Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
The Packard Humanities Institute
Los Altos
California, USA
Morgenstern
Anja
text encoding, text editing
Kelnreiter
Franz
technical supervisor, data modelling
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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2015-9
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A-Sm
A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT)
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LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA VON BERCHTOLD ZU SONNENBURG IN ST. GILGEN
SALZBURG, 16. JUNI 1786
__________________________________________________________________\hfill Salzb. d 16t Junii
Der Leopoldl ist_________________________________________________________________\hfill 1786
Gesund u Lustig!
Wie itzt höre hat die Magd den Markkorb wied, mit Sach angefüllt,
hinausgenom. Aber die Stifelhölzer hätte d h: Sohn mit d Magd
od mit dem h: Pertl hereinschick kön. Danke für die Fische. Heut
Frühe nach 6 uhr ist d Erzb: mit 3 wäg, ied à 6 Pf: abgereist.
Gestern u vorgestern sind schon 2 ande wäg mit einem Koch pp:
LeibCamerdr Angerbauer pp: und bagage vorausgegang. Die Haupt=absicht d Reise ist den Churf: von Maÿnz dahin zu bered, daß er
den Gr: Guntacker vorschlägt, da dan d cher Papa seinem
Sohn die ReichsViceCanzlers Stelle resignier u vielleicht seine
übrig Täge, wie einige behaupt, in Salzb: zubring würde.
der Gilowsky ist seinem Vatter mit 20 f Gehalt adjungiert word;
mit dem Auftrag, die Spitäler hier fleisig zu besuch, dern wir
hier eine so grosse Menge hab. Sie sind in ihrem Vergnüg! – –
Zwisch gestern nach 12 uhr in d Nacht u heut war, wie jedman
sagt, ein erschröckliches Gewitter u zwar um 1 uhr am heftigst,
so zwar, daß unser Friseur d Berliner gar sagte, er habe gebettet,
und zu Gott geruff, ob den heute sein letzter Lebenstag seÿn
werde? – und ich, d ich um halbe 12 ins bett stieg, freÿlich
über dem Münchberg Wetterkühlung blitzer sahe, hörte,
zu meiner Verwundung! gar nichts, ob gleich alle Thüren,
weg d Wärme off steh ließ, auch, wo die Läden zu war,
die Fenster aufgemacht hatte. ich wurde gähe wach!
nach einiger Zeit schlugs 2 uhr, und ich schlief wied ein!
Der Leopold küsst euch, d Heinrich empfehlt sich, die Menscher
küssen euch die Hände. Ich umarme euch von Herz, grüsse
die Kind u bin ewig
euer redlicher Vatter
_______Mozart mp
DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM
INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881
Der Leopoldl hat mit Vergnüg die Prozession, das Salve=schüss, und den Abmarsch
beÿ der Eberlin waberl geseh. – über die Cavaglerie war ihm aber nicht. wo er ein
Pferd sieht, da schreÿt er und lacht er, und möchte dabeÿ seÿn.
A Madame
Madame de Sonenbourg
à
St: Gilgen
das fläschl bekom
wegen dem Heinrich herauskomm
weg mein Hut
und Kleid.
weg den Kreutern
Markkorb
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INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881