Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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CONSTANZE MOZART AN CARL THOMAS MOZART IN MAILAND WIEN, 28. FEBRUAR 1809
No 28__________________\hfill wien am 28 Feberuar 1809 Lieber Karl! Deinen Brief vom 17 jäner habe ich gott sey es gedanckt bey guter gesundheit erhalten. -– alles ist mir recht was du thust wen es dir nur gut gehet dies ist mein einsiger wunsch, ich habe dir auch nur deswegen meine herzliche Mütter-liche meinung mit getheilt, und gewiß aus keiner andern ursache, wie du mir gewiß glauben wirst. Da aber wir leider desen in einem so kritlichen Zeit Punckt leben, wo sich alle augenblick etwas ändert, so rathe ich dir auch gar nicht, und laße es dir ganz und gar über, was du thuen wilst. wowi gehet es gut, und er ist sehr zu frieden wo er ist; er schrieb mir, daß er dir schreiben werde, und ich will hoffen, daß er es gethan. Mit voriger Post schrieb Nissen an dich und schickte dir wie gewöhnlich einen wechsel den du vieleich bei erhaltung meines Briefs schon in handen haben wirst. – seit dem 16 dieses auf mein Namens Tag den du schon längst vergeßen hast, ist Nissenn Ritter vom Danebrok-orden; du hast also auf seyner adresse um so viel mehr zu schreiben, und ihm zu gratuliren zu dem was er schon lange verdient hat zu seyn. schreibe mir bald und sage mir doch einmahl wer diese leute sind die dir so viel gutes gethan haben. im vorigen brief sagst du mir von einem von dem du mir in vorigen zeiten schon geschrieben hattest, allein weder ich noch Nissen konnen uns desen besinen, und in diesem sagst du: die dame ist gestorben wovon ich ihnen gesagt haben. Dieses ist alles nicht Klarheit für mich, und ich bitte dich daher mirs aufzuklären. Patuzzi war imer ein miserabler Mann, und ist gewiß selbst schuld wen es mit seyner Frau dahin komt wie du und ich glaube. Daß jmparatrice Tod ist wuste ich und nahm großen antheil daran, da es jamer schade für ihr Talent ist, welches mir so viel vergnügen machte, allein es konnte nicht anderst komen weil sie sich zu viel anstränckte und ich sagte oft daß sie einmahl auf dem Theater bleiben müße. ihre schwester Mariane wird das selbe schicksahl haben. nun lebe wohl sey fleißig und glaube daß du dadurch glücklich machen kanst deine ____________________________\hfill Mutter Constance solte ich den meinen Hut auch dieses jahr nicht bekomen können? alle die dich kennen laßen dich grüßen, besonders aber deine Tante Sophie die mit ihren Man recht glücklig in Ungarn lebt. auch mein schöner lieber weiser ami den ich seit dem Tage deiner abreiße habe, und mir so zugethan ist daß er denjenigen der mir etwas zu leid thuen wolte in 1000 stücke zereißen würde laß dich grüßen wen er sprechen konnte das arme Thir kan sich noch nicht in wowis abreiße finden, wen ich ihm nun sage: wo ist wowi? so sucht er das ganze hauß aus. und er hat ihm doch nichts gutes gethan und war im gegen-Theil ein Bößer Bube gegen ihn. 1809