Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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CARL THOMAS MOZART UND CONSTANZE NISSEN AN FRIEDRICH SCHWAAN IN ROSTOCK SALZBURG, 17. OKTOBER 1836
Hochgeschätzter Herr!_____________________________________10f _________________________________________________________________________25 _____Die freundschaftliche Theilnahme welche Sie Hochgeschätzter Herr an unserer Familie nehmen, wie so häufig mir von meiner Mutter geschildert wird, und Ihr liebenswürdiger an dieselbe gerichteter Brief einen sprechenden Beweis bietet; flößet mir die Gesinungen der innigsten Erkenntlichkeit und Anhänglichkeit wie auch den heißen Wunsch ein daß auch mir die Ehre und das Vergnügen Ihrer persönlichen Bekanntschaft zu Theil werden möge. _____In der Hofnung daß bey einem neuerlichen Besuche im deutschen Vaterlande die Umstände mir gestatten werden einen Ausflug in meine Geburtsstadt zu machen, und daselbst diesen Wunsch zu realisieren; ersuche ich Sie indeßen Schätzbarster H v: Schwaan die Versiche=rung meiner Hochachtung und Freundschaft, wie auch das Anerbieten meiner Dienstfertigkeit zu jedem Ihrer werthen Befehle annehmen zu wollen, und unterzeichne mich _____Dero Ergebenster aufrichtiger Diener und ____________________________Freund Salzburg 17 8b 1836.________\hfill  Carl Mozart. Sie sehen mein Hochgeschätzter Freund, daß ich Nun so glücklich, endlich auch diesen meinen so sehr geliebten Sohn in meine Arme zu schließen und ihm durch 3 Wochen täglich meinen Mütterlichen Segen mittheilen zu können bin, wofür ich meinen so gütigen Schöpfer nicht genug danck=bar sein kan, um so mehr, muß ich ihm danckbar sein, und bleiben, da er meinen so theueren Sohn mitten in der größten gefahr da die Cholera in Majland |: wo er angestelt ist :| war, doch wunderbar geschitzt hat; wo täglich Hunderde um ihn her das opfer dieser schrecklichen Kranckheit wurden. Ich bitte Sie mein Hochgeehrter Freund für mich ein Danckgebeth dem gütigen Schöpfer zu schicken, daß er mich dieses unaussprechlige glück, mich unwürdige sünderin geniesen läßt, ach großer Gott! wie kan ich dir danckbar gnung sein, und werden, ich fühle wie groß deine liebe und barmherzigkeit gegen mich ist; ach ich will Dich lieben loben preißen anbethen, im geist und in der wahrheit, will dir und deinen geliebten Sohne meinen Heiland und erloßer ge=horsam sein, will Deine heiligen gebothe halten wodurch ich Hoffen kan meinen Himlischem Vater und Gott Sohn in demuth und andacht wohl gefällig zu werden; um nur ja dieses Glückes würdig zu werden. Ich bitte Sie nochmahls mir mit Ihrem danck und gebete gegen unseren Himlischen Vater bei zu stehen, den Sie könen nicht glauben wie vollkomen glücklich ich bin. – bei durchlesung dieser wenigen zeilen, sehe ich daß ich recht kauter welsch geschrieben, allein Sie mein geliebter Freund werden mich doch verstehen; ich schliese daher und \newpage warte auf zeiten wo ich ruhig sein werde. Leben Sie bis dahin und lieben imer die Mozartische Famiele von meiner guten Schwester alles erdenkliche so wie von mir an Ihre liebe Gattin. Herrn Herrn Franz Schwaan Musik Lehrer in Rostock.