Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA VON BERCHTOLD ZU SONNENBURG IN ST. GILGEN SALZBURG, 14. JANUAR 1785
________________________________________________\hfill [14. Jänner 1785] _____________________________________________________________________________\hfill Salzb. d 14t 1785 Schreibe dieses nach dem Nachtess. die Comoedie war zimlich voll, das erste Stück war nicht übl: allein es war nicht nach der itzig Art, weil der Geist eine moralische auferbauliche gute Strafpredig hielt, die einig NB nicht schicklich schien aufs Theater p: – das zweyte Stück, die Glücksritter, gefählt mir nicht, – ist eine ohnnatürliche Kindereÿ. – Weg dem Egedacher darft ihr euch keine Hofnung mach, den d alte kan nicht ausgeh, wenigst ist er nicht mehr im Stande beÿ Hofe zu stim: folglich muß d geistliche, so wohl beÿ Hofe, als im Theater, und in der ganz Statt die Clavier stim, und kan nicht vom fleck: auch ist keine Nachricht wed aus Wien, noch aus dem Reich bis diese Stunde weg einem Gesell gekom. Es ist in d That etwas erbärmliches! Gedult! was kan man mach? – – man möchte beÿ unserer Salzburger Einrichtung zum narren werd. – der Both hat mir die Fische ge=bracht, – er kam etwa eine viertelstunde nachdem die Glastragerin von mir fort war; sonst hätt sie zusam getroff: ich hab dem einen und dem andern etwas geschenkt, daß sie beÿde sehr zufried war. Ich danke dafür und wir woll schon abrechn: ich habe heut und morg, und die ___________________künftige woch beÿde fast=tag genug daran. ________________________Der Glastragerin hab die Sach von d ________________________Seidenwäscherin mitgegeb, der ich für ________________________alles 48 Xr bezahlt habe. – So viel ich höre hat euch d h: Salzamtman in Gmunt auf den fasching zu ball od Concert eingelad. – der thurner Antonerl kam am Mittwoch zu mir; – denke nur, der Narr gieng von Ischl nach Salzb: am Montag nachmittag geg 3 uhr durch St: Gilg beÿ d Pfleg vorbeÿ bis nach brun, wo er über nacht blieb, und hatte das Herz nicht hineinzugeh, und sich beÿ euch seh zu lass: er stand lange am Kirchenweg und betrachtete das grosse hohe Gangfenster beÿ d Küche. weil er in Gmunden war, hielt der SalzAmt: ein Concert, wo er dabeÿ auch war, und die Freule ein Concert spielte, – wie er mir sagt, so gehts schon so fort, – aber alles auswendig. Ich reise einmahl mit euch nach Gmund. – komende woche wird mir die Glastragerin meine Gläser bringen, das ist mir recht lieb, und dan hoffe zu vernem, wen ihr he-reinzukom gedenket: den da ich den 28t abreise, so hab nur ein Both=tag, nämlich den 21t, wo ich euch schreib kan. Genug! Holtz zu einheitz p: und Wein werdet ihr find so viel ihr braucht. gute Nacht! ich küsse euch von Herz. ______________________________________________________________________________________________\hfill Mzt mp DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 \newpage A Madame Madame de Sonenbourg à St: Gilgen DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881