Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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WOLFGANG AMADÉ MOZART AN MARTHA ELISABETH BARONIN VON\newline WALDSTÄTTEN IN WIEN WIEN, 28. SEPTEMBER 1782
67_______________________________________________________________________________________________________________________5 _____________________________________________________________________________\hfill Wien den 28:tn September __________________Wertheste frau Baronin!________________________________________________\hfill 1782. Als Euer gnaden gestern die gnade hatten mich auf Morgen Sontags zum speisen einzuladen, dachte ich nicht daran, daß ich schon vor 8 tägen mich auf diesen tag Engagirt habe im Augarten zu speisen. – Martin das Angerl welches in vielen Stücken mir obligirt zu seÿn glaubt, will mich absolument mit einem Dinèe tractiren; – ich glaubte es gestern noch anders tourniren und folglich nach meinem Wunsch accomodiren zu könen; allein es war nicht möglich, weil das Angerl schon alles bestellt und arrangirt hatte, und folglich umsonst die depense machen müste; – mithin und derohalben werden mich Euer gnaden dermalen pardoniren, und wen mir Euer Gnaden permettiren, so werden wir zweÿ künftigen dienstag die Ehre haben hochdieselben zu compli=mentiren und zu veneriren, und die frl: v: Auerhamer zu klÿ=stiren, wen sie ihr zimer nicht besser wird fermiren. – Nun aber spass a part, wegen dem Concert welches ich im theater gespiellt, möchte ich es doch unter 6 duckaten nicht hergeben, hingegen würde ich die kösten der Copiatur über mich nehmen. – wegen dem schönen rothen frok welcher mich ganz grausam im herzen kitzelt, bittete ich halt recht sehr mir recht sagen zu lassen wo man ihn bekomt, und wie theuer, den daß hab ich ganz vergessen, weil ich nur die schönheit davon in betrachtung gezogen, und nicht den Preis. – den so einen frok muß ich haben, damit es der Mühe werthe ist die knöpfe darauf zu setzen, mit welchen ich schon lange in meinen gedanken schwanger gehe; – ich habe sie einmal, als ich mir zu einem kleide knöpfe aus=nahm, auf dem kohlmark in der Brandauischen knöpffabrique vis a vis dem Milano gesehen. – diese sind Perlmutter, auf der seite etwelche weisse Steine herum, und in der Mitte ein schöner gelber Stein. – Ich möchte alles haben was gut, ächt und schön ist! – woher komt es doch, daß die, welche es nicht im Stande sind, alles auf so was verwenden möchten, und die, welche es im Stande wären, es nicht thun? – Nun glaube ich ist es schon längst über die zeit daß ich meinem geschmiere hätte ein Ende machen sollen, – j kiss your hands, and hoping to see you in good health the Tuesday j am Constanza, mein andertes ich, küsset Euer gnaden 1000mal die hände,_____________\hfill your most humble servant und der Auerhamer giebt sie ein_____________________________\hfill Mozart mp busserl, davon darf aber ich nichts wissen, sonst graust es mir gleich. À Madame Madame La Barone de Waldstaetten nèe de Scheffer. à Leopoldstadt.