Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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2009-08-20 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=117 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:23 2022
CONSTANZE NISSEN AN FRIEDRICH SCHWAAN IN ROSTOCK SALZBURG, 2. SEPTEMBER 1832 mit Nachschrift von Sophie Haibel
Vor allem an meinen lieben Freund Schwaan in Rostock ihm für seyne so herzliche liebe Freundschaft und seyne so große Theilnahme an allem was mich u die meinigen betrift meinen inigesten Dank abstatten. – ja mein Freund, es war wohl eine große Sorge für mich meine geliebten zärtlich geliebten Sohn Wolfgang in der grösten gefahr in Lemberg zu wißen, allein die gütige Vorsehung, mein gütiger Schöpfer, hat ihn geschützt, und mir Erhalten Auch hatte ich durch mehr als ein halbes jahr alle 8 Tage Briefe von ihm, dem guten lieben Sohn. und dies jahr war ich so gar, so glücklich ihn 3 Wochen bey mir gehabt zu haben. hette ihn noch 3 Wochen bey mir haben könen, wen ich ihn nicht überredet hete, das Gasteinner Bad zugebrauchen. weil er so sehr übel und kranck aus sah. obschon er nicht Bettlägerig kranck war, mußte ich doch einsehen, daß sein gutes Herz und seyne Seele zu viel gelitten, durch den Verlust, so vieller Freunde und bekante, die er durch diese Kranckheit Verlohren hatte gewiß nicht gesund seyn konnte, auch hatten er imer Kolick und ab-weichen, welches mir andeütete, daß er gestärck werden muß, und nichts in der Welt so wohltätig ist, als dies göttliche Bad. Gott sey es gedanck, daß er meinem Rathe gefolgt, und es gebraucht hat; Nun ist er wieder frisch und gesund am 23 august mit meinem Mütterlichen Segen nach Wien abgereist, woher ich auch schon so glücklich war gestern den zweyten Brief zu erhalten, worin er nicht genug sagen kan, wie wohl er auf ist. So viel von ihm, und nun von mir u meiner guten Schwester, die ich seit unserer Briefpause zwey mahl dem grausamen Tode nah gehabt habe Nun ist sie aber ganz wohl auf, und ich kan meinem gütigen Schöpfer nicht genug dafür dancken. daß ich so wohl auf bin, u so viel Trübsahl und Angst überstehen könte hab ich wohl ganz allein Ihrem so inbrünstigen gebethe zu Gott dem allmächtigen zu verdancken, sonst würde es nicht möglich seyn. fahren Sie fort mich und die meinigen zu lieben, und glauben Sie, daß es suchen wird zu verdienen Ihre Ewig danckbare, Sie hochschätztende Freundin _______________________________________________________\hfill Constanza Etatsräthin von Nissen _________________________________________________________\hfill gewesene Wittwe Mozart Salzburg am 2 Sep 1832 Nehmenn Sie, Geschäzester Freund! meinen innigsten Dank für ihre Versicherungen wahrer Freundschaft Ich bin so sehr davon durchtrungen daß mir nichts zu sagen übrig bleibt als Sie zu bitten mir selbe stets in ihrem so Edlen Herzen zu Erhalten, wofür stets mit inigstem Dankgefühle ich verbleiben werde, dero inigste Freundin Sop: Haibel \newpage 10a von Salzburg An Den Wohlgeborenen Herrn Herrn Frid: Schwan, Musiklehrer in Rostock im Meckelburgischen Nro 4 Von September 1832. R. 4. SALZBURG 2 SEP. 1832 BERLIN 9. SEPT.