Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg Austria
The Packard Humanities Institute
Los Altos California, USA
Morgenstern Anja text encoding, text editing Kelnreiter Franz technical supervisor, data modelling Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition Ulrich Leisinger Digitale Mozart-Edition https://dme.mozarteum.at
2015-5 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=1397 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:18 2022
LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA VON BERCHTOLD ZU SONNENBURG IN ST. GILGEN SALZBURG, 7. DEZEMBER 1784
________________________________________________________________________\hfill Salzb d 7t Dec: ______________________________________________________________________________________\hfill 1784 Ich glaubte anfangs auch es wäre des h: Bauverwalters brud Andreas Hagen: allein, nun höre, daß dieser in d Krispel Vicari ist, und d verstorbne völlig gleich Namens gar nicht mit ihn verwand ist. der Fluss war ausserordentlich geschwoll und mit materisierend zugepickem Auge. Gott lob! bin besser, hab mich mit eingeweikt Semelmoll und fußwasser Curiert; aber das Aug ist schwach. – Ich kan übrigens nicht hexen. die Glastragerin kam um 10 uhr, da ich eb zum Gr: Arco geh musste. nach 11 uhr kahm itzt nach Hause. um die kurz hab eben geschickt, – will hör was sie bekomt. Die filzschue kan man nicht gleich so hab, wie mans will, das weist du selbst, daß wirs oft erst anfrim musst, absondlich die kleinern. die Glastragerin geht, wie sie sagt um 1 uhr wied fort. itzt komt die tresel mit 13 kerz. d Kimel liegt beÿ den Modeln im Trüchl. daß das Fortepian verstimt ist nimt mich nicht wund: müssen den nicht alle Instrument überal wenigst alle 2 Monat, – od alle Monat, auch alle 14 täge, und beÿ Hofe wochentlich 3 mahl überstimt werd? – sonderheitl: wo so viele Seiten sind. Werde mit dem Egedacher daraus red. die Fr. v Gerlichs ist etwas besser, ist nicht mehr imer im Bette, aber zimlich schwach. daß d junge Kofler Hofrath geword, weis kein mensch was davon, selbst h: Hofrath v Hermes nichts. – Ich hab die Tresel unter meinem Essen zu all Huttern herumgeschick, itzt kam sie und hat nur grosse blaue für dich gefund: so kleine hab sie gar nicht, die werd bis auf die ande Woche gemacht, den Schue behielt die Hutterer Catherl zum muster, die Nanerl mag also des h: Papa stifel unterdess in die kürche anleg, wir hab ohnehin hier seit gestern gar keine kälte. – Vom Elende in der Siebenbürg: Walacheÿ werdet ihr, wen d Both die Zeitung bringt, genug lesen, da die Räuber in 13000 Stark bereits 200 Edelleute erbärmlich massakriert hab. den kaisinger habe schon gesproch: noch weis er nichts; ich gab ihm das Maas. – die opera ist am donerstag, – wen aber wied –? das weis ich noch nicht, werde es schon berichten. Nun küsse den h: Sohn und dich von Herz, auch die kind und ________________________________________________________________________________________________\hfill bin d alte redliche ______________________________________________________________________________________________________\hfill Vatter Mozart mp DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 \newpage
__f x
13 kerz à 12 X.2.36
Kimel__–.4
Senf__–.9
filzschue–.55
__
__2 f 44
À Madame Madame de Sonenbourg à St: Gilgen DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881