Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA VON BERCHTOLD ZU SONNENBURG IN ST. GILGEN SALZBURG, 7. NOVEMBER 1786
__________________________________________________________________________\hfill Salzb. d 7t Novb 1786. Der Leopoldl ist gesund u schlim Das wird dir dein Herr gesagt hab: und eb itzt schreÿt, steigt, und spasst u lermt er neb mir. – der Schritt, den dein h: gemahl weg Neumark gemacht hat, wird dir wohl ganz was neues und auffallen=des gewesen seÿn. Heute abends wird die Bittschrift ohne Zweifel in dem Paquet der geheimd Kanzleÿ auf die Post kom, u in d Nacht nach Wien abgeh, da es gestern ganz richtig übergeb habe. Es geschehe nun was da wolle; so hat d h: Sohn wenigst unterdess eine kleine Nebenunterhaltung von dieser Sache bald pro, bald Contra, bald mit Vergnüg, bald mit Missvergnüg etwas zu plaudern, da ja doch iede Sache in dieser Welt seine gute und seine schlime Seite hat: und dieses ohne Ausnahm. – Sollte es gescheh, – so ists, ohne widerspruch, ein bestimtes Schicksaal, das durch ein augenblicklich Gedanken, geschwinden Entschlus der Betreibung, und in Zeit von zweÿ stund in Bewegung ohnaufhaltlich kom musste, um vielleicht, wer weis es, des h: Oberschreibers Beferderung dadurch zu erleichtern. Hier sende um 6 Xr Münzwasser. Du wünschet, weil der Erzb: nicht hier ist, mich in St: Gilg zu seh. das muß ich ohnbeantwortet lassen. Das Saussen im kopfe werde freylich nach u nach gewöhnt. Ich wollte es wäre von Magendämpfen. den Schwäche der Nerven ist weit gefährlicher, und hat schlimere nicht zu Kurierende Folg. Gedult! Vielleicht kom wir noch auf die wahre Ursache. dieses in Eÿl. Ich küsse euch beÿde von Herz, grüsse die Kind und bin allzeit euer redlicher Vatter Mozart mp Der Heinrich empfehlt sich. Die Nandl u Tresel küssen die Hände. DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 Die neue Actrice Md:me Bock spielt sehr gut: nur Schade, daß sie eine gewisse mänl: tiefe Stime hat, die man erst gewöhn muß. \newpage À Madame Madame de Sonenbourg à St: Gilgen DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881