Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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FRANZ XAVER WOLFGANG MOZART AN LEOPOLD VON SONNLEITHNER IN WIEN WIEN, 18. MÄRZ 1839
Mein gütigster H v Sonnleithner! Imer verschob ich es von einem Tag zum andern, (um Ihnen persönlich meine Bitte vorzutragen) mich morgen Abends, wo wir eine kleine Musick bei mir machen, mit Ihrer, mir so überaus werthen Gegenwart, beehren zu wollen; allein all diese Zeit her, war ich wirklich wie behext, und kon=te zu gar nichts komen; bald muste ich für den
Joseph’s Tag19. März
, Proben mit Schülern ma=chen, die ihre Eltern überraschen sollen, bald kam jemand zu mir, das mich am Ausgehen hinderte, wenn ich schon dazu bereit war, und so tausend kleine Dinge, und Calamitäten, die meine Projekte störten, und mich hinderten, mit dem besten Willen von der Welt, selbes nicht in Ausführung bringen zu können: Nehmen Sie Verehrtester! daher diese meine schriftliche _________________________________________ Bitte, gütig auf. und strafen mich nicht, durch die nichterfüllung derselben. Fr. v Webenau erzählte mir heute, sie so gütig war, Sie gestern davon zu pre=veniren, und mit Schrecken erfuhr ich, daß ein früheres Engagement Sie schon binde; doch, da wie ich hoffe, es bey H v Molitor nicht zu lan=ge dauern wird, und wir das Projekt ha=ben, recht viel Musick zu machen, und zwar Gute, aus Idomenéo, Titus (das erste Finale) sodann einen ganz unbekannten Canon von Mozart, einiges von Marschner und Onslow , dann auch Fr. v Webenau ein paar
ImpromptüsNichts näheres bekannt, unveröffentlicht.
(eigener Composition) selbst spielen, und ein Dtto 
Trio mit ChorNichts näheres bekannt, unveröffentlicht.
, auf=führen lassen wird, so bitten wir recht sehr wenn es Ihnen möglich ist, die soirée dort ein wenig abzukürzen, und mir den Rest des Abends zu schenken, es würde mir, und meiner Schülerinn Fr. v Webenau, das gröste Vergnügen seÿn wenn Sie diese Bitte erfüllen, und wir wür=den Ihre Gefälligkeit mit großem Dank erkennen. Keine Stunde ist zu spät, [die] Sie uns das Vergnügen Ihrer Gegenwart sch[en]=ken. Genehmigen Sie zugleich die Versicherung meiner unbegrenzten Hochachtung, und Verehrung ____________________\hfill ergebenster _________________________\hfill \hfill W. A. Mozart. Am 18ten März 839. \newpage P. T. Herr Herr Edlen von Sonnleithner Hochgeborn Schottenhof 3ten Stock.