Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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WOLFGANG AMADÉ MOZART AN SEBASTIAN WINTER IN\newline DONAUESCHINGEN WIEN, 30. SEPTEMBER 1786
________________liebster freund! – Morgen gehet mit dem Postwagen die verlangte Musique von hier ab, – den betrag der Copie werden sie zu ende des briefes finden. – es ist ganz natürlich daß einige Stücke von mir ins ausland versendet werden – das sind aber Stücke, welche ich geflissentlich in die Welt komen lasse – und habe ihnen die themata davon nur geschickt, weil es doch möglich wäre, daß sie nicht dahin gelanget wären. die Stücke aber die ich für mich, oder für einen kleinen zirkel lieb=haber und kener |: mit dem versprechen sie nicht aus händen zu geben :| zurückbehalte, könen ohnmöglich auswärtig bekant seÿn, weil sie es selbst hier nicht sind; – so ist es mit den 3 Concerten so ich die Ehre habe S: D: zu schicken; ich war diesfalls bemüssiget über den betrag der Copie anoch ein kleines honorarium von 6 ducaten für Jedes Concert anzusetzen, wobeÿ ich doch noch seine D: sehr bitten muß, gedachte Concerten nicht aus handen zu geben. – beÿ dem Concert ex A sind 2 clarinetti. – sollten sie selbe an ihrem Hofe nicht besitzen, so soll sie ein geschickter Copist in den gehörigen ton über=sezen; wodan die erste mit einer violin, und die zwote mit einer bratsche soll gespiellt werden. – was meinen Antrag, so ich mir die freyheit genomen ihrem würdigen fürsten zu machen, anbelangt, so ist zu erst für mich nöthig zu wissen, was für gattung von komposizion S: D: am besten und am nöthigsten brauchen könen, und wie viel sie Jährlich von Jeder gattung von mir zu besitzen verlangen, welches ich genau zu wissen wünschte, um meinen Calcul machen zu könen. – ich bitte mich S: D: zu füssen zu legen, und höchstderoselben meinen Wunsch deswegen bekant zu machen. – und Nun: liebster freund! – gesellschafter meiner Jugend! – da ich Natürlicherweise die vielen Jahre durch schon oft in Ricken war, und doch niemalen das Vergnügen hatte sie aldort anzutreffen, so wäre in der that mein grösster Wunsch daß sie mich in Wien, oder ich sie in Donaueshingen besuchen könte. – das leztere, verzeihen sie, wäre mir fast noch lieber! – da ich nebst den vergnügen sie zu umarmen, auch die gnade hätte ihrem gnädigsten fürsten meine aufwartung zu machen, und mich noch lebhafter der vielen gnaden, so ich in meinen Jüngern Jahren an ihrem Hofe genossen, zu erinern, welche ich in meinem leben nie vergessen werde. – in erwartung einer baldigen antwort, und in der schmeichelhaften Hofnung sie doch vieleicht noch einmal auf dieser Welt zu sehn, bin ich Ewig Wien den 30:t Sept: 1786.________________________________\hfill ihr ergebenster freund und diener _________________________________________________________________________\hfill Wolfgang Amadè Mozart mp \newpage _______________________________Nota.   
die 3 Concerte, ohne clavierStime._________fl:_____x:
109 bögen. zu 8 Xer:1432
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die 3 clavierStimen.  
33 und 12 bogen. zu 10 X:er535
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honorarium für die 3 Concerte.  
18 ducaten. zu 4 fl: 30 x81
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die 3 Sinfonien  
116 und 12 bogen zu 8 x:er1532
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Mauth und Porto3
________________________________Suma:119 fl:39 x:
À Monsieur Monsieur Sebastien Winter Valet de Chambre de S: A: S: le Prince de Fürstenberg pp: à Donaueschingen Erhalt d. 11t: 8bis 786. u. d: 14t: darauf die inbemelte Musique. Beantw: d 8t: 9bis d: a: u. auch den nembln Tag mit d Diligence inbesagten Belauf der 119. f: 39 Kaÿsergelt – mit 143 12 f: Reichsgelt Frco. übersandt. diese 143 12 f: seind aus dem Hofzahlamt auf gdgst Befehl u: anweißung abgelangt word. wie der dem H Hof=zahlmstr Baur zugestelte Schein das mehrere ausweißet. _____________________________________________________________________________S: Winter: