um kurz zu sein schicke ich dir den BriefBrief vom 4. Mai 1826.
deines Bruders, daraus sihest du daß er leider noch
nicht wie du glaubstes bey mir ist; freülich schrieb ich in meinem ersten Briefe an ihnBrief vom 19. April 1826, nicht erhalten.
, daß
meine geschäften, schon durch meinen guten forsichtigen gatte keine hülfe braugen in dem alle
möglich Briefe und alles was ich zu thuen habe von seiner theüern hand geschrieben, und
ich folglich sie nur ab und unterschreiben darf. wie du mein lieber Karl im grenen
BucheNicht erhalten.
gesehen haben wirst, allein es giebt noch so viele andere geschaften die
mir meinen lieben wowi höchst nothwendig machen, und ich schreibe eben deswegen
auch heute schon an ihn, und nehme keinen anstand, ihm zu sagen, daß er alles
stehen und liegen laßen soll um sich zu mir zu beEillen, um so mehr da es gewiß
auch zu seinem vortheil sein wird: über dies habe ich ihm auch einen guten
weg beim Erzbischof gebanth der mir ganz freumüthig sagte, als ich ihn
Bath meinem sohn eine anstellung als kapellemeister in Dom zu geben, mir
also ganz freumüthig gesagt: daß er einen solgen man nicht gehörig besolten
[... (Adresse des Briefes von Franx Xaver Wolfgang Mozart an Constanze Nissen, den diese an Carl Thomas weiterleitet.)]
könne. worauf ich auch so freumüthig war ihm zu sagen; ob er den nicht dem
keyser daß vorstellen könnte. worauf er mir wieder sagte ich werde es
überlegen und thuen was ich kan. – mir scheint daß diese aussichten mehr
werth sind als diese in dem mir verhasten Lemberg; – mein Plan wo ich
künftig leben werde liegt noch in gottes hand, ich werde mich in seinen heiligen
willen mit demuth ergeben, und so werde ich mit seynem himlischen Seegen
doch auch noch glücklich werden. und nun lebe wohl und sey versichert daß ich
stets sein werde deine danckbare Mutter Constance Nissen gewesene Mozart, so unter=schreibe ich überall weil mir diese Nahmen all zu theüer sind und ewig bleiben wer[den.]
ich bitte dich also mir imer unter dieser adrsse
und nie mehr an H von Metzger oder sonst an
jemand zu adressiren unter dieser adresse
laufen alle meine Briefe sicher ein
auch kennt man mich all zu gut
auf der post.
deinem Bruder schrieb ich daß er dir
noch for seiner abreiße von L. schreiben
soll. und so hoffe ich nichts vergeßen
zu haben. allein. es thut mir sehr leid
daß andré der so groß müthig
gegen Euch Verfährt nicht schon lange
einen ihm gebührigen briefDer Offenbacher Verleger Johann Anton André hatte nach dem Verzicht von Maria Anna von Berchtold zu Sonnenburg
den Subskriptionsertrag seiner Requiem-Ausgabe (1826) den Mozart-Söhnen zugute kommen lassen.
Franz Xaver Wolfgang Mozart schrieb am 7. Juni 1826 auch im Namen seines
Bruders Carl Thomas einen entsprechenden Dankesbrief.
erhalten hat.
adieu Küße Mutter und Tochter für mich.
in zeit von höchstens 3 wochen hoffe ich wowi für
Euch alle küßen zu können o wie will ich mirs schmecken laßen, werweiß ob
ich nicht machen kan, daß Ihr alle beim Leichen zuchEnde August 1826 fand anlässlich der Errichtung eines Grabsteins für Georg Nikolaus Nissen
auf dem St. Sebastian-Friedhof ein Gedenkgottesdienst in der Kollegien-Kirche statt.
Franz Xaver Wolfgang Mozart, der seine Mutter besuchte, leitete dabei das Requiem KV 626
von Wolfgang Amadé Mozart. Der Bruder Carl Thomas nahm daran nicht teil.
der gewiß feyerlich aus=fallen wird gegenwärtich seit
dem guten Vater die letzte Ehre im grabe zu beweisen, daß würde ein trjumpf
für mich, und ich bin gewiß daß man in zeitungen da von schreiben würde. #
[... (Brieftext von Franz Xaver Wolfgang Mozart an Constanze Nissen, die den Brief an Carl Thomas weiterleitet.)]
mit deinem Bruder wird alles abgemacht werden, und ist er meiner Meinung so
must auch du dabey sein, so ist das von gott geseegnete Kleeblatt beisamen.
gott welch schöne zukunft mahle ich mir da, doch sage ich mir so wie in allen dingen
Herr Dein wille geschehe! –