Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
The Packard Humanities Institute
Los Altos
California, USA
Morgenstern
Anja
text encoding, text editing
Kelnreiter
Franz
technical supervisor, data modelling
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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2013-12
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A-Sm
A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT)
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WOLFGANG AMADÉ MOZART AN MARIA ANNA (NANNERL) MOZART IN SALZBURG
WIEN, 15. UND 22. DEZEMBER 1781
123_______________________________________________________________\hfill Viene ce 15 de Decem:bre
Ma trés chére sœur!__________________________________________________________\hfill 1781
Ich danke dir für alle die Neuekeiten die du mir geschrieben hast.
hier sind meine 6 Sonaten. – für dich sind nur vier Neue da=beÿ. – wegen den Variationen war es nicht möglich, weil die Co=pisten zu viel zu thun haben. so bald es aber möglich ist, werde ich
sie dir überschicken.
den 22:ten du wirst unterdessen das Couvert über den brief an meinen
vatter erhalten haben. die opera hat mir h: v: Daubrawaick wieder zurück=geschickt, mithin muß ich mich um eine andere gelegenheit umsehen.
dem Ceccarelli würde freÿlich Bange dabeÿ geworden seÿn, wen du seinen
antrag angenomen hättest. – den ich habe ihm davon geredet, und
da sagte er gleich – certo, l'avrei preso meco subito. – und als ich ihn
fragte, warum er dich nicht mitgenomen, wusste er keine bessere ur=sache, als: wo hätte ich sie den hier hinthun müssen? – O wegen
diesen, sagte ich, wäre mir nicht bange; ich wüsste orte genug wo
man sie mit freuden aufnehmen würde; – und es ist auch wahr. wen
du eine gute gelegenheit bekomst auf einige zeit hieher zu reisen,
so schreibe es mir nur vorher. –
nicht wahr das loch in der thür ist eine gute komödie? – die sollst
du aber hier aufführen sehen. – die gefahren der verführung ist
auch ein gutes Stück. – das öfentliche geheimnüss ist nur als ein
italienisches stück betrachtet anzunehmen. – den die herablassung
der fürstin mit dem Bedienten ist gar zu unanständig und wider alle
Natur; das beste an diesen Stück ist wirklich – das öfentliche geheimnüss –
nemlich die art wie sich die zweÿ liebenden, zwar in geheim, aber doch öfentlich
verstehlich machen. wie heisst den der springer? – der Elias vogt ist beÿm
Böhm, und der Peterl ist in Berlin. – daß der feigele nach hauß gereist, und
der Andretter wieder in Salzburg ist, war mir wirklich eine Neuekeit. –
DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM
INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881
Neues kan ich dir nichts schreiben, Meine liebe schwester, weil ich dermalen nichts
weis. – wegen den alten bekantschaften will ich dir gleich sagen, daß ich nur
ein einziges Mal beÿ der fr: v: Mesmer daraust war. – das hauß ist nicht
mehr so wie es war. – wen ich umsonst fressen will, so brauche ich nicht des=wegen auf die Landstrass hinaus zu fahren, da habe ich in der Stadt zu
fusse örter genug. – die fischerischen wohnen im tiefen Graben, wo
ich niemalen fast hinzukomen habe. – doch wen mich der Weege eben
dahin trifft, mache ich ihnen auf einen augenblick eine visite; den
länger könte ich das warme zimerl, und den Wein auf den tisch nicht
leiden. – ich weis wohl daß in diesem die grösste Ehrenbezeugung beÿ
dergleichen leute besteht, allein ich bin kein liebhaber von dieser Ehren=bezeugung und noch weniger von dergleichen leute. – von Breanischen
habe noch keine Seele gesehen. – mit dem Grill |: welcher nun ver=heÿrathet ist :| und Heÿfeld habe öfters gesprochen. –
wegen meiner schies=Cassa weis ich auch nicht was zu thun ist. –
es muß Ja doch geld, interesse von den hundert gulden da seÿn? –
musst halt zu diesem schreitten. – vielleicht bin ich das künftige
Jahr glücklicher. – wegen der scheibe? – –
gott! – in diesem augenblick erhalte ein schreiben von
meinem lieben, besten vatter! – wie kan es doch so un=geheuer von Menschen geben? – gedult – vor zorn
und Wuth kan ich nicht mehrer schreiben, nur das – daß
ich ihm nächsten Postag darauf antworten werde – und
ihm zeigen werde, daß es Menschen giebt, die mehr –
als teüfeln sind. – er möchte unterdessen ruhig seÿn
– sein sohn seÿe seiner vielleicht mehr Werth, als er glaube –
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Addiu – ich küsse meinen liebsten, besten vatter 1000mal
die hände, und dich, meine liebste schwester, umarme ich
von herzen und bin Ewig dein
an Mr: d'yppold 1000 Compliment:________\hfill aufrichtiger Bruder
______________________________________________________________\hfill W: A: Mozart mp
________________Adieu.
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À
Mademoiselle
Mademoiselle Marie ane
de Mozart
à
Salzbourg.
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