Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
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Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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2009-08-20
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A-Sm
A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT)
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JOSEPH SCHLETT AN MAX KELLER IN ALTÖTTING
MÜNCHEN, 25. FEBRUAR 1826
___________________________________\hfill München den 25ten Febr 1826
__________Verehrtester Herr Keller
So eben erhalte ich von der K: Musikintendanz das Verzeichniß
jener Mozardischen Kirchencompositionen, mit ihren Thema’s
welche in der hiesigen Capelle vorhanden sind. Nach einer schon
vor mehr als 30 Jahren mir gemachten Aeußerung des Kapell=meisters Winter, war es das Offertorium: Misericordias Domini
welches Mozard während seines hiesigen Aufenthaltes in
den Carneval, wo sein Idomeneo aufgeführt wurde, schrieb; vielleicht
in der Absicht, um dem damaligen Intendanten Grafen Seeau
seine Talente für den Kirchenstÿl zu erproben. Sollte Hr: von
Nissen nähers über diese vorhandenen Compositionen zu wissen verlangen,
so müßte er sich an den Intendanz=Rath wenden unter folgender
Adreße: „Heinrich v. Spengel, k. Oekonomierath, Ritter des Ci=vilverdienstordens”, und mir den Brief beischließen, da ich alles
Mögliche besorgen würde.
_____Ich konnte Unpäßlichkeit wegen nicht ausgehen, um mir die Thema’s
auf fein Papier schreiben zu lassen, und sie so mit der Post zu überschicken.
Ich übermache sie, wie ich sie erhielt, durch den Bothen.
Das Schreiben an Herrn Schack werd ich sobald ich wieder
ausgehen kann, selbst überliefern.
Ist ein hiesiger Herr Lieutenant, Keller, der sich
viel mit Musik abgeben soll, Ihr Herr Sohn? Man
glaubt es, und ich hörte es so.
Es wird mir imer angenehm seÿn, dem fleißigen
Herrn Ritter jene Dienste alle zu leisten, die ich zu
leisten vermag.
Wäre ich nur auch im Stande, lieber Herr Keller,
Ihnen meine Achtung und Verehrung durch irgend eine
Handlung der Ergebenheit zu bezeugen.
Die Ceremonie der Herzabgabe mag rührend
werden in Erinnerung an jenen, der es besaß, und –
doch genug!
_____Empfehlen Sie mich Ihrer Frau.
_____Ich bin mit aller Achtung
_____________________________________________\hfill Dero
Von der Lebensgeschichte________________________________\hfill ergebenster Diener
des Mägerle habe ich noch nicht heraus=___________\hfill JSchlett, Prof.
geschrieben, was ich zu meiner vorhabenden
_____Arbeit nöthig zu haben glaube. Im Kurzem soll es jedoch geschehen.