Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg Austria
The Packard Humanities Institute
Los Altos California, USA
Morgenstern Anja text encoding, text editing Kelnreiter Franz technical supervisor, data modelling Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition Ulrich Leisinger Digitale Mozart-Edition https://dme.mozarteum.at
2020-01 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=638 A-Sca A-Sca: Salzburg Museum, Bibliothek. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:18 2022
LEOPOLD MOZART AN MARIA THERESIA HAGENAUER IN SALZBURG PARIS, 1. BIS 3. FEBRUAR 1764
_______________________________________________________________________________\hfill Paris d 1 feb: 1764. __________Madame! Man muß nicht imer an Mansperson schreiben, sondern sich auch des schön und andächtig Geschlechtes eriner. Ob die Frauenzimer in Paris schön sind, kan ich ihn mit Grund nicht sagen; den sie sind, wid alle Natur, wie die Berchtesgadner Docken so gemahlt, daß auch eine von Natur schöne Person, durch diese garstige Zierlichkeit den Aug eines ehrlich deutschen unerträglich wird. Was die Andacht anbelanget, so kan ich versichern, daß man gar keine Mühe hab wird die Wunderwerke der Französisch Heiligin zu untersuch; die grössten Wund wirken diejenig die weder Jungfern, weder Frau noch Wittwen sind; und diese Wunder gescheh alle beÿ lebendigem Leibe. wir woll seiner Zeit klärer aus dieser Sache sprech. Genug! man hat Mühe genug hier zu unterscheid, wer die Frau vom Hause ist. jed lebt wie er will, und |: wen Gott nicht sonderheitl: gnädig ist :| so gehet es dem Staat von von Frankreich, wie dem ehemaligen Persisch Reiche. Die Beÿd Schreib von dero h: Gemahl unterm 26 Xber und 19 Jener habe richtig erhalten, samt den 3 Einschlüss. das nöthigste und ihn gewiß ange= nehmste wird seÿn, daß ich ihn sage, daß wir |: Gott Lob :| alle gesund sind. gleichwie ich auch iedzeit der Nachricht von dero samtl: gut Gesundheit mit Begierde entgeg sehe. Ich würde seit meinem letztern aus versailles ihnen ohnfehl=bar wied geschrieben haben, wen ich nicht imer gezaudert hätte, um den Ausgang unserer affaire zu Versailles abzuwart und folglich ihn benachricht zu könn. Allein, da hier alles, noch mehr als an and Höf, auf der Schneckenpost gehet, und sonderlich diese Sach durch die Menu des plaisirs muß besorget werd; so muß man gedult hab. Wen die Erkäntlichkeit dem Vergnüg gleichkomt, welches meine Kind dem Hofe gemacht haben, so muß es sehr gut ausfall. Es ist wohl zu merken, daß hier keinesweegs der Gebrauch ist den Königl: Herrschaft die Hände zu küssen oder sie au Passage, wie sie es nen, wen sie nämlich in die kirche durch die Gallerie und königl: apartements gehen wed mit überreichung einer Bittschriffte zu beunruhig, noch solche gar zu sprechen. MUS. C. A. SALZBURG wie es dan auch hier nicht üblich ist wed dem König noch iemand von d königl: Familie durch Beugung des Hauptes od der Knie einige Ehren=bezeugung zu erweisen. sondern man bleibt aufrecht ohne mindeste Bewegung stehen, und hat in solcher Stellung die Freÿheit den könig und seine Familie hart beÿ sich vorbeÿ geh zu sehen. Sie könn sich demnach leicht einbild was es denen in ihre Hofgebräuche verliebte Fran=zosen für ein Eindruck und Verwundung muß gemacht, wen die Töchter des Königs nicht nur in ihr Zimern, sondern in der öffentl: passage beÿ Erblickung meiner Kind stille gehalt, sich ihn genähert, sich nicht nur die Hände küss lassen, sondern solche geküsst und sich ohne zahl küssen lass. Eben das nämliche ist von d Madame Dauphine zu verstehen. Das Ausserordentlichste aber schien den h: h: Franzos, daß au grand Couvert, welches am neuen Jahres tage nachts ware, nicht nur uns allen bis an die königl: tafel hin muste Platz ge=macht werd; sondern, daß mein h: Wolfgangus imer neb der Königin zu stehen, mit ihr beständig zu sprech und sie zu unterhalt und ihr öfters die hände zu küss, und die Speisen, so sie ihm von der tafel gab, neben ihr zu verzehr die Gnade hatte. Die Königin spricht so gut teutsch als wir. da nun aber d könig nichts davon weis; so ver=dollmetschte die königin ihm alles was unser Heldenmütiger Wolfg: sprach. beÿ ihm stand ich: auf der and seÿte des königs, wo an d seÿte der M: D'Auphin und Mad:le Adelhaide saß, stand meine Frau und meine tochter. Nun hab sie zu wiss, daß der könig nie=mals öffentl: speist; als alle Sontage nachts speist die ganze königl: Familie beÿsam. Doch wird nicht gar jed=man dazu eingelass. Wen nun aber ein grosses Fest ist, als der Neujahrstage, Ostern, Pfingst, die Nahmenstäge p:p so heist es das grosse Couvert, dazu werd alle Leute von Unterscheid eingelass: allein der Platz ist nicht gross, folglich ist er bald voll. wir kamen spät, man muste uns demnach durch die Schweitzer Platz machen, und man führte uns durch den Saal in das Zimer, das hart an d königl Tafel ist, und wodurch die Herrschaft in den Saal komt. Im Vorbeÿgeh sprachen sie mit unserm Wolfg: und dan gieng wir hinter ihn nach zur tafel. daß ich ihn übrigens Versailles beschreib sollte, das kön sie ohnmöglich von mir ver=lang. nur das will ich ihn sag, daß wir am Weÿnachtabend da angelanget sind, und in der königl: Capelle der Metten und der 3 heil: Messen beygewohnet hab. Wir war in der königl: Gallerie als der König von der Madame D'auphine zurück kam, wo er ihr weg der erhalten Nachricht des todfalles ihres Bruders des Churf: in Sachs Nachricht gab. Ich hörte da eine schlechte und gute Musik. alles was mit einzeln stim war und einer Arie gleich sollte, war leer, frostig und elend folglich französisch, die Chor aber sind alle gut, und recht gut. ich bin täglich mit meinem klein Man dessweg in die königl: Capelle zu des Königs Messe gegang, um die chor zu hör die in der Mottet, die allzeit gemacht wird, zu hör. des Königs Messe ist um 1 uhr. gehet er aber auf die Jagd, so ist seine Messe um 10 uhr und der königin Messe um halbe 1 uhr. seiner Zeit von allem diesem ein mehreres. In 16 tägen hat es uns in Versailles geg die 12 Luois d'or gekostet. Vielleicht ist es ihn zu viel und unbegreiflich? – – in Versailles sind keine Carosse de remise noch Fiacre sond lauter Sesseltrager. für ied Gang müss 12 Sols bezahlt werd. itzt werd sie bald einseh, daß uns manch Tag, da wir wo nicht 3 doch allzeit 2 sessl hab must, die sessl auf ein Laubthaler und mehr gekom ist: dan es war imer böses wetter. wen sie nun 4 neue schwarze Kleid dazu rechn; so werd sie sich nimer wund, wen uns die Reise nach Versailles auf 26 bis 27 Louis d'or zu stehen komt. Nun wollen wir sehen was uns dafür von Hof einkomet. Außer dem was wir vom Hofe zu hof hab, haben wir in Versailles mehr nicht als 12 Luois d'or in Geld eingenom. Dan hat mein meister Wolfgang von der Mad:me la Contesse de Tessé eine Goldene Tabattier, eine Goldene Uhr, die, weg ihrer kleine kostbar ist, und davon die Grösse hier anzeige, dan die Nanerl ein ungemein schönes starkes ganz Goldenes Zahnstiererbixl bekomen. Von einer and Dame hat d Wolfg ein silbern Reisschreibzeug und die Nanerl ein ungemein feines schildkrötenes tabattierl mit gold einge=legt bekom. unsere Tabattiers sind übrigens mit einer rothen mit golden Reiff, mit einer von weis nicht was für glas=artig Materie in Gold gefasst, mit einer von Laque Martin mit den schönst blum von gefärbtem Gold und verschiedn Hirten=Instrument eingelegt, vermehret worden. dazu komt noch ein in gold gefasstes Carniol Ringel mit einem antique=kopf und einer Menge kleinigkeit die für nichts achte, als Deg=bänder; bänd und Armmasch, blüml zur haub und halsdüchl p: für die Nanerl: p: Mit einem Worte! in Zeit von 4 woch hoffe etwas bessers von Luois d'ors bericht zu könn, den es braucht mehr als zu Maxelan bis man in Paris rechtschaff bekannt wird; und ich kan sie versichern, daß man die schlecht frücht des letzt krieges ohne Augen=glaß aller Ort siehet. den, den äusserlich Pracht woll die Franzos im Höchsten Grade fortführ, folglich sind niemand reich als die Pachter, die Herrn sind voller schuld. der gröste Reichtum steckt etwa unter 100 Person, die sind einige grosse Banquiers und Fermiers generaux; und endlich das meiste Geld wir auf die Lucretien, die sich nicht selbst erstech, verwendet. Daß man übrigens hier ganz besonde schöne und kostbare Sach sieht, das werd sie sich wohl einbild, man sieht aber auch erstaunliche Narrheit. die Frauenzimer trag nicht nur im Winter die kleid mit Pelz garniert, sond so gar halskresel od Halsbindl und statt d einsteckblüml alles dgleich von Pelz gemacht in den har auch statt d Masch an den Arm pp: das lächerlichste aber ist ein degen band, |: welche hier Mode sind :| mit feinem Peltz um und um ausgeschlag zu sehen. das wird gut seÿn, daß der degen nicht eingefriert. zu dieser ihrer närrisch Mode in allen Sach komt noch die grosse liebe zur Bequemlichkeit, welche verursachet, daß diese nation auch die Stime der Natur nicht mehr höret, und dessweg giebt iedermann in Paris die neugebohrn kind aufs land zur Aufziehung. Es sind eigens geschworne so genannte führerinn, die solche Kind auf das Land führ, jede hat ein grosses Buch dahinein Vatter und Mutter p: dan am Orte wo das Kind hingebracht wird der Nahme d Ame, od besser zu sag, des Bauern und seines Weibs, von dem Parocho loci eingeschrieb wird. und das thun Hohe und niedere standsPerson und man zahlt ein bagatelle. Man sieht aber auch die erbärmlichst folg davon; sie werd nicht bald ein Ort find, der mit so viel elend und gestimelt Person angefüllet ist. Sie sind kaum eine Minute in der kirche, und geh kaum durch ein paar Strass, so komt ein blind, ein lahmer ein Hinkend, ein halb verfaulter bettler, od es liegt einer auf der strasse dem die schweine als ein Kind eine Hand weggefress, ein ander der als ein Kind |: da der nährvatter und die seinig im felde beÿ d Arbeit war :| in das Camin=feuer umgefall und sich ein halb arm weggebrannt p: und eine Menge solcher Leute, die ich aus Eckl im Vorbeÿgeh nicht anschaue. Nun mache ich ein Absprung von dem Hässlich auf das reitzende, und zwar auf dasjenige was ein könig gereizet hat. Sie möcht doch auch wiss, wie die Md:me Marquise Pampadour aussiehet, nicht wahr? – – Sie muß recht gar schön gewes seÿn, den sie ist noch sauber. Sie ist grosser ansehnlicher Person, sie ist fett, wohl beÿ Leib, aber sehr proportioniert, blond, hat vieles von d ehemalig Freysauf tresel und in den Aug einige ähnlichkeit mit der Kaÿserin Maÿst: Sie giebt sich viele Ehre und hat ein ungemein Geist. ihre Zimer in Versailles sind wie ein Paradiß, gegen dem garten zu; und in Paris in der Faubourg St. Honoré ein ungemein präch=tiges Hôtel so ganz neu aufgebauet ist. in dem Zimer wo das Clavessin war, |: welches ganz vergoldt und ungemein künstlich Laquiert und gemahlt ist :| ist ihr Portrait in Lebensgrösse, und an d Seÿte das Portrait des Königs. Nun was anders! – – hier ist ein beständiger Krieg zwisch der Italiänisch und französisch Musik. die ganze franz: Music ist kein T – – werth; man fangt aber nun an grausam abzuänd: die franzos fang nun an stark zu wank, und es wird in 10 bis 15 Jahr der französische Geschmak, wie hoffe, völlig erlösch. die teutsch spiel in Herausgaabe ihrer Composition dem Meister. darunter Mr: SchoberthMr. Eckard. Mr: Hanauer fürs Clavier, Mr: Hochbrucker und Mr: Mayr für die Harpfe sehr beliebt sind. Mr: le grand ein franz: Clavierist hat sein goût gänzlich verlass, und sein Sonaten sind nach unserm Geschmackt. Mr: Schoberth. Mr Eckard, Mr: Le grand und Mr: Hochbrucker haben ihre gestochne Sonaten alle zu uns gebracht und mein Kind verehret. Nun sind 4 Sonaten von Mr: Wolfgang Mozart beÿm stechen. stell sie sich den Lerm für, den diese Sonaten in d Welt mach werd, wan am Titlblat stehet daß es ein Werk eines Kindes von 7 Jahr ist, und wan man die un=glaubigen herausfordert eine Probe diessfals zu unternehm, wie es bereits gescheh ist, wo er jemand ein Menuet, od sonst etwas niederschreib lässt, und dan gleich |: ohne das Clavier zu berühr :| den Bass, und wen man will auch das 2te Violin darunter setzet. Sie werd seiner Zeit hör wie gut diese Sonaten sind; ein Andante ist dabeÿ von einem ganz sondbar gôut. Und ich kan ihn sag liebste Frau Hagenauerin, daß Gott täglich neue Wund an diesem Kinde wirket. bis wir |: wen Gott will :| nach Hause kom, ist er im Stande Hofdienste zu verricht. Er accompagniert wirkl: allezeit beÿ öffentl: Concerten. Er transponirt so gar á prima vista die Arien beÿm accompagnir; und aller Ort legt man ihm bald Ital: bald französ: Stücke vor, die er vom blat=weg spielet. – – Mein Mädl spielt die schwerest Stücke, die wir itzt von Schoberth und Eckard p: hab, darunter die Eckar=dischen Stücke noch die schwerern sind mit einer unglaublich Deutlichkeit, und so, daß der niedertrechtige Schoberth seine Eÿfersucht und sein Neid nicht berg kan, und sich beÿ Mr. Eckard, der ein ehrlicher Man ist, und beÿ viel Leut zum Gelächter macht. Ich werde ihn viele umstände, die hier zu lang wär, mit mehrerem erzehl. Mr: Schoberth ist gar nicht derjenige, der er seÿn soll. Er schmeichelt ins Gesicht, und ist der fälscheste Mensch; Seine Religion aber ist nach der Mode. Gott bekehre ihn! – Nun komt etwas sehr trauriges, ja etwas höchst betriebtes: wir sind alle in grosser Angst und Verwirrung. kurz! – – die Gräfin Van=Eyck ist in den gefährlichst Umständ, und zwar so, daß Sie ohne sondbare Gnade Gottes kaum dem Todt entgeh wird. Am Sontage war wir von 12 bis 1 uhr vor Tische beÿ ihr, und sie war sehr aufgeräumt. Sie war zwar schon einige Täge weg einem Catharr zu Hause, allein diesen tag war sie in der kirche. Sie unterhielt sich, wie allzeit, unglaubl: mit dem wolfgang: in der Nacht auf d Montag hörte ich in der Nacht im Hause ein wag, und einige Bewegung. In der Frühe hörte ich die Fr: Gräfin wäre gählings erkranket und habe eine grosse Menge Blut gebroch. Man hat ihr am Montage 3 mahl adergelass; am dienstage schien es besser zu seÿn; aber gegen der Nacht kam wied einiges blutbrech, man hat wied adergelass. allein es ist bis dieser stunde imer das alte, das blut war allzeit höchst schlecht, sie hatte eine Ohnmacht, und es ist mit einem Worte wenig Hofnung zur Besserung. stellen sie sich unsere Betrübniß für, die noch grösser ist, weil ich alles nur von der ferne ansehen muß, und sie vielleicht im Leben nimer zu sehen noch weniger zu sprech bekome. Meine Kind beth und wein, da d wolfgang: die gräfin und sie ihn ganz außerordentl: liebt. dieß schreib ich den 1t feb: abends. Gott gebe, daß ich morg frühe ehe ich den Brief schlüsse, etwas angenehmeres schreib kan. heute den 2t feb: habe bis auf die Nacht nichts sonderheitl: gehört; die Frau Gräfin hat die verflossene Nacht nichts geschlaff: doch ist es nicht schlechter, und man schöpfet einige Hofnung, weil der Auswurf nicht mehr mit Blut ge=färbet ware, und das fieber etwas nachgelass. Wie ich vernehme ist der h: Graf noch nicht von ihrem Bethe gekom, und es sind 2 krancken=wärtherin im Hause und 2 Medici. Ich Hofe der H: Graf wird sein SchwiegerEltern in Salz: bereits Nachricht gegeb hab. Weil ich nun aber dieses nicht weis, so bitte Sie, noch niemand davon etwas zu sagen, bis sie nicht mit der Mdss:lle Rosalia Joly gesproch hab. welche, wen  ________________ihre gnädige Herrschaft, wid Vermuth, noch nichts ________________davon wiss sollte, schon von meiner Nachricht ver= ________________nünftig Gebrauch zu mach weis. Genug! wir ________________sind halt imer elendige Menschen, wir mög zu Salz=________________burg od zu Paris seÿn. Meine Frau kan den ganz ________________tag auf nichts als auf die liebe arme Gräfin denk, ________________und es ist uns in d That ein rechtes Anlieg. Nun gehet der Platz auf dem Papier zu Ende. Ich muß ihn doch noch sag, daß der hiesige Erzbischof ins Elend verwiesen, od gelind zu sprech exiliert word. Er hat eine Schmäheschrift wid das Parlement zu gunsten d h: Jesuit druck lass, welche ihm diese Strafe über den Hals gezog. Nun giebt ihm, so viel ich höre, fast iedman unrecht, weil, der könig, welcher Nachricht hatte, daß [e]r die schrift publicir will, ihm da=von freundschaftlich hat abrath lass, er aber denoch damit fortgefahr ist und folglich den Kopf mit Gewalt wid die Maur gestoss hat. der König hat geeilet ihn zu exilir, sonst hätte ihn das Parlament arrettiert. Der weltliche Arm ist hier ein bisch gar zu groß. Hingeg lauff die geist=lich hier einzeln auf der gass herum, nehm die Kutten bis unter die Achseln hinauf, setz den Hut nach d seÿt, und unterscheid sich gar nichts von einem weltlich gassentretter. leb sie wohl, und dank sie Gott, daß das Pappier zu Ende ist, sonst müst sie in d That die Augengläser aufsteck. ich bin nebst meiner, meiner Kind, und Frau empf:, dero ergebster gh: Dr: Mozart mp. Ich bitte an alle gute freunde und freundin unserer aller ergebenste Empf: zu mach, jedes wird so vernünftig seÿn und einseh, daß es unmöglich ist mehr als eine Allerheil: Lytaney Mensch zu benen. Was macht dan unser ehrlicher h: Dellmor ist er ja noch in unserer Nachbarschaft: Er wird manchmal an uns denk, wen er niemand beÿ unsern fenstern sieht. bitte meine Empf: und sondh: vom Wolfgangerl: Er ist ein ehrlicher Man: Ist es zu Salzb: auch nicht kalt? – – wie wir sind hieher gekom hat es geschni, seit dem aber gar niemals mehr. Es ist ein beständiger Herbst hier; doch meist neblich und unbeständiges Wetter. Es ist aber auch gut daß es hier nicht sehr Kalt macht, denn daß Klafter Holz Kostet 1 Louis d'or. h: Spizeder und h: Adlgasser bin antwort schuldig. ich schliesse den 3t feb: um 9 uhr Morgens. Die Frau gräfin hat wied eine schlechte Nacht gehabt. geg Tag ist es ein wenig besser, aber doch ohne Bestand: imer einen ___________________________fiebrigen Puls: vielleicht hat die Lunge ein fehler. A Madame Madame Marie Therese Hagenauer à Salzbourg en Baviere. MUS. C. A. SALZBURG