Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg Austria
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2017-10 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=1246 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:16 2022
WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG WIEN, 27. JULI 1782
__________________________________________________________________________\hfill Vienne ce 27 Jullet Mon trés cher Pére!___________________________________________________________________\hfill 1782 Sie werden augen machen daß sie nur das Erste Allegro sehen; allein – es war nicht anderst möglich – ich habe geschwind eine Nacht Musique machen müssen, aber nur auf harmonie, |: sonst hätte ich sie für Sie auch brauchen könen :| – Mittwoch den 31:tn schicke ich die 2 Menuett das Andante und lezte stück – kan ich – so schicke auch einen Marche – wo nicht so müssen sie halt den von der Hafner Musique |: der sehr unbekant ist :| machen – ich habe sie ex D gemacht weil es ihnen lieber ist. – Meine opera ist gestern allen Nanerln zu Ehren mit allem applauso das drittemal gegeben worden. –  und das theater war wider ohngeacht der erschröcklichen hitze gestrozt voll. – künftigen freÿtag soll sie wieder seÿn – ich habe aber da=wider protestirt den ich will sie nicht so auspeitschen lassen. – die leute kan ich sagen sind recht Närrisch auf diese oper. – es thut einem doch wohl wen man solchen beÿfall erhällt. – Ich hoffe sie werden das original davon richtig erhalten haben. liebster, bester vatter! – ich muß sie bitten, um alles in der Welt bitten; geben sie mir ihre Einwilligung daß ich Meine liebe konstanze heÿrathen kan. – glauben sie nicht daß es um das heÿrathen wegen allein ist – wegen diesen wollte ich noch gerne warten. – allein ich sehe daß es meiner DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 Ehre, der Ehre meines Mädchens, und meiner gesundheit, und ge=müths zustand wegen unumgehlich nothwendig ist. – Mein herz ist unruhig, mein kopf verwirrt – wie kan man da was gescheides denken und arbeiten? – womt das her? – die meisten leute glauben wir sind schon verheÿrathet – die Muter wird daruber aufgebracht – und das arme Mädchen wird samt meiner zu tode gequält. – Diesem kan so leicht abgeholfen werden. – glauben sie mir daß man in den theuern Wien so leicht leben kan als irgendwo, es kömt nur auf wirthschaft und ordnung an. – die ist beÿ einem Jungen, besonders verliebten Menschen nie. – wer eine frau bekomt, wie ich eine bekome, der kan gewis glücklich seÿn. – wir werden ganz still und ruhig leben – und doch vergnügt seÿn. – und sorgen sie sich nicht – den, sollte ich, gott bewahre, heute krank sein |: be=sonders verheÿratet :| so wollte ich wetten daß mir die Ersten der Noblesse einen grossen schutz geben würden. das kan ich mit zuversicht sagen. – ich weis was der fürst kau=nitz zum kaÿser und Erzh: Maximilian von mir gesprochen hat. – ich erwarte mit sehnsucht ihre Einwilligung mein bester vatter – ich erwarte sie gewis – meine Ehre und meine ruhe liegt daran. – sparren sie nicht zu weit das vergnügen ihren Sohn mit seiner frau bald zu umarmen. ich küsse ihn 1000ml die hände und bin Ewig dero _______________________________________________________________________\hfill gehors: Sohn ______________________________________________________________________\hfill W. A. Mozart mp INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 P: S: Meine liebe schwester umarme ich von herzen. mein konstanze empfhielt sich beÿderseitz. – Adieu DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 1782 27 July 1782.