Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg Austria
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WOLFGANG AMADÉ MOZART AN LEOPOLD MOZART IN SALZBURG WIEN, 10. DEZEMBER 1783
Mozart Mon trés cher Pére!________________________________________________________________________\hfill Vienne ce 10 ____________________________________________________________________________________________________________\hfill de dec:bre 1783 _______________________________________________________________________________________________________________________________________________207 Ich schreibe ihnen nur in gröster Eÿle daß ich die Opera den Rauchfangkehrer schon um 6 duckaten gekauft und im hause habe. – geht künftigem Sontage der Post=wagen nach Salzburg, so gebe ich sie nebst den 2 Concerten mit; – wo nicht, so schicke ich sie halt mit der Brief=Post. – wegen dem geld, so bitte ich sie nur die 4 duckaten, welche sie die güte hatten mir vorzustrecken, abzuziehen; – die opera frà due Littiganti ist nicht teutsch übersezt. – nach ihrem schreiben zu urtheilen, glauben sie der Rauchfangkehrer seÿ eine Welsche opera. – nein, es ist ein deutsches und oben drein Elendes original=Stück, welches den h: Doctor Auern=brucker in Wien zum verfasser hat. – sie werden sich erinern daß ich ihnen davon erzehlet habe, das h: fischer öfentlich auf dem theater darüber satirisirt hat. – das schöne büchel davon wird h: kuhne wohl haben? – Ich bitte von uns beÿden an ihn und an Sie vielle komplimenten zu machen. – wegen h: Lange und frau ist nur so viel wahr, das er von S: M: Erlaubnüss erhalten, auf etwelche Monathe ein Reise zu machen; – und sie werden vor ihrer abreise eine opera zu ihren vortheile geben, und diese wird seÿn, meine Entführung aus dem Serail. – wegen h: schröder ist aber kein Wort wahr. – Mein leztes werden sie unterdessen schon erhalten haben. – thun sie ihr möglichstes daß mein Buch gut ausfällt. – ich wollte wünschen ich könte die 2 frauenzimer auch im ersten act, wen sie die Arien Singen, von der Basteie herab=bringen. – will ihnen gerne erlauben daß sie das ganze finale oben singen. – wegen den armen dicken fetten und lieben Büberl ist uns beÿden recht leid. –  Nun muß ich schlüssen liebster bester vater! – wir küssen ihnen beÿde die hände, und unsre liebe schwester umarmen wir vom herzen und sind Ewig dero an die gretl, Heinrich und Hanchen 1.000000000 busserln. – Adieu___________________________________________\hfill gehorsamste kinder P: S: an die Nanerl von uns beÿden 1: ein paar ohrfeigen_____\hfill W: et C: Mozart mp 2:t ein paar Maulschellen, 3:t ein paar Wachteln, 4: ein paar watschen. – 5:t ein paar faunzen, und 6t: ein paar Maultaschen. – BIBLIOTHÈQUE NATIONALE RI MSS P: S: Wir bitten wegen den Tomaselli nicht zu vergessen. – dan, wen sie uns mit gelegenheit ein paar Loretto[-] kindl schicken könten. – dan aber hauptsächlich wegen der Liserl welche öfters ins hause gekomen ist, die Basel von der Tresel. – wen sie will nach Wien komen, so nehmen wir sie gleich. – Nun adi[eu] im Ernst. –