Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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FRANZ XAVER WOLFGANG MOZART AN BREITKOPF & HÄRTEL IN LEIPZIG LEMBERG, 22. JUNI 1811
__________________________________________________\hfill Lemberg den 22t Juni 1811. __________Schätzbaarster Herr! Es ist schon wieder ziemlich lange, daß ich nicht so glücklich war, Nachrichten von Ihnen zu erhalten. Haben Sie wohl mein
Schreiben vom 20t februarBrief vom 20. Februar 1811.
in Händen? Wen Sie es haben, so werden Sie wissen, daß ich schon seyt beynahe 2 Monathen in Lemberg bin; Wie lange ich mich noch hier aufenthalten werde, kan ich nicht bestimen, ich mag aber seyn wo imer, so wird H Pfaff meine Adresse wissen, und mir Ihr geehrtes übersenden könen. – Die mir überschickten 6 Exemp meines Concertes habe ich empfangen, die Reinheit und Schönheit des Stiches hat mir so viel Vergnügen gemacht, daß ich nicht umhin kan, Ihnen hier, dafür zu danken; die wenigen sich darin befindenden Druckfehler, werde ich Ihnen mit nächster Gelegenheit mittheilen. Und nun erlauben Sie mir, mich zwey=er Freunde wegen zu erkundigen, die mich sehr baten, Sie zu fragen, ob Sie wohl etwas von ihnen in Verlag nehmen wollten. Der eine, Herr Lipinski, | der hier die erste Violin beym Theater dirigirt :| ein hoffnungs=voller junger Man, und der, was man selten antreffen wird, ein ausgezeichneter Künstler, auf der Violin, und dem Violonzelle ist, biethet Ihnen ein concertantes Duett für diese zwey Instrumente an. Der andere H Kaczkowski, hat folgende Sachen in Bereitschaft, die ich gröstentheihls von ihm selbst habe vortragen ge=hört: Zwey Concerten für die Violine. Zwey Variatinen für dieselbe, die eine nur im Quartett, die andere aber mit ganzen Orchester; und endlich eine Polonaise mit ganzer Orchester Begleitung. Das Honorar überlassen beyde Ihrer Billigkeit, nur wünschen Sie es in gutem Gelde zu erhalten, weil itzt der Werth der Bankozettel zu gering, und unbestimt ist. Sollten Sie also gesonen seyn, etwas, von diesen Sachen anzunehmen, so ersuchte ich Sie, mir das nähere darüber mitzu=theilen. – Von meiner Mutter habe ich schon seit zwey Mo=naten keine Nachrichten. – In Erwartung einer baldigen geneigten Antwort, empfehle ich mich, Ihrer fernern Freundschaft, und habe die Ehre zu verbleiben _______________________________________________________\hfill Ihr ergebenster ____________________________________________________________\hfill Mozart mp 1811____________Lemberg d. 22. Juny 16. July_________Mozart eod \newpage Lemberg An Herrn Herrn Breitkopf et Härtel Musikverleger in Leipzig