Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
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Los Altos
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Morgenstern
Anja
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Kelnreiter
Franz
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Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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A-Sm
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LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA VON BERCHTOLD ZU SONNENBURG IN ST. GILGEN
SALZBURG, 13. UND 14. JUNI 1786
Der Leopoldl ist gesund und schlim!__________________\hfill Salzb: d 13t Junii
Mit Vergnüg habe vernom, daß ihr glücklich zu Hause angelangt
seÿd.
S:e Hochf: Gnaden hab ihre Abreise bis Montag verschob, da die
Gräfin Wallis, die mit ihr 2 Söhn auch mitgeh wird, bis dahin
eintreff wird. Vom Gilowskÿ ist keine Rede mehr, sond Schlauka
u Ankerbauer geh mit, dan Oberstküchen- meister, u Peterman,
Benike u Rieger. In Kuchl hat das Gewitter 5 Person
unter dem Rosenkranz in d Kürche erschlag: und 2 Braut=person, die im Thürnberg war und ein Kürzern aber ge=fährlich Weeg nehm wollt sind von einem Berg herabgestürzt.
gestern und vorgestern war schwere Gewitter im Anzuge,
die glücklich mit, zwar sehr schwer, aber schnurgerad Reggüss vorüber
gieng.
Der Friseur hat ein gläsl mit weicher Pomade nach eurem
Anverlag, wie er mir sagte, gebracht, dafür ich 12 x bezahl
musste. die Perücke Frisur werde schon pr 4 x bezahl.
Zur Hubernanerl habe also gleich geschickt: sie hat nicht mehr
als 12 neue Haub zu mach, die fertig seÿn müss, folglich
wird sie an dem, was sie für dich zu thun hat, so bald nicht
Hand anleg könn. die Haube und den Hut zu schick wird auch
wohl meine Sache bleib müss, da sie kein Schritt aus dem Hause
thun kan, weil sie zu viel eÿlige Arbeit hat. Es wäre über=haupts besser gewes, wen du auch mir alles gesagt hättest,
was hinaus zu schick ist. Dermahl weis nichts andes als
den Hut, – die Haube, – und das anglois Kleid. –
und die ClavierSeyte. – –
die Pomade und ein Geschmuckpürstel, das vermutlich dein
seÿn wird, bringt die Magd mit.
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INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881
Diesen Augenblick war die Robini Lisl da, sie glaubte ihr
wäret noch hier, sie war dan beÿm Leopoldl, wo eb auch
die gute alte, eure neue Köchin, mit dem Kind spielte.
Sie empfehlt sich. ihr Brud ich nun auch zurück kom
u wird im Herbst od Fasching heurath.
Heute Abend sind General Joseph Collredo, Gr: Wallis und
seine Frau und d Sohn gr: Rudolf angekom.
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Heut frühe den 14t Junii.
Den fleischkorb hätte die Magd leicht mit herein führ kön:
allein, du wirst ihn vergess hab, und die Tresel braucht ja
den Markkorb alle tage. – Ich habe die gewohnheit
mir auf ein langes Stück Papier, das imer beÿ meiner
Schreibereÿ liegt, alles zu notier, was zu thun od zu
schreib habe, sonst würde unter so viel sach, ganz natürlich
auch manches vergess. – ist es gescheh, so streiche ich es aus.
ich notiere es meistens nur in d Geschwindigkeit mit
dem Bleÿsteften.
Der Leopoldl schickt euch viel 1000 Busserl! die Tresel
und Nandl Küss die Hände, d Heinrich empfehlt sich,
ich küsse euch von Herz, grüsse die Kind und bin ewig
euer redlicher Vatter______Mozart mp
Hier schicke dem Carl eine Geige!
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A Madame
Madame Sonenbourg
à
St: Gilgen
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