Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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CONSTANZE NISSEN AN CARL THOMAS MOZART IN MAILAND KOPENHAGEN, 20. DEZEMBER 1810 mit Nachschrift von Georg Nikolaus Nissen
No 30 Mein Lieber Karl!____________________\hfill Kopenhagen am
20. DecemberDas Datum hat Georg Nikolaus Nissen nachträglich notiert.
1810 Ich eille dir die Freude zu Berichten, die ich hatte, als ich die Ehre gehabt habe, Bey der Gräfin Schimelman, Frau des staats Ministers und schwester des Baron Schubarts und gewiß deines großen göners zu sein, die mir sagte: das ihr Bruder |: Nemlich B: Schubart :| dies komente fruhjahr hiher komen will, und daß er den König deswegen schon gebethen habe. So gleich entstand die idée bey mir, ob du nicht vieleicht mit ihm komen köntest? und ich glaube nach allem dem was ich von ihm, und seiner anhänglichkeit zu dir hörte, daß es dich nicht viele Mühe kosten soll, ihn dazu zu überreden; – Ich glaube daß wen du ihm einen recht herzlichen Brief schreibst, worin du ihm sagst: daß wir so sehr wünschen uns nach so langen jahren wieder einmahl zu sehen, daß er es dir nicht abschlagen wird dein König wird dir gewiß auch erlaubtniß geben, wen er die gelegenheit und die ursache davon erfahrt. – B: Schubarts Frau kömt nicht mit, um so mehr hoffe ich und da er ohne hin wieder zuricke gehet, so könntest du auch wieder mit ihm. – Gott gebe daß mein plan ausgeführ wird, sonst gebe ich auf dich in diesem leben mehr zu sehen. so wie man sagt bring er den Sohn des Berühmten Zoëga aus Rom mit, allein dies hindert nicht, daß du nicht auch mit komen kanst, und wer weiß, ob es ihm nicht angenehm ist, die Söhne zwey be-rühmter Männer mit zu Bringen, und were es nicht B: S: den ich mich nicht getrauen darf etwas zu den reiße Kösten bey zu tragen, so wolte ich es gerne thuen. allein so kann ich nicht – überleche alles, und versäume keine Zeit so geschwind wie möchlich an Baron Schubart zu schreiben und mir ausführlich darüber Nachricht mit zu theilen – Nun wirst du
meinen Brief vomBrief vom 13. November 1810.
_____auch schon haben worinen du erfahren wirst, daß es mir hier recht gut gehet, und daß mir das Clima recht gut bekomt. und daß ich noch nicht weiß was aus dir geworden ist ist Lichenthal noch bey dir, was macht er? spricht er recht viel dumes zeich? – mit Nächstem wirst du von einem Dänem einen Besuch bekomen der dir Briefe von mir mit Bringen wird, und ein ardiger und geschicker junger Mann ist. – hast du lange keine Nachricht von deinem Bruder? – was macht dein
PianoforteConstanze Mozart hatte vor ihrer Abreise nach Kopenhagen das Hammerklavier von Wolfgang Amadé Mozart aus der Wiener Werkstatt Anton Walters (1752–1826) ihrem Sohn Carl Thomas geschenkt und nach Mailand geschickt.
? führt es sich noch imer recht gut auf? ich glaube dies schon geschrieben zu haben, daß mir mein Man, von Stein aus wien eins komen läßt Soltest du so glücklich seyn und meinen plan in ausführung bringen, mich zu besuchen, so kanst du mir wohl etwas Schönes auf ein Kleit welches aber nicht gar zu theüer kömt mit bringen, den da ich ietz bey hofe erscheinen muß so kan ich es wohl braugen, allein es muß elegant und nicht theüer seyn, auch kanst du mir vieleich den gewißen stroh Hut mit bringen, solte es dich aber vieleicht wegen der Mauth irgend wo in verlegenheit bringen könen, so laße alles nur Dich nicht weg, und nun lebe wohl und liebe mich und laße mir die Hoffnung dich dieses frujahr schon küßen und an mein Herz trücken zu können so machst du glücklich deine dich zährlich liebende Mutter Constance Nissen. Hansen, Horneman. Münster und alle die dich kennen laßen dich vielmahl grüßen. dein guter vater aber, wünscht mit uns und wen er etwas dazu beytragen kan wird er es gewiß auch thuen. – ist jageman wieder nach wien? – ist Signor Veluti wieder in jtalien? hast du ihn seit her gesehen? er ist ein liebens würdiger junger Man und ein großer Künstler, schade daß ich ihn nicht eher kenen lernte. – noch mahl lebe wohl und schreibe mir bald. ________________________________________Sie können den B. Schubart unsern ________________________________________beßten Respect vermelden. Mein lieber Carl, wenn das Glück so wohl will, daß Sie kommen können, und Sie etwas für Ihre liebe gute Mutter mitnehmen, so rathe ich, es allent-halben auf der Mauth anzugeben, theils um nicht wieder Regentenbefehle zu handeln, theils auch um die glückliche Ueberbringung zu sichern. die eigentliche Mauth wird, dünkt mich, nur bey dem Eintritt in Dänemark bezahlt: in den Ländern, durch welche Sie reisen, wird nur eine kleine Transito-abgabe seyn. Transito-Sachen werden gewöhnlich an den Gränzen plombirt, damit sie nicht abusivement im Lande bleiben. Unsere Briefe sind vom 29. Sept., 13. Nov. und
28. Nov.Ein Brief vom 28. November 1810 ist nicht erhalten.
gewesen: von letzterem ist ein Herr Malling, Architekt, Ueberbringer, der sehr empfehlenswerth ist. Leben Sie recht wohl! Ihr Vater Nißen
A Monsieur Monsieur Mozart. Italie.__________Milan.  R 4 HAMBOURG MILO.GEN7 1810