Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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2022-06 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=2074 A-Sae A-Sae: Archiv der Erzdiözese Salzburg. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:28 2022
FRANZ XAVER WOLFGANG MOZART AN FRANZ VON HILLEPRANDT IN SALZBURG WIEN, 6. MÄRZ 1843
____________________________________________________________________________No 237. ___________________________________________________\hfill Wien am 6t März 843 _____________________________________________________________________________________Fasc. I. _____Geehrter Freund! Vorerst empfangen Sie, so wie sämtliche hochverehrten Mitglieder des Repräsentanten Körpers, meinen inigsten, tiefgefühltesten Dank, für die Auszeichnung, der Sie mich, durch die
Ernenung zum EhrenkapellmeisterDie Repräsentanten des Dommusikverein und Mozarteums hatten Franz Xaver Wolfgang Mozart in ihrer Sitzung am 7. November 1842 zum Ehrenkapellmeister des Vereins ernannt. Franz von Hilleprandt setzte noch am selben Tag ein Schreiben an Mozart auf. Aus dem Sitzungsprotokoll (A-Sae, Dommusikverein 422) geht hervor, dass die Ernennung zum Ehrenkapellmeister auf Mozarts eigenen Wunsch zurückging.
, Ihrer mir so sehr am Herzen liegenden
AnstaltDer 1841 gegründete Dommusikverein und Mozarteum.
, würdig hielten, und nehmen Sie hiefür die Versicherung, ich mit Vergnügen jede Gelegenheit ergreifen werde, dem Mozarteum nach besten Kräften nützlich zu seÿn. Ich ersuche Sie, in der nächsten Sitzung, diese meine Gefühle, sämtlichen P T. geehrten Mitgliedern, gefälligst mittheilen zu wollen. – Die übersandten
DiplomeDiplome für Wiener Persönlichkeiten über die Ernennung zu Ehrenmitgliedern des Dommusikverein und Mozarteums.
und
JahresberichteErster Jahresbericht vorgetragen bei der Plenarversammlung des Dom-Musik-Vereines und Mozarteums zu Salzburg, Salzburg 1843.
, habe ich bereits alle an die Adressen abgegeben, und überal die schönsten Versprechen dagegen erhalten. Namentlich sagten mir die Herrn Diabelli, und Haslinger zu, dem Vereine nächsten ein Geschenk an Musikalien zu machen, und ich werde die nöthige Sorge tragen, die Sache nicht in Vergessenheit komen zu lassen. – So viel ich weis, ist nun das
Legat, an den Tischler Hansen in Copenhagen bereits ausgezahltConstanze Nissen hatte in ihrem Testament vom 23. Juni 1841 dem Tischler E. M. Hansen in Kopenhagen ein Legat von 100 Gulden bestimmt, da er seinen erstgeborenen Sohn nach ihr Constantin getauft hatte. Sie kannte Hansen vermutlich aus ihrer Zeit in Kopenhagen 1810 bis 1820.
, da sich die Dänische Gesandschaft deßhalb, an das Salzb Landrecht gewendet hat. Dagegen ersuche ich Sie, den Rest der
PensionConstanze Nissen bezog seit dem Tod ihres dänischen Ehemanns Georg Nikolaus Nissen im März 1826 halbjährlich eine Witwenpension aus Kopenhagen. Sie war am 6. März 1842 in Salzburg gestorben. Franz von Hilleprandt vertrat die Mozart-Söhne in den Erbschaftsangelegenheiten.
meiner Mutter nicht zu übersehen, und das Nöthige, in dieser Angelegenheit, veranlassen zu wollen. Auch bitte ich Sie recht sehr, H v. Petzold, an sein gegebenes Versprechen, hin=sichtlich des
GrabmalesDas Grabmal des Ehepaares Nissen befindet sich auf dem St. Sebastian-Friedhof in Salzburg. Es wurde im Frühjahr 1843 von dem Salzburger Bildhauer Franz Hitzl (1791–1856) restauriert und mit einer neuen Inschrift für Constanze Nissen versehen.
meiner Eltern gütigst zu erinern, und ihn im Voraus meines herzlichsten Dankes, für seine Gefälligkeit zu ver=sichern. – Ihre geehrte Mutter, sieht vortrefflich aus, und trug mir alles freundliche an Sie, und all die Ihren auf. – Brandstätter ist in seinen Studien sehr fleißig, und ich hoffe nach gemachter Prüfung, ihm wieder mehr Zeit für die Musick bleiben wird. Da er wirklich Talent hat, so wäre es schade, wen er dieses nicht bestmöglich ausbilden würde, wozu es ihm übrigens auch gar nicht an guten Willen fehlt. Er hat nur so manche üble Gewohnheiten abzulegen, was ihm auch mit Beharrlichkeit gewiß gelingen wird. – Leben Sie recht wohl, lieber guter Frd, empfehlen Sie mich Ihrer gütigen Frau Gema=lin, Fr Töchtern und Söhnen, so wie allen Bekanten, und behalten Sie in freundlichem Andenken Ihren ergebenen Frd ________________________________________________________________________\hfill W A Mozart mp Wien An Herrn Herrn Franz Edlen von Hilleprandt Dr der Rechte, Hof und Gerichts Advocat und K. K. Notar etc etc _____________in Franco______Salzburg FRANCO WIEN 9. MAR SALZBURG 11. MAR