Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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Morgenstern Anja text encoding, text editing Kelnreiter Franz technical supervisor, data modelling Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition Ulrich Leisinger Digitale Mozart-Edition https://dme.mozarteum.at
2017-10 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=1286 D-B (S. 1-2); B-MA (S. 3-4) D-B: Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv. Berlin (DEU), S. 1-2 B-MA: Musée de Mariemont Bibliothèque. Morlanwelz (BEL), S. 3-4 last file update: Tue Mar 21 09:24:56 2023
WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG WIEN, 4. JANUAR 1783
__________________________________________________________________________________________\hfill Vienne ce 4 de Janvier Mon trés cher Pére!_____________________________________________________________________________________\hfill 1783 Ich kan ohnmöglich viel schreiben, weil wir erst von der Baron Waldstädten hereinkomen, ich mich Erst ganz vom fus auf ankleiden muß, weil ich zum Hr: Hofrath spiellman in die accademie eingeladen bin. – für dem Neue=Jahres Wunsch danken wir beÿde, und bekenen uns freÿwillig als ochsen das wir ganz auf unsere schuldigkeit vergessen haben – wir komen also hinten nach, und wünschen keinen NeuJahresWunsch, son=dern wünschen unsern allgemeinen alletags=Wunsch – und damit lassen wir es beruhen; – wegen der Moral hat es ganz seine richtig=keit; – es ist mir nicht ohne vorsatz aus meiner feder geflossen – ich habe es in meinem herzen wirklich versprochen, und hoffe es auch wirklich zu halten. – meine frau war als ich es versprach, noch ledig – da ich aber fest entschlossen war sie bald nach ihrer genesung zu heÿrathen, so konte ich es leicht versprechen – zeit und umstände aber vereitelten unsere Reise, wie sie selbst wissen; – zum beweis aber der wirklich=keit meines versprechens kan die spart von der hälfte einer Messe dienen, welche noch in der besten hoffnung da liegt. – Heute habe ich die ältere Contesse Balfi zur schüllerin bekomen, das ist, ___________________________des Erzbischofs seiner Schwester die tochter des lrzbfocusio olfnlr ocuwlotlr – aber ich bitte es noch beÿ sich zu behalten, indem ich nicht gewiss wissen kan, ob man es gerne wissen lässt. – die Sinfonie von der lezten hafner=Musique in Wien verfertiget, ist mir gleichgültig ob in spart oder abgeschrieben, den ich muß sie ohnehin zu meiner accademie öfters abschreiben lassen. – ich wünschte auch folgende Sinfonien zu haben \newpage und das so bald möglich. – dan sind auch auf klein Papier blau eingebundener Contrapuncte von Eberlin, und etwelche ExBibl. RegiaBerolin. ________________________________________Sau ____________________Porco______________________________Cochon. ________________________________________Sus sachen von Haÿdn dabeÿ, welche ich gerne wegen Baron van Suiten beÿ welchen alle Sontage von 12 bis 2 uhr bin; – sagen sie mir, sind in des haÿdn lezten Amts, oder vesper, oder in beÿdn, fugen von wichtigkeit? – dan würden sie mich sehr verbinden, wen sie mir beÿde sachen so nach und nach in die spart setzn liessen. Nun muß ich schliessen; – sie werden mein leztes samt Einschluß von der Baronin richtig erhalten haben; – sie hat mir nicht ge=sagt was sie ihnen geschriebn, sondern nur daß sie sie um etwas die Musique betrefend gebeten hat; – sie wird es mir aber gewis, weil sie gesehen daß ich gar keinen vorwitz darauf habe, gewis sagen, so bald ich wieder hinaus kome, den sie hat einen grossen schus; – ich habe aber von einer dritten hand gehört daß sie einen Menschen für sich haben möchte, indem sie abreisen wird – Nun will ich sie nur avertiren, daß wen dieses wahr ist, sie sich ein wenig in acht nehmen möchten, weil sie veränderlich wie der Wind ist – und glaublich, ohn= geacht sie sich es einbildet, schwerlich von Wien wegkomen wird; – den sie reist schon so lange die Ehre habe sie zu kenen. – Nun adieu, wir küssen ihnen 1000mal die hände, und umarmen unsere liebe schwester von herzen und sind Ewig dero NB: es komen nur 3 Concerte heraus; und der Preis ist 4 duccaten. _____________________________________________________________________\hfill gehor kinder ____________________________________________________________________\hfill W. et C: Mozart mp Von Wien À Monsieur Monsieur Leoold de Mozart Maitre de la Chapelle de S: A. R: l'archevecque de et à Salzbourg 1783___4 Jener Beschaut. Autographe des unsterblichen W. A. Mozart, aus dem Nachlasse seines im Jahre 844 in Carlsbad gestorbenen Sohnes _______________________Wien 26' Jänner __________________________857 _______________________________J Baroni Cavalcabo _________________________________Castiglioni