seÿn sie in seinem koffer liegen zu haben; der Sohn sagte das; und nota bene ein Salzburger. der vatter aber als er gieng sagte laut zu mir. – Ich bin stolz darauf, ihr lands=Man zu seÿn – sie machen Salzburg grosse Ehre – Ich hoffe die zeiten werden sich doch wieder so ändern, daß man sie haben kan. – und dan lassen wir sie gewis nicht aus. – ich sagte darauf. – Mein vatterland hat allzeit den ersten anspruch auf mich. – den h: Geschwendtner habe 1 mal in den theater und einmal auf der Redoute gesehen; sobald ich ihn wieder sehe, werde ihn fragen, wan er weg=reiset. – der Mohrenkönig kerschbaumer DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 ist auch hier. – und als ich beÿ der Mad:me Contarini |: die in nemlichen hauß und auch im 3:t Stock wohnt wie ich :| war, um einen Domino zu entlehnen, so tratt eben h: freÿsauf und Atzwanger ein. Potz Salzburger und kein End. Nun ist das Grosthier der grosfürst hier. – Morgen ist Alceste |: welsch :| in schönbrun. und dan allda freÿball. – Ich habe mir um Rusische favorit lieder umgesehen, um darüber variationen spiellen zu könen. Nun sind meine Sonaten heraus gekomen, die ich ihnen auch mit nächster gelegenheit übermachen werde. Ceccarelli wird ohne zweifel eine accademie mit mir geben wollen. allein da wird nichts daraus werden, den ich bin kein liebhaber vom theilen. – alles was ich thun kan ist das, daß ich |: da ich in der fasten eine accademie geben werde :| ihn darin singen lasse, und dan – in der seinigen umsonst spielle! – Nun muß ich schliessen den ich muß zur fr: v: Trattner; Meiner lieben schwester die ich vom herzen küsse werde nächste tagen antworten. ihnen, mein liebster, bester vatter küsse ich 100000 mal die hände und bin Ewig ihr ________________________________________________________________\hfill gehorsamster Sohn __________________________________________________________________\hfill W: A: Mozart mp DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881