Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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CONSTANZE NISSEN AN JOHANN HEINRICH FEUERSTEIN IN PIRNA SALZBURG, 20. OKTOBER 1832
Werther Freund! Ihr letztes schreiben vom 31 Juli machte mir viel sehr viel Herzen den in dem ich einsehen muste wie tief Sie gekränkt, u Nieder gebeigt sein musten, durch das Betragen einer Persohn die Ihnen so Viel als Gattin und als Mutter schuldig war. Allein sind Sie Man, tragen Sie Ihr Schicksahl Ihres Kindes wegen, so gut Sie konen, damit Sie nicht auch noch durch allzu große Kränkung Ihre unschuldige Tochter um ihren Vater bringen; Gott unser allmächtiger Vater wird Sie dafür segnen, wen Sie nun Vater und Mutter Stelle zugleich bei ihr Vertretten. – Trösten kan ich Sie nicht, so gerne ich auch wolte, das kan nur die Zeit – und nun zu unsern Geschäften – Ich gab mir vielle Mühe hier in Salzburg Ihr Buch in Verlag zu bringen, allein überall gab man mir zur Antwort: daß es schon länger als ein Jahr in allen Zeitunge Deutsch=lands angekündigt war, und daß man es dahero nicht mehr in Verlag nehmen könte 5 oder 6 Exemplare davon will die Mayerische Buchhandlung in Comission nehmen, wie Sie aus ihrem eigenen schreiben an mich er=sehen werden. Mehr könte ich mit allem guten willen nicht leisten ist dieses anerbieten Ihnen so recht? so sind Sie so gütig diese 6 Exemplare durch __________Fracht Wagen an die Mayerische Buchhandlung und nicht an mich zu schicken, indem letzteres zu theuer komen würde. So muste ich für daß mir überschicke Buch auch den Mauth bezahlen, 1 f 41 x schweres geld, die Mayerische Buchhandlung gab mir 1 f 39 [x und] das nur in leichtem geld, so habe ich gegen 22 x schaden – und nun bin ich so freu Sie an meine Eignen Geschaften zu errinneren, aus rüksicht Ihrer trauer=igen lage ließ ich Ihnen stillschweigend fast 3 ganze Monate dahin gehen, nun aber kan ich auch nicht länger warten, indem ich von allen Seiten um geld geplagt werde. Könen Sie mir vielleicht nicht alles auf einmahl schicken, so schicken Sie mir doch so viel Sie indeßen können und sagen Sie mir wie viel Sie mir noch schuldig bleiben, und wie, und wan Sie mich bezahlen wollen. Schohnender kan ich ia nicht gegen Sie verfahren. Auch muß ich nochmahls bitten, mir alle in Handen habende Manuscripten zu überschicken. So leben Sie wohl, geben Sie recht bald antwort __________________________________________________\hfill Ihrer Freundin Constanze Etats=Salzburg am 20 8ber_____________________\hfill Räthin von Nissen gewesene Wittwe _____1832___________________________________________________________\hfill Mozart \newpage An den Wohlgeborenen Herrn Doctor von Feuerstein in Pirna bei Dresden R. 4. SALZBURG [... (unleserlich)] OCT. 1832