Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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JOHANN VON FINETTI AN CARL THOMAS MOZART IN CAVERSACCIO GRADISCA, 7. OKTOBER 1856
No 79 _____Verehrtester theuerster Freund. _____Ich habe Ihren lieben Brief vom 29.ten v. M. hier in Gradisca richtig erhalten, und es hat mich sehr gefreut aus demselben entnomen zu haben daß, obgleich Ihre Reise mit mancher Unanehmlichkeit verbunden gewesen sei, Sie doch gesund und wohlerhalten in Mailand angekom-men sind. Ihre Abreise von Salzburg ließ auch bei mir eine höchst betrüben-de Leere zurück; denn durch die auf-richtige und warme Freundschaft, welche ich für Sie fühle, wurden Sie gleichsam ein Glied meiner Familie. Es ist al-lerdings sehr tröstend für mich Ihre Zusage eines recht baldigen Wiedersehens in Salzburg und meine Aussicht, wenn nicht schon heuer, doch ganz gewiß künfti-ges Jahr, Sie in Ihrer ländlichen Ein-samkeit besuchen zu können. Es wird Ihnen sicherlich nun recht wohl thun die Ruhe und die Stille des Landes nach einer so bewegten, Sie so sehr in Anspruch genomenen Zeit. Vor meiner Abreise von Salzburg, die den 29.ten v. M. erfolgte, wurde ich von Ihren Bekannten und Verehrern besonders beauftragt Sie herzlichst zu grüssen, sobald ich Ihnen schreibe. Dieses angenehmen Auftrages ent-ledige ich mich hiemit und werde nach meiner Rückkehr nach Salzburg denselben die gewünschten Nachrichten über Ihr gutes befinden ertheilen. Seit dem 2.ten l. M. befinde ich mich in Gradisca bei meinen Angehöri-gen. Wir haben hier die herrlichste Witterung heiter und warm, wie es schwerlich in Salzburg oder viel-leicht selbst bei Ihnen seyn wird. Es hat mich gefreut daß Giuseppe sich wohl befindet; ich bedaure aber die arme Peppa über das was Sie mir mittheilten. Grüssen Sie mir beide herzlich: und eben so empfehlen Sie mich der Frau Wagner, Ihrer theu-eren Reisegefährtin. Meine Töchter empfehlen sich Ihnen bestens und dasselbe thun, unbekan-ter Weise meine hiesigen Verwandten. Neues gibt es nichts, wenigstens weiß ich nichts; denn auf dem Lande, wo ich auch lebe, ent-behre ich jeder Zeitung. Besser viel-leicht nichts hören und nichts wissen; denn leider gibt es in Allgemein nichts erfreuliches Genehmigen Sie die Gefühle meiner unwandelbaren Hochachtung und Ver-ehrung mit welcher ich mich beehre zu seyn _____________________\hfill Ihr ergebenster Freund u Salzburg_____\hfill Diener den 710 1856_________\hfill Johann v. Finetti Al Pregiatissimo Signore Il Sig.r Carlo Mozart Caversaccio Prov.a di Como GRADISCA 810 COMO 1010