Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
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Los Altos
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Morgenstern
Anja
text encoding, text editing
Kelnreiter
Franz
technical supervisor, data modelling
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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2015-5
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A-Sm
A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT)
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LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA VON BERCHTOLD ZU SONNENBURG IN ST. GILGEN
SALZBURG, 14. UND 15. SEPTEMBER 1785
_____________________________________________________________\hfill Salzb: d 14t Sept:
_______________________________________________________________\hfill 1785. um 7 uhr
_________________________________________________________________\hfill abends
Berichte euch, daß wir seit dem Sontag sehr unruhig war.
Der Mehlhund machte bis itzt dem Leopoldl viel Ungelegenheit.
am Montag wars gar übl, am Dienstag etwas leichter,
heute ists wied abends besser als vormittag. Er hatte sehr
grosse Hitzen. – das beste ist, daß er viel trinkt und
viel pruntzt, – braf scheist, und wenig isst, weil
ihm der Mund inwendig zu schwierig ist.
Nun bin unter dem Nachtessen aufgestand, und hineingegang,
weil er wach geword, und da man ihn trocken legte, so
hatte die Ehre, so oft man ihm die Füsse in die Höhe hob,
ein halbes dutzend Crepidos Ventris in ohnunterbrochner
Folge zu hören. Proficiat! Prosit, conducat, sitque
Saluti. – darauf folgte auch wirklich was die Vorboth
angekündigt hatten. Und um dieses sind wir alle frohe,
weil nichts gesünders ist, als wen man offnes Leibs ist.
Wir hoffen zu Gott, daß wir mit dem Both die Nachricht
seiner völlig besserung geb könn. Dr Prex besuchte uns
am Sontag, – dienstag |: gestern :| und heut. Es ist halt um
den Mehlhund ein langwierige Sache, bis er ganz vorbeÿ
ist. die Nächte waren seither am unruhigst, da der Leopoldl
nicht eine einzige Stund an einem Stück schlief. das muß
ich bekenen, die Nandl ist wohl ein vortrefliches Kinds=mensch: geschwind, entschloss, und ohnermüdet, – achtet kein
Schlafbrech, – und hat obendrein das Rothlauf an einem
Fuss, folglich eine grosse Geschwulst, – ich gab ihr eine
weisse Rothlauf Kugl. – itzt rufft man mich!
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was wars? – – etwas sehr wichtiges! der Leopoldl hat d
Nandl ins gesicht gepisst. – die Nandl, Monica,
und Tresl empfehl sich. die Nandl lässt sich beÿ
der Amtmanin für den überschickt Striem bedank.
Nun will ich, weils 10 uhr schlagt, alles ins bett geht,
das Kind schläft, auch geh. gute Nacht! –
____________________________________________\hfill den 15t in d Frühe.
Noch schläft d Leopoldl beÿ d Nacht gar nicht ruhig.
es wird noch einige Täge brauch bis der Unrath von
Mehlhund aus dem Leib ist, da, wie alle sag, der
Mehlhund, so viele Zeit braucht. Ich wünschte, daß er
vorbeÿ wäre, den ich kan nicht ruhig seÿn.
itzt schläft er. er ist heut frühe nicht mehr so heiserig,
als er war, und kan wieder hell und klar schreÿen.
also Gedult! hoffe mit dem Both imer noch was
bessers bericht zu können, da das schlimste hoffentlich
vorbeÿ ist. Nun lebts alle gesund, das Weib steht da,
wir küss euch alle
_______________________________________________________\hfill Mozart mp
Am Samstag war ein starkes donerwetter, um 2 uhr ist
h: Fiala auf dem Wasser abgereist zum Gr: Taufkirch nach
Kazenberg. um halbe 4 uhr kams donerwetter, und warf Schloss
wie wälsche Nüsse. Im Zimer wo wir essen musst wir in d Eÿle die
Fenster aufreissen, sonst hatte es alle Fenster eingeschlag. Es warf die
Risel bis auf den Tisch im MenscherZimer hinaus.
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À Madame
Madame de Sonenbourg
à
St: Gilgen
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