____________________________________________________________________________No 237.
___________________________________________________\hfill Wien am 6t März 843
_____________________________________________________________________________________Fasc. I.
_____Geehrter Freund!
Vorerst empfangen Sie, so wie sämtliche hochverehrten Mitglieder
des Repräsentanten Körpers, meinen inigsten, tiefgefühltesten
Dank, für die Auszeichnung, der Sie mich, durch die Erne
nung
zum Ehrenkapellmeister
Die Repräsentanten des Dommusikverein und Mozarteums hatten Franz Xaver Wolfgang Mozart
in ihrer Sitzung am 7. November 1842 zum Ehrenkapellmeister des Vereins ernannt.
Franz von Hilleprandt setzte noch am selben Tag ein Schreiben an Mozart auf.
Aus dem Sitzungsprotokoll (A-Sae, Dommusikverein 422) geht hervor, dass die
Ernennung zum Ehrenkapellmeister auf Mozarts eigenen Wunsch zurückging. , Ihrer mir so sehr am Herzen liegenden
AnstaltDer 1841 gegründete Dommusikverein und Mozarteum.
, würdig hielten, und nehmen Sie hiefür die
Versicherung, dß ich mit Vergnügen jede Gelegenheit ergreifen
werde, dem Mozarteum nach besten Kräften nützlich zu seÿn. Ich ersuche
Sie, in der nächsten Sitzung, diese meine Gefühle, sämtlichen P T.
geehrten Mitgliedern, gefälligst mittheilen zu wollen. –
Die übersandten DiplomeDiplome für Wiener Persönlichkeiten über die Ernennung
zu Ehrenmitgliedern des Dommusikverein und Mozarteums.
und JahresberichteErster Jahresbericht vorgetragen bei der Plenarversammlung des Dom-Musik-Vereines
und Mozarteums zu Salzburg, Salzburg 1843.
, habe ich bereits alle
an die Adressen abgegeben, und überal die schönsten Versprechen
dagegen erhalten. Namentlich sagten mir die Herrn Diabelli, und
Haslinger zu, dem Vereine nächsten ein Geschenk an Musikalien
zu machen, und ich werde die nöthige Sorge tragen, die Sache nicht in
Vergessenheit komen zu lassen. – So viel ich weis, ist nun das
Legat, an den Tischler
Hansen in
Copenhagen bereits ausgezahlt
Constanze Nissen hatte in ihrem Testament vom 23. Juni 1841
dem Tischler E. M. Hansen in Kopenhagen ein Legat von 100 Gulden bestimmt,
da er seinen erstgeborenen Sohn nach ihr Constantin getauft hatte.
Sie kannte Hansen vermutlich aus ihrer Zeit in Kopenhagen 1810 bis 1820. , da sich
die Dänische Gesandschaft deßhalb, an das Salzb Landrecht gewendet hat. Dagegen
ersuche ich Sie, den Rest der PensionConstanze Nissen bezog seit dem Tod ihres dänischen Ehemanns
Georg Nikolaus Nissen im März 1826 halbjährlich eine Witwenpension
aus Kopenhagen. Sie war am 6. März 1842 in Salzburg gestorben.
Franz von Hilleprandt vertrat die Mozart-Söhne in den Erbschaftsangelegenheiten.
meiner Mutter nicht zu übersehen, und
das Nöthige, in dieser Angelegenheit, veranlassen zu wollen. Auch bitte
ich Sie recht sehr, H v. Petzold, an sein gegebenes Versprechen, hin=sichtlich des GrabmalesDas Grabmal des Ehepaares Nissen befindet sich auf dem St. Sebastian-Friedhof in Salzburg.
Es wurde im Frühjahr 1843 von dem Salzburger Bildhauer Franz Hitzl (1791–1856) restauriert
und mit einer neuen Inschrift für Constanze Nissen versehen.
meiner Eltern gütigst zu erinern, und ihn im
Voraus meines herzlichsten Dankes, für seine Gefälligkeit zu ver=sichern. – Ihre geehrte Mutter, sieht vortrefflich aus, und trug
mir alles freundliche an Sie, und all die Ihren auf. – Brandstätter
ist in seinen Studien sehr fleißig, und ich hoffe dß nach gemachter
Prüfung, ihm wieder mehr Zeit für die Musick bleiben wird. Da er
wirklich Talent hat, so wäre es schade, wen er dieses nicht bestmöglich
ausbilden würde, wozu es ihm übrigens auch gar nicht an guten Willen
fehlt. Er hat nur so manche üble Gewohnheiten abzulegen, was ihm auch
mit Beharrlichkeit gewiß gelingen wird. – Leben Sie recht wohl,
lieber guter Frd, empfehlen Sie mich Ihrer gütigen Frau Gema=lin, Fr Töchtern und Söhnen, so wie allen Bekanten, und behalten
Sie in freundlichem Andenken Ihren ergebenen Frd
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Wien
An Herrn
Herrn Franz Edlen von Hilleprandt
Dr der Rechte, Hof und Gerichts Advocat
und K. K. Notar etc etc
_____________in
Franco______Salzburg
FRANCO
WIEN
9. MAR
SALZBURG
11. MAR