Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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WOLFGANG AMADÉ MOZART AN SEBASTIAN WINTER IN DONAUESCHINGEN WIEN, 8. AUGUST 1786
_____liebster freund! – gesellschafter meiner Jugend! Mit ausnehmenden vergnügen erhielt ich ihr schreiben, und nur unaufschiebliche geschäfte hinderten mich ihnen eher zu antworten. – mir ist es sehr lieb daß sie sich an mich selbst gewendet haben. ich hätte längst ihrem verehrungswürdigen fürsten |: welchem ich sie bitte mich zu füssen zu legen, und in meinem Namen für das mir zugeschickte geschenk gehorsamst zu danken :| etwas von meiner geringen arbeit geschickt, wen ich gewusst hätte, ob und was mein vater vieleicht schon dahin geschickt hat. – ich setze am Ende deswegen eine liste von meinen Neuesten geburten beÿ, woraus Seine Durchl: nur zu wählen belieben möchten, um daß ich Hochdieselben bedienen köne. – ich werde, wen es S: D: gefällig seÿn wird, in zukunft imer mit allen neu verfertigten Stücken aufwarten. überdies unterstehe ich mich S: D: einen kleinen Musikalischen Antrag zu machen, und bitte sie mein freund, denselben ihrem fürsten vorzutragen. – da S: D: ein Orchestre besitzen, so könten Hochdieselben eigenst nur für ihren Hof allein von mir gesetzte Stücke besizen, welches nach meiner geringen Einsicht sehr angenehm seÿn würde. – wen S: D: mir die gnade anthun wollten, mir eine gewisse Anzahl Sinfonien, Quartetten, Concerten auf ver=schiedene instrumenten, oder andere Stücke nach belieben das Jahr hindurch anzuschaffen, und eine bestimte Jährliche belohnung dafür auszuSprechen, so würden S: D: geschwinder und richtiger bedient werden, und ich: da es eine sichere arbeit wäre, ruhiger arbeiten. – Ich hoffe nicht daß S: D: meinen Antrag ungnädig aufnehmen werden, wen er Hochdieselben auch wirklich nicht anstehen sollte, den er entSpringt in der that aus einem wahren trieb und Eÿfer S: d: mit thätigkeit zu diensten zu seÿn, welches nur in einem ähnlichen falle möglich ist, wen man, wenigstens auf einer Seite in etwas unter=stüzet, die geringern arbeiten doch eher entbehren kan. ____in Erwartung einer baldigen Antwort und der befehle Ihres schätzbaresten ____fürstens bin ich auf imer Wien den 8:ten August 1786 _____________________________________________________________________\hfill ihr wahrer freund und diener ______________________________________________________________________________\hfill Wolfgang Amadè Mozart mp \newpage Von Wien À Monsieur Monsieur Sebastien Winter Valet de chambre de S: A: S: à DonauEschingen Erhalt d: 18t: aug u: Beantwortet mit übersendung der gewählt Musique Thema d: 13tn 7bris d: a: _________________________________________________di Wolfgango Amadeo Mozart. daß nicht durchgestrichene, ist gewählet word: d: 11tn: 7bris 786. Donauesching S. Winter: