Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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2009-08-20 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=83 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:22 2022
JOSEPH SCHLETT AN MAX KELLER IN ALTÖTTING MÜNCHEN, 4. FEBRUAR 1826
______________________________________________\hfill München den 4 februar 1826. Wohlgeborener, Hochzuverehrender Herr! Ich kann auf die diesmalige Anfrage eben so wenig als auf jene, welche durch Herrn Zweckstetter an mich kam, mir genügen=de Auskunft geben, ungeachtet aller meiner Mühe. Nicht in der Eos, sondern in der Flora N. 8 erschien ein Aufsaz aus dem in London erschienen Buch: Reminiscences of Kelly. Das Buch selbst aber kam nicht hieher, sondern nur Auszüge aus demselben, in englischen Zeitschriften, welche von dem hiesigen Musaeum, oder von der Gesandtschaft gehalten werden. Diese Auszüge nun wurden übersezt und in die flora eingerückt. Auch vorgestern erschien eine Fortsezung, wovon aber Mozart betrefend nichts mehr vorkömt. Man versichert mich, daß überhaupt von ihm nicht mehr die Rede ist, und der Aufsaz von N. 8 allein seiner Erwähnung thut, welches ich glauben muß, bis ich das Buch selbst erhalte, wozu aber wenig Hofnung ist, indem Schriften dieser Art von der hiesigen Bibliothek nicht angeschaft werden, welche an englischen Werken sehr arm ist. Es thut mir leid, daß ich ungeachtet meines besten Willens die erwünschten Dienste nicht leisten kann. Der Tenorist Schack, für welchen Mozard die Zauberflöte und mehr anders geschrieben hat, hält sich hier auf. Er soll eine Menge Anekdoten aus jener Zeit wissen. Ich kenne ihn, und wollte einen Brief von dem hrn. Ritter v. Nissen ihm zu=stellen. Ob es sich dabei der Mühe lohne, in weitere Schreibe=reien sich einzulassen, und die Wittwe des Verewigten all dieß nicht besser wisse, muß ich dahin gestellt seÿn lassen.– Leid hat es mir gethan, daß ich Sie an dem lezten Nachmittag Ihres Hierseins nicht mehr gesehen. Ich glaubte nicht mehr, daß Sie komen würden, ging aus, wartete bei Scheidl, doch umsonst. Besuchen Sie uns bald wieder, damit ich Sie öfter und länger sprechen könne.__________ Wie gerne möchte ich nicht Oettin=gen näher seÿn, um des heiligen Ortes, der schönen Gegend und Ihres Umganges genießen zu können. Empfehlen Sie mich Ihrer Frau.___ Ich bin mit aller Hochachtung ________________________Dero ________________________________________________________\hfill ergebenster Diener ________________________________________________________\hfill JSchlett, ehemaliger __________________________________________________________________\hfill Prof. \newpage Herrn Herrn Keller, Organisten Wohlgeb. in Altoettingen frei [... (unleserlich)] MUNCHEN 4 [... (unleserlich)]ER1826