Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA VON BERCHTOLD ZU SONNENBURG IN ST. GILGEN SALZBURG, 17. OKTOBER 1786
_____________________________________________________________________\hfill Salzb: d 17t octob 1786 Der Leopoldl ist gesund. Die Nandl, die sich empfehlt, hat eben Adergelassen. – Ich gieng also gleich zum h: Magister und machte die Sache richtig; ich konnte mirs aber auch zum voraus einbild, daß die Knaben erst um Allerheilig zusamkom, folglich es sich der Mühe nicht lohnte, weg einem das Zimer zu heitzen und ihn in die kost zu nehm, da ohnehin nur noch 14 Täge zum Ende dieses Monats sind. – Was das Bett anlanget, so sind schon die Better da, allein zuweil brachte auch einer sein aig Bett, wie zum Beyspiel, die 2 Lospichel, die 7 Jahre da war, ihr aigen Bett hatt. das stehet beÿ ihnen; und kan auch in allem Falle auch hinach abgeändert werden. Der h: Sohn könnte ihn also auf Simon u Judas, oder auf Carolitag hereinbring; den wen er zu Frühe hereinkomt, hat er nur lange Weile; – sind aber die andern schon da, so komt er also gleich mit den and in die Ordnung. kurz! ich habe die Sache richtig gemacht, und glaube, daß der h: Sohn es für den Wolfg: sehr vorträglich find wird. Der Erzbischof soll morgen nach Tittmoning geh; obs wahr ist, stehet zu erwarten. und wäre es, so würde ich doch kaum vor dem Samstag mit dem Heinrich nach Michaelbaÿrn, etwa auf ein paar Tage, reisen. das hat alles der Hirsch noch auf den Hörnern. da wir über Lauff müss, so werd wir wohl den h: Dechant, und gleich nebbeÿ der Lenerl Mutter besuchen, dan auch den h: Stattrichter, und Fellacher. Dem Weib gieb die Saiff mit. und den Pomade Tegl, wen sie ihn nehm kan. Neues giebts gar nichts, als, daß wirkl: alle Bruderschafkutt und Bruder=schaftstäbe aufgehob sind, und wirkl: die Fexen und Narr, mit und ohne Bärt, gerade u krume, Schmutzige und Dreckichte in ihrem natürl: Schmutz u Bettl=aufzug zum Eckel nicht nur mit den DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 Bruderschaft geh, sond so ein schmutziger Bettlkerl in seiner natürl: galla, das Crucifix trägt pp: – – – – Der h: Prelat von St: Peter wird Mäntl mach lass für diejenig so das Kreutz p p: trag. Nun komt das Weib. Heinrich empf: sich. ich küsse euch von Herz, grüsse die Kind und bin euer redl: Vatter __________________________________________________________\hfill Mozart mp Die Tresel u Nandl küss die Hände. und der Leop: küsst euch alle. Der Gr: St: Julien, der knab war, das Doctorat nahm, nach Wien reisete, starb alda den 4t Tag nach seiner Ankunft an einer Lungentzündung. Schade! war ein treflicher Cavalier! DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 À Madame Madame de Sonenbourg _________________à Samt Saifen,_____St: Gilgen und PomadeTügl. DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881