Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
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Kelnreiter
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Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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A-Sm
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LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA VON BERCHTOLD ZU SONNENBURG IN ST. GILGEN
MÜNCHEN, ZWISCHEN 11. FEBRUAR UND 3. MÄRZ 1786
____________________________________________________[München, zwischen
_______________________________________________________11. Febr. – 7. März 1786]
Ich behalte den Leopoldl, um diesen hast du dich
nicht zu sorgen. – die Monica ist ein langsames
grobes, und sehr empfindliches Mensch; es thut mir
gar nicht Leid, wen sie wegkomt. Sie ist auch
nicht gesund; und ich irre mich gewiß nicht: sie
liebt den Brandwein, – sie wird die Wassersucht
bekomen; ferner ist sie eine Wisch=wasch macherin.
Sehe nur daß du die Köchin erhaltest und die
Lenerl, diese zweÿ werden ganz gut mit einander
auskom. übrigens ist für die Kind und andere
Hausarbeit leicht ein Mensch gut genug, wens
nur arbeitsam ist. – Wie kan es dir einfallen
daß die Nandl unter diesen Lermen bosshafter
Kinder mit dem Leopoldl hinausgehen würde?, und
um so weniger, da sie hier ihr aigen Hausboden
und fahrnissen darin hat, wo sie von Zeit zu Zeit
nachseh muß: das könnte sie nicht im Stich lassen.
übrigens bitte ich dich, du wollest dir mit den Kindern
gar keinen oder so wenig Verdruss mach, als es
imer möglich ist. geschieht etwas zwisch den Kindern
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und der Monica, so sage deinem Herrn Gemahl mit
trocknen Worten: Ich habe alles gethan, was ich thun
konnte, du bist Vatter, sie sind deine Kinder, deine
Schuldigkeit ist es. – kurz! lasse es geh, wie es geht:
halte der Köchin u Lenerl die Stange, damit sie
dich lieben, – schicke die Monica fort; und er soll
zu den Kindern nehm, wen er will: bleib vest darauf,
und lass ihn als Vatter beÿ der Sorge für seine Kinder
seine Schuldigkeit thun; zörne dich über nichts! lache!
und gehe in dein Zimer. freylich giebts beÿ 3 Menscher
imer etwas zu fecht: allein ich denke mit der
Köchin u d Lenerl wirds friedlich zu geh. komt nun
eine dritte, und taugt nicht, so nimt man wied eine
ande: wen du nur die Köchin u Lenerl erhaltest.
so bald es imer möglich ist, kome ich hinaus.
ich küsse dich von Herzen und bin ewig dein redlicher Vatter
_________________________________________________________________________________\hfill Mzt mp
Ich lasse die Lenerl grüss.
Damit du meine ganze gesinung weist, so sage ich
dir, daß ich den Leopoldl, so lange ich lebe, beÿ mir
behalt werde; dieser ist, u war von Anfang schon
mein Entschluss. Ich werde ihn im Somer auf einige
Zeit mit der Nandl hinausbringen; aber auch wieder
mit mir zurücknehmen.
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