Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie MozartDigital Edition of Letters and Documents from the Mozart FamilyInternationale Stiftung Mozarteum SalzburgSalzburgAustriaThe Packard Humanities InstituteLos AltosCalifornia, USAMorgensternAnja
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KelnreiterFranz
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Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich LeisingerDigitale Mozart-Editionhttps://dme.mozarteum.at2009-08-20CC BY-NC-SA 4.0https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=199A-SmA-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT)last file update: Wed May 11 14:48:25 2022JOHANN VON FINETTI AN CARL THOMAS MOZART IN MAILAND
BRESCIA, 8. JULI 1853No 10_____Verehrtester Herr u. Freund._____Mit Ihrem schätzbaren Schreiben vom
3.ten l. M sind Sie meinem Wunsche
von Ihnen wieder Nachrichten zu erhal-ten zuvorgekomen. Ich danke Ihnen für
die wahrhafte Freude, welche Sie mir
und den Meinigen dadurch verschafft
haben. Insbesonders freut es uns herz-lich daß Ihr Gesundheits und Gemüthszu-stand ungeachtet der früher kalten und
regnerischen nun aber heißen und
äußerst trockne Jahreszeit und unge-achtet der orientalischen endlosen Ver-wicklungen imer vortrefflich ist, wie
wir es auf das Innigste wünschen._____Das Befinden des Fräuleins, welches Ihnen
für Ihre so herzliche Theilnahme unend-lich erkenntlich ist, ist, Gott sei Dank, ge-nug gut und zufriedenstellend: und die
Wassercur hat daher bis jetzt einen
guten Erfolg gehabt, und es steht zu hof-fen daß der weitere Gebrauch des Mi-neralwassers dessen Gesundheitszustand
zu dem gewünschten Ziele führen wird.
Aber meine jüngere Tochter, die Mathil-de, hat eine ernste und gefährliche Kran-keit überstanden. Sie hatte nämlich eine
Art Lungenentzündung gehabt, welche, wie
gesagt, sehr drohend gewesen war und
nur durch die eiligsten und energi-sche Mittel in ihren weiteren Fort-schritten gehindert und entfernt wer-den konnte. Sie können unmöglich
begreifen in welchem Kumer und
in welchen schmerzlichen Sorgen ich
mich befunden habe. Dem Himel
sei es tausendmal gedankt, nun befin-det sich meine Tochter auf dem Wege
der gänzlichen Besserung; allein sie
erheischt alle Vorsichten damit sie kei-nen Rückfall, der noch gefährlicher
wäre, mache. Theils wegen der Beendigung
der unternomenen Wassercur des Fräuleins
theils wegen der vollkomenen Herstelllung
meiner Tochter werde ich meine Rückkehr
nach Mailand länger, als es meine Absicht
gewesen wäre, aufschieben müssen und
sie daher schwerlich vor dem Ende d. M. be-werkstelligen können. Durchaus nicht Mai-land sondern das Vermissen Ihrer uns
Allen hochwerthen und lieben Person ist
es was uns diese verspättete Rück-kunft fühlbar und bedauerlich macht.
Wir hoffen jedoch ganz zuverläßlich
einen wucherschen Ersatz dafür in
Salzburg haben zu werden. Wir be-schäftigen uns in der That in Gesprächen
mit der in jeder Hinsicht erfreuliche-ren zukünftigen Existenz in jener
unter allen Beziehungen angenehmen
Stadt und Gegend.
Genehmigen, werthester Freund, die herz-lichsten Erinerungen des Fräulein und
meiner Töchter und die erneuerten
Versicherungen aller meiner Hochachtung
und Freundschaft womit ich bin
Brescia 8 Juli 1853____\hfill Ihr ergebenster Diener Joh. FinettiAn Ihren Joseph samt Peppa bitte ich unsere Grüsse.All Pregiatissimo Signore
Il Sig.e Carlo MozartMilano
Strada della Cavalchina
No 1419BRESCIA87